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Swift Response 2024: Nato-Übung in Rumänien beginnt

Nato

"Swift Response": Nato-Fallschirmjäger üben Befreiung eines Flugplatzes

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    Fallschirmjäger aus mehreren Nato-Staaten üben im Rahmen des Manövers "Swift Respinse" in Rumänien.
    Fallschirmjäger aus mehreren Nato-Staaten üben im Rahmen des Manövers "Swift Respinse" in Rumänien. Foto: Bernd Wüstneck, dpa (Archivbild)

    Am Montag (13. Mai) hat der Hauptteil der bislang größten Luftlandeübung der Nato in Europa begonnen. Fallschirmjäger aus mehreren Staaten des Bündnisses sollen beim Manöver "Swift Response" in Rumänien ein Signal der Abschreckung setzen. Rund 1500 Fallschirmjäger springen in der Nähe der rumänischen Städte Turda und Cincu ab, um einen von Feindkräften eingenommenen Flugplatz zu befreien – so ist laut Bundeswehr das Szenario.

    "Swift Response" ist ein Teil der derzeit laufenden Übungsserie "Steadfast Defender", mit der die Nato auf die veränderte sicherheitspolitische Lage, die sich aus dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ergibt, reagiert. Mehrere Monate lang werden insgesamt rund 90.000 Soldaten mobilisiert, die die Alarmierung, das Verlegen großer Truppenteile und die Abwehr eines Angreifers im Gefecht üben.

    "Swift Response" in Rumänien: Das ist das Übungsszenario

    In Rumänien geht es darum, mit schnell verlegbaren Kräften kurzfristig auf den Fall eines Angriffs zu reagieren. Das Übungsszenario ist, dass angreifende Soldaten bereits in Rumänien sind. "Dieser Gegner ist durch die rumänischen Kräfte zum Halten gebracht worden. Es ist allerdings dem Gegner gelungen, im Rahmen einer Luftlandeoperation einen Flughafen zu nehmen – als Voraussetzung für seine weiteren Operationen", sagte Generalmajor Dirk Faust, Kommandeur der Division Schnelle Kräfte (DSK), der Deutschen Presse-Agentur vor der Übung. "Unser Auftrag wird es sein, jetzt mit unseren eigenen Kräften diesen Flugplatz zurückzugewinnen. Dazu werden wir eine groß angelegte Luftlandeoperation durchführen." 

    In drei sogenannten Drop Zones, also Absetzräume für Fallschirmjäger, sollen die rund 1500 Fallschirmjäger hineinspringen, um von dort aus den Angriff auf den besetzten Flugplatz zu beginnen. Das soll als Voraussetzung für weitere eigene Operationen dienen. "Das ist natürlich strategische Kommunikation. Wir senden ein ganz klares Signal insgesamt mit der Übung "Steadfast Defender", dass wir jederzeit sehr schnell einsatzbereit sind, Kräfte in Räume zu bringen, wo sie gebraucht werden und jeglichen Gegner von einer Aggression abschrecken", sagte Faust. Seine Division steuert diese Übung mit insgesamt etwa 4500 Teilnehmern in Ungarn und Rumänien.

    "Swift Response": Soldaten der Division Schnelle Kräfte wiederholt im Ausland

    Die Division Schnelle Kräfte vereint alle leichten und schnellen Kräfte des Deutschen Heeres. Dazu gehören Gebirgsjäger, Fallschirmjäger und Hubschrauber-Kräfte, aber auch das Kommando Spezialkräfte (KSK). Unter Fausts Kommando ist auch eine niederländische Luftlandebrigade. Der Division Schnelle Kräfte ist auch die 81. Rumänische Brigade unterstellt, mit der regelmäßig geübt wird. Auch sie ist am Manöver beteiligt.

    In den vergangenen Jahren waren Soldaten der Division Schnelle Kräfte wiederholt im Ausland im Einsatz, so in Afghanistan und zuletzt auch bei dem Evakuierungseinsatz inmitten des blutigen Machtkampfes im Sudan. Sie können in kurzer Zeit zum Einsatz kommen. "Wir reden hier von ersten Kräften nach 24 bis 48 Stunden und Hauptkräften nach 72 bis 96 Stunden", sagte Faust. Deutschland hält solche Verbände für die Nationale Krisenvorsorge in Bereitschaft, also auch den Schutz oder die Rettung von Deutschen im Ausland. 

    Bei "Swift Response" wird unter hoch dynamischen Gefechtsbedingungen trainiert

    Auch die Landes- und Bündnisverteidigung wird nun wieder bedeutsam. Auf absehbare Zeit wird sie wohl zur wichtigsten Aufgabe der Bundeswehr werden. Soldaten wie die in Rumänien eingesetzten Fallschirmjäger gelten als "Kräfte der ersten Stunde", die sogenannte Schlüsselräume, Schlüsselgelände und Schlüsselinfrastruktur in Besitz nehmen. 

    Ihr Auftrag in Rumänien ist auch, einen vorgeschobenen Versorgungspunkt sowie die Sicherung eines Evakuierungsplatzes für Zivilisten zu ermöglichen. "Unter hoch dynamischen Gefechtsbedingungen werden Luftlandungen und Anlandungen mit Hubschraubern trainiert, um die schnelle Verlegung durchsetzungsfähiger Truppen zu demonstrieren", teilte die Bundeswehr dazu mit. (mit dpa)

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