Der Streamingdienst Disney++ hat in den letzten Jahren viele Veränderungen erfahren und nun steht scheinbar eine große Änderung in Sachen Account-Sharing an. Doch was genau ist für Nutzer eigentlich erlaubt und was nicht? Und wie will Disney++ diese Frage in Zukunft handhaben, wo auch Konkurrent Netflix inzwischen verstärkt gegen Account-Sharing vorgeht?
Disney+: Ist Account-Sharing erlaubt?
Vorweg: Laut den offiziellen Richtlinien von Disney+, die das Unternehmen auch auf seiner Website darlegt, ist das Teilen von Konten außerhalb des eigenen Haushalts schon jetzt nicht gestattet. Die Weitergabe von Anmeldedaten an Freunde oder Familie, die nicht im selben Haushalt leben,verstößt gegen die Nutzungsbedingungen. Ein Abo bei dem Dienst erlaubt allerdings das gleichzeitige Streamen auf bis zu vier Geräten - allerdings innerhalb des eigenen Haushalts.
Dies steht im Einklang mit vielen anderen Streamingdiensten, die ähnliche Richtlinien haben, um Missbrauch zu verhindern.
Nicht zu Verwechseln mit Account-Sharing sind die unterschiedlichen Nutzer-Profile, die bei Disney+ angelegt werden können. Nach der Registrierung können Nutzer bis zu sieben Profile zu ihrem Konto hinzufügen. Dies soll laut Disney Mitgliedern eines Haushalts ihre eigenen personalisierten Ansichten, Watchlists und Empfehlungen für Serien und Filme ermöglichen.
Was droht bei Account-Sharing bei Disney+?
Disney+ hat kürzlich angekündigt, gegen Nutzer vorgehen zu wollen, die ihre Passwörter außerhalb ihres Haushalts teilen. Dies gab Disney-Chef Bob Iger, laut eines Berichts der Tagesschau bekannt.
Einem Bericht der Zeit zufolge und weiteren Quellen hat Disney+ in den letzten Monaten bereits verstärkte Maßnahmen gegen das Account-Sharing ergriffen. Dies folgt dem Trend anderer großer Streamingdienste, die ähnliche Schritte unternommen haben, um sicherzustellen, dass Nutzer nicht ihre Kontoinformationen mit Personen außerhalb ihres Haushalts teilen. Ähnliche Maßnahmen wurden auch schon von Netflix angekündigt.
Die Frage des Account-Sharings ist für Streamingdienste kritisch. Einerseits wollen sie so viele Abonnenten wie möglich anziehen und ihnen den Zugang zu ihren Inhalten erleichtern. Andererseits verlieren sie potenziell Millionen an Einnahmen, wenn Nutzer ihre Konten teilen, anstatt separate Abonnements zu erwerben.
Es bleibt abzuwarten, wie Disney+ in Zukunft mit dem Thema Account-Sharing umgehen wird, denn konkret wurde Iger in seiner Ankündigung noch nicht. Es ist jedoch möglich, dass in Zukunft zusätzliche Gebühren für das Teilen von Konten außerhalb des eigenen Haushalts erhoben werden, ähnlich wie bei anderen Streamingdiensten.
Iger kündigte außerdem an, dass die werbefreie Version des Streaming-Dienstes teurer wird. In den USA wird Disney+ ohne Anzeigen mit 13,99 Dollar im Monat nun doppelt so viel kosten wie zum Start im November 2019. Eine Erhöhung für Deutschland ist - Stand 11. August 2023 - noch nicht geplant.