Wer von Astronomie begeistert ist, den Mondkalender 2022 regelmäßig im Blick hat oder auch einfach nur den Nachthimmel liebt, kann sich am heutigen Dienstag auf ein Highlight freuen. Denn in dieser Nacht wird der erste Supermond des Jahres 2022 zu sehen sein. Dann erstrahlt der graue Erdtrabant besonders hell – und auffällig groß.
Was ist ein Supermond?
Der Grund für das beeindruckende Phänomen ist recht simpel: Der Mond ist der Erde schlichtweg sehr nah. Ein Supermond ist demnach ein Vollmond oder Neumond, der höchstens 360.000 Kilometer vom Mittelpunkt der Erde entfernt ist. Diese geringere Entfernung zur Erde führt dazu, dass der Vollmond zum Zeitpunkt eines Supermondes am Nachthimmel laut NASA circa 7 bis 14 Prozent größer als an normalen Mond-Tagen wirkt. Dieser Größenunterschied ist etwa mit der Differenz zwischen einer Ein-Euro- und Zwei-Euromünze vergleichbar. Durch die zunehmende Fläche des Mondes wird mehr Sonnenlicht reflektiert, was zur Folge hat, dass er heller am Himmel steht.
Supermond: Wie nah ist der Mond der Erde heute?
Bei diesem Vollmond ist der Mond der Erde sehr nahe: Die Entfernung beträgt "nur" etwa 357.400 Kilometer. Damit kommt der erste Supermond 2022 heute unserem blauen Planeten knapp 30.000 Kilometer näher, als es normale Vollmonde im Durchschnitt schaffen.
Wann ist der Supermond heute?
Wenn der Mond heute den Höhepunkt seiner Vollmondphase erreicht, wird er vermutlich kaum oder gar nicht zu sehen sein. Denn das wird am Dienstag bereits um 13.51 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit der Fall sein. Doch gegen Abend, bei Mondaufgang, kann man ihn beobachten. Weil sich der Vollmond dann schon wieder in seiner Abnehmphase befindet, ist er theoretisch schon nicht mehr ganz voll, also minimal kleiner. Mit dem menschlichen Auge ist der Größenunterschied aber kaum wahrzunehmen. Nur geübte Mond-Beobachter werden diese Abnehmphase erkennen.
Der Höhepunkt des Supermondes selbst ist dann allerdings später: Das wird heute in der Nacht auf den 15. Juni 2022, gegen 3:00 Uhr, der Fall sein. Dann kommt der Mond der Erde am nächsten, der Supermond ist dann am größten. Dieser Größeneffekt wird vermutlich die Tatsache kaschieren, dass der Mond in der Nacht nicht in seiner "vollen" Größe strahlt.