Hamburg - Die Zerstörung von Moorflächen in Deutschland schreitet seit Jahrzehnten voran, hauptsächlich durch Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung. Dadurch gehen einerseits wertvolle Lebensräume verloren, aber auch wichtige CO₂-Speicher, was dem Klimaschutz nachhaltig schadet.
Das Sumpfblutauge, auch unter dem Namen Moor-Blutauge bekannt, ist eine typische Moorpflanze, die vor allem in feuchten Moorgebieten und sumpfigen Wiesen wächst. Nun wurde das Gewächs von der Hamburger Loki-Schmidt-Stiftung zur „Blume des Jahres 2025“ gewählt.
„Blume des Jahres 2025“: Woher das Sumpfblutauge seinen Namen hat
Comarum palustre, so der lateinische Begriff, gehört zur Familie der Rosengewächse und fällt durch tiefrote bis purpurne, fast blutige Blütenblätter auf, die dem Sumpfblutauge seinen Namen verleihen. Laut Zeit.de wird die Moorpflanze im Volksmund auch als Sumpf-Fingerkraut, Blutstropfen oder Teufelsauge bezeichnet.
Mit ihren dekorativen Blüten und ihrer Vorliebe für nasse Böden ist sie eine charakteristische Pflanze der Moorlandschaften Europas und Asiens, die jedoch auf dem hiesigen Kontinent akut bedroht ist:
Sumpfblutauge aufgrund der Moorzerstörung stark gefährdet
Umweltschutzorganisationen berichten übereinstimmend, dass Feuchtstandorte in Mitteleuropa stark gefährdete Lebensgemeinschaften darstellen. So befindet sich auch das Sumpf-Blutauge schon seit Jahren auf den Roten Listen der in Deutschland bedrohten Pflanzenarten und das betrifft mittlerweile alle Bundesländer.
Laut dem Naturschutzbund Deutschland sind heutzutage rund 95 Prozent der Moore entwässert, abgetorft, bebaut oder befinden sich in land- sowie forstwirtschaftlicher Nutzung. Dabei spielt das Sumpfblutauge ökologisch eine wichtige Rolle, da es Lebensraum und Nahrung für verschiedene Insektenarten bietet.
Lebensraum des Sumpfblutauges: „Zerstörung unserer Moore muss enden“
Zudem haben Menschen dem Sumpfblutauge eine heilende Wirkung für bestimmte Leiden attestiert: dazu gehören Durchfall, Magenprobleme oder auch Blutungen. Die Wurzeln und das Kraut sollen ätherische Öle enthalten. Übrigens lässt sich auch im eigenen Garten Artenschutz betreiben: Die bedrohte Pflanze kann dort angebaut werden, schildert Natura DB.
Die Bekanntgabe der „Blume des Jahres 2025“ fand am 24. Oktober im botanischen Garten Hamburg statt. Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki-Schmidt-Stiftung, erklärt: „Die Zerstörung unserer Moore muss enden, (...) damit die großflächige Renaturierung endlich beginnen kann. Aber nicht nur Moore, auch artenreiche Uferzonen von Gräben, Flüssen und Teichen sind vielerorts zerstört.“
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