Im Tatort gestern (Wiederholung, die Erstausstrahlung war am 10. Mai 2020, Anm. d. Red.) begleitete eine Möwe wie eine stumme Zeugin das tragische Geschehen: Kommissar Klaus Borowski (Axel Milberg) und Kollegin Milan Sahin (Almila Bagriacik), erlebten einen Mord an der Polizei-Hochschule selber mit und mussten die Hintergründe aufklären.
"Es geht um verwüstete Lebensläufe, um die Wucht eines schweren Traumas, um Hass, Wut, Ohnmacht und darum, wie durch Gedankenlosigkeit und Zufälle eine Spirale der Gewalt in Gang gesetzt wird - und mittendrin unsere Helden, die mit sich und ihrem Handeln hadern", sagt Drehbuchautor Volker A. Zahn. In der Tatort-Kritik bekam "Borowski und der Fluch der weißen Möwe" viel Lob: Die Pressestimmen und die Bewertung zur Erstausstrahlung.
Kritik zum Kiel-Tatort gestern: "Ein überdurchschnittlicher Krimi"
Milieudrama, Mädchenträumerei, Psycholabyrinth: Dieser stark beginnende Tatort schlingert am Ende ziellos zwischen Authentizität und Überzeichnung. Der Spiegel
Ein überdurchschnittlicher Krimi aus der Tatort-Reihe, der allerdings ans Eingemachte geht. Stern
Tatort-Neuling Hüseyin Tabak hat einen erstaunlich robust-routinierten Krimi inszeniert. Keine Mätzchen, kein Privatkram, eingeschworene Polizeischüler, die von der Vergangenheit eingeholt werden, treffen auf eigenwillige Kommissare, die sich im Laufe der Ermittlungen auf Augenhöhe näherkommen, rein beruflich. Der Tagesspiegel
Statt "Wer war‘s?"-Rätsel eine "Warum nur?"-Tragödie. Nicht der beste, aber ein guter Borowski! Bild
Tatort-Kritik: Emotional eindrückliche Krimi-Kost
"Borowski und der Fluch der weißen Möwe" bietet ein Beispiel für einen atemberaubenden Tatort-Einstieg, dem dann etwas die Luft ausgeht. Das passt zum Bild, aber nicht zu einem Krimi. Frankfurter Rundschau
Der Anfang lebt von Überraschungen, Tempo und gut gesetzten Kontrasten. Danach werden nur noch Kollegen-Kriege, hysterische Verhör-Situationen und innere Konflikte zu Handlungstreibern. Da ist viel Geschrei und viel Verzweiflung – eine Mechanik, die hier nicht funktioniert. Neue Zürcher Zeitung
"Der Fluch der weißen Möwe" ist ein enorm starker Krimi, der selbstbewusst mit dem "Happy End"-Zwang vieler Genrekollegen aufräumt und den Blick auf eine Realität richtet, in der am Ende eben nicht immer alles gut ist. Man muss bereit dafür sein, seinen Sonntagabend an einem düsteren Ort zu verbringen - wer das schafft, wird aber mit Sicherheit belohnt. ntv
"Borowski und der Fluch der weißen Möwe" mit Axel Milberg ist einmal mehr emotional eindrückliche Krimi-Kost aus Kiel. Ärgerlich ist nur, dass es dem Täter allzu leicht gemacht wird. RP Online
Wie lautet Ihre Kritik zum Tatort? Stimmen Sie ab!