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Stiller Herzinfarkt: Was ist das und wie erkennt man ihn?

Herzinfarkt

Stiller Herzinfarkt: Was ist das und wie erkennt man ihn?

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    Schmerzen in der Brust sind ein recht eindeutiges Zeichen im Zusammenhang mit einem Herzinfarkt. Doch es gibt auch Herzinfarkte, die unbemerkt - also „stumm“ - verlaufen.
    Schmerzen in der Brust sind ein recht eindeutiges Zeichen im Zusammenhang mit einem Herzinfarkt. Doch es gibt auch Herzinfarkte, die unbemerkt - also „stumm“ - verlaufen. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Einen Herzinfarkt zu erleiden – das fürchten viele Menschen. Doch was ist, wenn die typischen Symptome gar nicht auftreten und der Herzinfarkt fast unbemerkt verläuft. Erfahren Sie hier, was Sie zu dem stummen oder stillen Herzinfarkt wissen müssen, wie er sich äußern kann und wie ein Infarkt auch noch Jahre später nachweisbar sein kann.

    Übrigens: Ein Herzinfarkt äußert sich nicht nur durch Brustschmerzen. Erste Anzeichen eines Infarkts können auch im Mund zu erkennen sein. Während ein Herzinfarkt bei Männern noch verhältnismäßig einfach zu identifizieren ist, sind die Symptome bei Frauen nicht ganz so eindeutig.

    Stiller Herzinfarkt: Was ist das?

    Unter einem Herzinfarkt können sich die meisten Leute etwas vorstellen. Jemand greift sich an die Brust, empfindet starke Schmerzen, ein Engegefühl oder auch Angst. Bei einem stummen Herzinfarkt, oder auch „stillem Herzinfarkt“ genannt, fehlen der Deutschen Herzstiftung zufolge allerdings die typisch starken Symptome eines klassischen Herzinfarkts. Oft sind die Symptome eines stummen Herzinfarkts mild oder fehlen gänzlich, was das Risiko erhöht, dass der Herzinfarkt als solcher gar nicht erkannt wird. Dennoch verursacht ein stummer Herzinfarkt ebenso wie ein klassischer Herzinfarkt eine Unterbrechung der Blutzufuhr zum Herzmuskel, was zu einer Schädigung des Herzgewebes führt, wie ein Beitrag der medizinischen Non-Profit-Organisation „Mayo Clinic“ warnt.

    Stiller Herzinfarkt: Wie erkennt man ihn?

    Ein stummer Herzinfarkt kann schwer zu erkennen sein, da die Symptome untypisch und mild sind. Häufige Anzeichen sind der Deutschen Herzstiftung zufolge:

    • Müdigkeit
    • Unwohlsein
    • Schwächegefühl
    • Atemnot
    • Schwindel

    Die Havard Medical School hebt hervor, dass es aber auch typische Anzeichen eines Herzinfarkts gibt, die auch bei einem stummen Herzinfarkt auftreten können. Diese sind:

    • Brustschmerzen, die in die Arme, den Rücken oder den Kiefer ausstrahlen können
    • Übelkeit und Erbrechen
    • Schwindel
    • Kalter Schweiß
    • Kurzatmigkeit

    Die Diagnose eines stummen Herzinfarkts erfolgt oft nur zufällig bei Routineuntersuchungen, beispielsweise durch ein Elektrokardiogramm (EKG), Echokardiografie oder Bluttests, die auf Herzmuskelschäden hinweisen.

    Welche Gefahren gehen von einem stummen Herzinfarkt aus?

    Sowohl Mayo Clinic, als auch die Havard Medical School weisen darauf hin, dass man einen stummen Herzinfarkt keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen sollte, denn er kann genauso gefährlich sein wie ein klassischer Herzinfarkt. Die Risiken seien unterer anderem:

    • Herzrhythmusstörungen: Ein stummer Herzinfarkt kann Herzrhythmusstörungen verursachen, die lebensbedrohlich sein können
    • Herzinsuffizienz: Langfristige Schäden am Herzmuskel können zu einer Herzschwäche führen.
    • Höheres Sterberisiko: Menschen mit einem stummen Herzinfarkt haben ein ähnlich hohes Sterberisiko wie Patienten mit einem klassischen Herzinfarkt. Studien hätten gezeigt, dass unbehandelte stumme Herzinfarkte häufiger zu Komplikationen führen und die Sterblichkeitsrate erhöhen.

    Kann man im Nachhinein feststellen, ob man einen Herzinfarkt hatte?

    Auch ein stiller Herzinfarkt kann im Nachhinein noch nachgewiesen werden. Ein EKG beispielsweise kann Hinweise auf einen zurückliegenden Herzinfarkt liefern, indem es Veränderungen in den elektrischen Aktivitäten des Herzens aufzeigt, die durch Narbengewebe verursacht werden. Diese Veränderungen sind oft dauerhaft und können daher auch lange nach dem Infarkt nachgewiesen werden, wie Mayo Clinic hervorhebt.

    Es gibt außerdem einen spezifischen Bluttest, der das Troponin T, ein Protein, das bei einer Schädigung des Herzmuskels freigesetzt wird, misst. Obwohl die höchsten Werte laut der Havard Medical School innerhalb weniger Stunden bis Tage nach einem Herzinfarkt erreicht werden, kann ein leicht erhöhter Wert auch noch Wochen später nachweisbar sein.

    Der Mayo Clinic zufolge können auch ein Herzultraschall oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) einen früheren Herzinfarkt zeigen. Durch den Ultraschall würden Bereiche des Herzens hervorgehoben werden, die nicht mehr richtig pumpen, was auf Narbengewebe nach einem Herzinfarkt hinweist. Diese strukturellen Veränderungen können dauerhaft sichtbar bleiben. Ein Herz-MRT kann detaillierte Bilder des Herzmuskels liefern und Narbengewebe sichtbar machen, das nach einem Herzinfarkt entstanden ist. Auch hier sind die Veränderungen oft dauerhaft nachweisbar. Ein CT könne ebenfalls Narbengewebe und Verkalkungen in den Herzkranzgefäßen zeigen, die auf einen zurückliegenden Herzinfarkt hindeuten können.

    Herzinfarkt-Risko mindern - das können Sie tun

    Wie bei den meisten Erkrankungen gilt auch beim Herzinfarkt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Um das Risiko eines Herzinfarkts zu minimieren, sollten Sie einen gesunden Lebensstil pflegen. Dazu gehört regelmäßige körperliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, sowie der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum. Es ist auch wichtig, Stress zu reduzieren und ausreichend Schlaf zu bekommen. Regelmäßige medizinische Untersuchungen zur Überwachung von Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker sind ebenfalls entscheidend, insbesondere für Menschen mit Diabetes oder einer familiären Vorbelastung.

    Übrigens: Es gibt einen Wochentag, an dem die Zahl der Herzinfarkte regelrecht in die Höhe schießen. Auch Cannabis-Konsum und Schuppenflechte können dafür sorgen, dass man leichter einen Herzinfarkt erleidet.

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