Sukkot ist ein mehrtägiges jüdisches Fest, das jeweils fünf Tage nach dem höchsten Feiertag der Juden beginnt - dem Versöhnungstag Jom Kippur. Da der jüdische Kalender auf dem Mondkalender basiert, finden die jüdischen Feste nach dem Gregorianischen Kalender immer nur zur annähernd selben Zeit statt. Es kann also im September oder Oktober liegen - im weltlichen jüdischen Kalender vom 15.-21. Tischrit. Hier finden Sie alle wesentlichen Infos zum Fest Sukkot, das auf deutsch Laubhüttenfest heißt.
Jüdisches Laubhüttenfest: An welchem Datum findet Sukkot 2024 statt?
Das Fest beginnt am Donnerstagabend, 17. Oktober 2024 und endet am Mittwochabend, 23. Oktober 2024.
Sukkot 2024: Welche Bedeutung hat das Laubhüttenfest für das Judentum?
Das Laubhüttenfest ("Sukkot" bedeutet auf hebräisch "Hütten") ist in Teilen mit dem christlichen Erntedankfest vergleichbar. Neben Pessach und dem Wochenfest Schawuot, das ursprünglich ebenfalls ein Erntefest war, zählt Sukkot zu den drei Hauptfesten im Judentum. Seinen Namen verdankt es den Laubhütten aus der Zeit der Wüstenwanderung Israels - dem Auszug aus Ägypten also. Damals lebten die Menschen in der Einöde in solchen Hütten, und daher leben und essen auch heute noch abertausende von Juden in dieser Art von symbolischem Provisorium. Nach wie vor sind Palmwedel (aber auch Zitrusfrüchte und Weidenzweige) als ritueller Schmuck bei den Sukkot-Gebeten unerlässlich.
In Israel entstehen zum Sukkot überall im öffentlichen Raum solche Laubhütten, in denen manchen Menschen die gesamte Fest-Woche verbringen.
Sukkot 2024: Welche Bräuche gibt es beim Laubhüttenfest? Wie sieht es mit arbeitsfreien Tagen und Schulfrei aus?
Sofern man nicht ohnehin in der Hütte (in der Einzahl hebräisch "Sukka") wohnt, werden zumindest die Mahlzeiten dort eingenommen. Die Sukka hat kein festes Dach, sondern ist nur mit Zweigen und Stroh bedeckt. Eltern und Kinder schmücken sie gemeinsam, wobei unterschiedliche Früchte zum Einsatz kommen - es ist eben auch ein Erntedankfest. Vier verschiedene Pflanzenarten (arba'at ha-minim) kommen dabei in den rituellen Strauß, der aus Palmblättern, Myrte, Weidenzweigen und der Zitrusfrucht Etrog besteht. Dieser Strauß wird zum Feiertag in alle Himmelsrichtungen geschüttelt, um Gott für die Ernte zu danken.
In Israel gibt es nach dem eigentlichen Festbeginn sechs Halbfeiertage, wie die Thora es vorschreibt. Dann sind alle Tage je zur Hälfte Alltag und Feiertag zugleich. Sukkot ist in Deutschland kein gesetzlicher Feiertag, was für deutsche Juden natürlich noch lange kein Grund ist, dieses wichtige Fest sang- und klanglos zu übergehen. Vom 20. - 27. September 2021 beispielsweise stieg laut dem Internet-Portal 2021jlid.de (das sich mit der 1700 Jahre langen Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland befasst), ein "Sukkot XXL - das größte Laubhüttenfest der Welt". Leider schon vorbei, aber ein Nachschmecken lohnt sich allemal.
Laubhüttenfest 2024: Die Geschichte des jüdischen Festes Sukkot
Die Thora erwähnt das Fest Sukkot gleich mehrfach. Wie die anderen jüdischen Wallfahrtsfeste Pessach und Schawuot hat es sowohl bäuerliche als auch - dies vermuten jedenfalls Experten - kanaanitische Wurzeln. Alle drei Feste besítzen also einen historisch-landwirtschaftlichen Doppelcharakter. Sukkot existierte als "Fest des Einsammelns" bereits in der Antike und wurde erst nach dem Babylonischen Exil "Laubhüttenfest" genannt. Die biblische Vorschrift mit exaktem Datum, der siebentägige Dauer sowie die Verpflichtung zum Wohnen in Laubhütten entstand ebenfalls nach der Vertreibung: "Das Laubhüttenfest sollst du sieben Tage lang feiern, nachdem du das Korn von der Tenne und den Wein aus der Kelter eingelagert hast. Du sollst an deinem Fest fröhlich sein, du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, die Leviten und die Fremden, Waisen und Witwen, die in deinen Stadtbereichen wohnen." (Dtn 16,13-14).
(holc)