Immer wieder blicken Bewohner verschiedener Regionen in Italien sorgenvoll auf die Vulkane im Land. Während der Supervulkan in den Phlegräischen Feldern bei Neapel seit Monaten keine Ruhe gibt, rumort es seit einigen Tagen auch auf der Vulkaninsel Stromboli. Dort sind die seismischen Aktivitäten laut dem nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie (IGNV) plötzlich angestiegen. Zudem spuckt er immer mehr Lava.
Deshalb wurde dort in der vergangenen Woche die Alarmstufe rot ausgerufen. Die Behörden empfahlen der Bevölkerung, die Lage im Blick zu behalten und die Anweisungen des Zivilschutzes genau zu befolgen. Die Ausflugstouren an den Hängen des Vulkans waren in der vergangenen Woche ausgesetzt worden, der Zugang zu den Stränden wurde nachts verboten.Außerdem dürfen Boote nicht in der Nähe des Vulkans halten.
Lava quillt aus Stromboli-Krater
Der mehr als 920 Meter hohe Stromboli, einer der aktiven Vulkane in Europa, rumort bereits seit mehreren Tagen. Aus dem Krater quillen große Mengen Lava, die sich dann den Weg über mehrere Hundert Meter steil nach unten bis ins Meer bahnen. Videos zeigen, wie dichter Qualm hoch in den Himmel steigt. Auf der gleichnamigen Insel Stromboli, die zur Gruppe der Liparischen Inseln gehört, leben regelmäßig nur wenige Hundert Menschen. Viele Touristen fahren vom Festland oder von Sizilien übers Meer dorthin, um den Vulkan zu besteigen.
Alarmstufe rot am Stromboli: Letzter Vulkanausbruch im Jahr 2019
Seit etwa 2000 Jahren ist der Stromboli fast ständig in Bewegung. Immer wieder kam es zu Ausbrüchen. Im Dezember 2002 rutschte ein Felshang vom Kegel des Hauptkraters ins Meer und löste eine bis zu zehn Meter hohe Flutwelle aus. Sechs Menschen wurden damals verletzt. Auch 2007 gab es einen großen Ausbruch.
Zuletzt ist der Stromboli im Juli 2019 ausgebrochen. Die Explosionen vor fünf Jahren zählen zu den stärksten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1985. Ein 35-jähriger Wanderer aus Sizilien kam bei dem Ausbruch ums Leben. Er wurde offenbar von herunterfallenden Steinen getroffen.
Der Stromboli ist auch durch Literatur und Film bekannt. In Jules Vernes Abenteuerroman „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ aus dem 19. Jahrhundert werden die Helden des Buchs am Ende durch den Krater des Stromboli wieder zurück nach oben katapultiert. Der italienische Regisseur Roberto Rosselini drehte dort kurz nach dem Zweiten Weltkrieg den Film „Stromboli“ mit seiner späteren Ehefrau Ingrid Bergman in der Hauptrolle. (mit dpa)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden