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Sturmtief "Antonia": Noch immer keine Ruhe - Sturmtief "Antonia" nähert sich

Sturmtief "Antonia"

Noch immer keine Ruhe - Sturmtief "Antonia" nähert sich

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    Feuerwehrleute retten in der Speicherstadt, während einer Sturmflut beim Hochwasser der Elbe, einen Mann aus seinem Auto, der zuvor versehentlich in das Wasser gefahren war.
    Feuerwehrleute retten in der Speicherstadt, während einer Sturmflut beim Hochwasser der Elbe, einen Mann aus seinem Auto, der zuvor versehentlich in das Wasser gefahren war. Foto: Daniel Bockwoldt, dpa

    Sturm und kein Ende: Mit "Antonia" bringt in der Nacht auf Montag ein weiteres Sturmtief vor allem im Nordwesten und Westen teils orkanartige Böen. Erst ab Montagabend beruhige sich das Wetter, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach am Sonntag.

    "Antonia" kann der DWD-Prognose zufolge beim Durchzug von Nordwest nach Südost nicht nur Böen mit bis zu 115 Kilometer pro Stunde Windgeschwindigkeit bringen, sondern auch kräftige Schauer und Gewitter. Der DWD gab eine Unwetterwarnung für Teile von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz aus. Neben Sturmfolgen wie herabstürzenden Dachziegeln seien örtlich Blitzschäden möglich.

    Besonders gefährlich sind Bäume auf aufgeweichtem Boden während Sturm "Antonia"

    Besondere Gefahr geht zudem von Bäumen aus, wie DWD-Experte Adrian Leyser erklärte: Schon durch die vorangegangenen Stürme in Mitleidenschaft gezogene und in stark aufgeweichtem Boden stehende Bäume könnten leicht umstürzen.

    Am Morgen sollte die Kaltfront das Alpenvorland erreichen. In den vergangenen Tagen hatten die Orkantiefs "Ylenia" und "Zeynep" tödliche Unfälle und immense Schäden verursacht. Wegen der Räumung umgestürzter Bäume und beschädigter Oberleitungen mussten Bahnreisende auch am Sonntag vor allem im Norden Deutschlands weiter mit Zugausfällen und Verspätungen rechnen. Bis mindestens Montagnachmittag werde es starke Beeinträchtigungen geben, teilte die Bahn mit.

    Sturmtief "Ylenia" hatte von Mittwoch an gewütet, mindestens drei Menschen waren bei Unfällen gestorben. "Zeynep" hatte darauf folgend zum Start ins Wochenende für Sturmflut im Norden, Ausfälle im Bahnverkehr und Unfälle auf den Straßen gesorgt. Mindestens drei Menschen starben in Deutschland. Hamburg erlebte erstmals seit 2013 wieder eine sehr schwere Sturmflut mit mehr als 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser. In der Hansestadt stürzten zudem bei einem viergeschossigen Wohnhaus Teile der Fassade ein, in Bremen krachte ein 55 Meter großer Baukran in ein im Rohbau befindliches Bürogebäude. In Bad Zwischenahn (Niedersachsen) kippte eine rund neun Meter hohe Fichte auf ein Klinikgebäude, verletzt wurde niemand. Die Nordseeinseln Wangerooge und Langeoog büßten erhebliche Teile ihres Badestrandes ein.

    Mehrere Menschen sterben bei Stürmen in Deutschland

    Allein "Zeynep" und "Ylenia" dürften die Versicherer nach ersten Schätzungen mehr als 1,4 Milliarden Euro kosten. "Zeynep" habe versicherte Schäden von über 900 Millionen Euro verursacht, teilte die auf Versicherungsmathematik spezialisierte Unternehmensberatung Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) in Köln mit. Er sei der intensivste Sturm seit "Kyrill" im Jahr 2007 gewesen. Die versicherten Schäden des Sturms "Ylenia" schätzte das Unternehmen auf 500 Millionen Euro.

    Versicherte Schäden sind ausschließlich die Schäden, die am Ende auch von einem Versicherer übernommen werden. Die Gesamtschäden sind bei Stürmen und anderen Naturkatastrophen in aller Regel höher, zum Teil ganz erheblich. (dpa)

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