Schon wieder bebt die Erde in der Region um Neapel und die Sorge vor einem Ausbruch des Supervulkans steigt. In der Woche vom 15. bis zum 21. Januar wurden 24 Erdbeben in den Phlegräischen Feldern registriert – die meisten davon mit einer Stärke von weniger als 1. Ein Erdbeben am 21. Januar vor der Küste im Golf von Pozzuoli erreichte laut Corriere della Sera die Stärke 2,6. Wenige Minuten später wurde ein zweites, leichteres Beben registriert.
Zahl der Erdbeben in Phlegräischen Feldern verdreifacht
Die Zahl der Erdbeben hat sich demnach im Vergleich zur Vorwoche verdreifacht. In den ersten beiden Januarwochen gab es insgesamt nur 13 Erdbeben. Kaum eins davon hat die Stärke von 1 überschritten. Der Boden in den Phlegräischen Feldern hebt sich seit einigen Tagen wieder – etwa um einen Zentimeter pro Monat. "Mit zunehmender Hubgeschwindigkeit werden auch Erdbeben und ihre Stärke exponentiell zunehmen", wird der Vulkanologe Giuseppe De Natale von Corriere della Sera zitiert.
Sollte sich der Boden weiterhin schnell erheben, werden die Erschütterungen sowohl an Häufigkeit als auch an Stärke zunehmen. Es sei allerdings auch möglich, dass sich der Anstieg wieder abschwächt, auch wenn die Entwicklung der vergangenen Wochen das Gegenteil vermuten lasse. Das Vulkansystem in den Phlegräischen Feldern sei unvorhersehbar.
Erdbeben in Phlegräischen Feldern: Was passiert, wenn Supervulkan ausbricht?
Bereits im vergangenen Jahr war die Sorge vor einem Ausbruch des Supervulkans groß. Eine Eruption könnte laut Experten des Nationalen Geophysikalischen und Vulkanologischen Instituts mehrere Tage andauern und möglicherweise Tausende Menschenleben fordern – sollte der Evakuierungsplan der italienischen Regierung nicht funktionieren. Doch wie National Geographic berichtet, betrachten Forscher einen Ausbruch in einem solch extremen Ausmaß als sehr unwahrscheinlich.
Jedoch könnte im Falle eines Ausbruchs des Supervulkans die Bevölkerung in der Region von pyroklastischen Strömen gefährdet sein. Dabei handelt es sich um extrem schnell fließende, heiße Lawinen aus Asche, Gas und Gesteinspartikeln, die alles zerstören, was ihnen in den Weg kommt. Deshalb wäre eine frühzeitige Evakuierung die einzig mögliche Schutzmaßnahme. Zudem müssten über 800.000 Menschen wegen erheblichen Ascheregens zumindest zeitweise umsiedeln.