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Superzelle einfach erklärt: Was steckt hinter der Gewitter-Wolke?

Unwetter

Starkes Gewitter droht: Was hat es mit Superzellen auf sich?

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    Bei Superzellen handelt es sich um besonders gefährliche Gewitterwolken.
    Bei Superzellen handelt es sich um besonders gefährliche Gewitterwolken. Foto: Andreas Rosar, dpa (Symbolbild)

    Heute soll es über Deutschland ordentlich krachen. "Schwergewitterlage" lautet die Vorhersage, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Donnerstag herausgegeben hat. Angekündigt sind Gewitter, Stürme, Orkanböen und sogar Tornados. Ein Begriff, der in solchen Wetterwarnungen häufig auftaucht, ist "Superzelle". Was steckt dahinter? Wie entstehen Superzellen und wie gefährlich sind sie? 

    Wie erkennt man eine Superzelle bei Gewitter?

    Bei Superzellen handelt es sich es um eine Art von Gewitterwolke – eine besonders starke. Gewöhnliche Gewitterzellen werden zu Superzellen, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Erkennbar sind Superzellen daran, dass sich ein rotierender Wirbel innerhalb einer großen Wolke befindet. Dieser Wirbel ist ein Aufwärtsstrom, der praktisch als Motor für die Gewitterwolke fungiert. Auch bestimmte Begleiterscheinungen sind charakteristisch für die Super-Gewittergewolken. Das sind zum Beispiel Sturmböen, Starkregen, große Hagelkörner und auch Tornados. 

    Superzellen können an ihrer Basis einen Durchmesser von rund 20 Kilometer bis 50 Kilometer erreichen. Meist halten die Superzellen wenige Stunden an. Sie können in besonders extremen Fällen jedoch auch bis zu zwölf Stunden andauern. 

    Unwetter-Warnung: Ist eine Superzelle gefährlich?

    Superzellen gelten als die gefährlichste Art von Gewitterzellen. Durch den Aufwindstrom, der im Wolkeninneren in horizontaler Position entsteht, besteht eine besondere Tornado-Gefahr. Die Tornados können Windgeschwindigkeiten von bis zu 500 Stundenkilometern erreichen. Gemessen auf der sogenannten "Fujita-Skala", die herangezogen wird, um Tornado-Schäden zu beurteilen, können Superzellen Schäden der Stufe F4 oder F5 anrichten. Holzhäuser werden verschoben, aus ihrem Fundament gerissen oder zerlegt. Auch Asphalt kann von der Straße abgetragen werden. 

    Gefährlich sind auch sogenannte "Downbursts", also jene Luftströme aus der Superzelle, die abwärtsgerichtet auf den Boden treffen und sich in alle Richtungen verteilen. Besonders im Flugverkehr sind diese risikoreich und können sogar zum Absturz führen. Auch Hagel und Überschwemmungen, die mit Starkregen einhergehen, stellen eine Gefahr dar. Wie man sich bei einem aufziehenden Gewitter schützen kann, steht hier. 

    Wie bildet sich eine Superzelle?

    Eine Voraussetzung für die Entstehung von Superzellen ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Dadurch kommt es an der Troposphäre, die unterste Schicht der Atmosphäre, zur Wolkenbildung. Wenn die Temperaturunterschiede von unten nach oben stark abweichen, steigt Luft schneller auf – weil die Feuchtigkeit, die mit aufsteigt, kondensiert, entstehen die Wolken. Steigt die Luft schnell auf, ist es wahrscheinlicher, dass Regen- und auch Gewitterwolken zustande kommen. 

    Eine Rolle spielt der Wind dabei. Ist dieser stark, zieht das Gewitter einerseits schnell umher, andererseits bleibt es länger bestehen. Bei wiederum sehr starkem Wind entsteht eine Schieflage der Gewitterwolke. Der Auf- und Abwärtsbereich des Winds wird somit getrennt - es kommt zu jenem rotierendem Wirbel, der für eine Superzelle sorgt. 

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