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Studie: Sprechen bald die meisten Menschen Spanisch?

Studie

Sprechen bald die meisten Menschen Spanisch?

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    Die spanische Sprache wird in Zukunft immer noch wichtiger.
    Die spanische Sprache wird in Zukunft immer noch wichtiger. Foto: Baldesca Samper, dpa

    Schätzungen zufolge gibt es mehr als 7100 Sprachen weltweit. Ungefähr 40 Prozent davon sind laut einer Studie der Lernplattform Preply in ihrer Existenz bedroht. Während andere Sprachen hingegen in Zukunft boomen werden. Aber welche sind das?

    Mithilfe von mathematischen Rechenmodellen versucht die Studie, vorauszusagen, wie sich die Sprachen entwickeln (wobei natürlich stets auch zwischen Mutter- und Fremdsprachanwendung unterschieden werden muss). So sollen in 30 Jahren das chinesische Mandarin, Spanisch, Englisch und Hindi zahlenmäßig weiter in der Welt führend sein. Doch deren Wachstum wird sich deutlich unterscheiden. Mandarin, das zumindest bislang hauptsächlich in China angewendet wird, soll demnach aufgrund der alternden Bevölkerung und einer sinkenden Geburtenrate langsamer wachsen als beispielsweise Englisch oder Spanisch, heißt es. Letztgenannte Sprachen sollen bis 2050 weltweit von um fast der Hälfte mehr Menschen als heute gesprochen werden – als Erst- und auch Zweitsprachen.

    Wo mehr Menschen geboren werden, lernen auch mehr die Muttersprache

    Andere asiatische Sprachen werden den Berechnungen zufolge aufgrund der hohen Geburtenrate vor allem einen Anstieg in der Zahl der Muttersprachler verzeichnen. Yue, eine Gruppe von Sprachen in Südchina, die Kantonesisch beinhaltet, soll beispielsweise um über 200 Prozent wachsen.

    In der Studie wird zudem erwartet, dass auch die Zahl der Muttersprachler indonesischer Idiome um mehr als 200 Prozent zunehmen wird. Aufgrund der hohen Geburtenrate hat sich Indonesien in das viertbevölkerungsreichste Land der Welt verwandelt. In Indien wird dagegen eher ein moderates Wachstum erwartet. Aber mit einer wachsenden Wirtschaft und einer Bevölkerung, die 1,3 Milliarden Menschen übersteigt, werden einige indische Sprachen trotzdem vielmillionenfach vertreten sein – wie etwa Hindi, Bengali oder Marathi.

    Und wie steht es mit unserer Sprache? Es wird in der Studie angenommen, dass die Zahl der deutschen Muttersprachler in Zukunft um über 30 Prozent abnehmen soll. Als Gründe werden genannt: In den vergangenen zehn Jahren sei bei den Muttersprachlern kein Wachstum erkennbar gewesen. Dies liegt der Analyse zufolge daran, dass Deutsch nur in europäischen Ländern mit langsamem oder gar negativem demografischen Bevölkerungswachstum gesprochen wird – also in Deutschland, Österreich, Belgien, Liechtenstein, Luxemburg, der Schweiz oder im italienischen Südtirol. In vielen dieser Länder ist Deutsch zudem nicht die einzige offizielle Sprache, sondern teilt diesen Status etwa mit Französisch, Italienisch oder Niederländisch.

    Deutsch bleibt wichtige Fremdsprache

    Die gute Nachricht für alle Germanistikfreunde: Da Deutschland in der Europäischen Union politisch führend ist und die wahrscheinlich stärkste und stabilste Wirtschaft in der Region bleibt, werden ausländische Studierende weiterhin daran interessiert sein, es aus professionellen Gründen als zweite (Fremd-)Sprache zu lernen. Aber mit Spanisch und Englisch kann die Sprache Goethes und Schillers nicht mithalten: Wie bereits erwähnt, wird die Anzahl der Spanisch- und Englisch sprechenden Menschen erheblich weiter ansteigen. Das bedeutet, dass Spanisch bis 2050 mit fast 700 Millionen Muttersprachlern in Führung bleiben und Englisch mit mehr als 500 Millionen den zweiten Platz belegen wird.

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