Was haben wir nicht alles schon kommen und gehen sehen in Sachen Mode: Grüne Schlaghosen aus Breitcord und Leggings mit Tigermuster, Trainingsanzüge aus glänzender Ballon-Seide, Cowboystiefel in weiß mit roten Nähten und Jeans mit Löchern an den Knien.
Vieles hat gerade einmal eine Saison überdauert, manches ist dauerhaft geblieben, einiges ist nach ein paar Jahren wieder gekommen, anderes zum Glück für immer verschwunden. Diskussionsstoff haben aber die meisten dieser Mode-Irrungen und Wirrungen geliefert.
So wie das Thema Socken. Sie wissen schon, dieses Geheimzeichen, an dem man den Deutschen auf der italienischen Piazza ebenso erkennt wie auf der spanischen Placa, weil niemals ein Italiener oder Spanier oder sonstiger Südländer Socken in Sandalen tragen würde.
„Weiße Tennissocken sind schon lange in“, verkündete kürzlich ein Männer-Modeportal
Wobei dieses typisch deutsche Stilmerkmal in diesem Sommer – passend zum Anglerhut, der ebenfalls in Mode ist und nur wenigen Köpfen tatsächlich gut steht – eine Renaissance erlebt. Nein, gemeint sind dabei nicht die kurzen, kaum sichtbaren Socken, die sogenannten Füßlinge, die jahrelang angesagt waren, weil Knöchelzeigen en vogue war.
Gemeint sind, viel schlimmer, die dicken, weißen Tennissocken. Gerne mit Brand, gerne schön hochgezogen, gerne zur kurzen Hose. Was lange als modische Todsünde galt, ist voll im Trend. „Weiße Tennissocken sind schon lange in“, verkündetet dieser Tage ein Männer-Modeportal, aber in diesem Jahr setzten sie sich „endlich als Trend-Piece“ durch. Schöner werden sie dadurch nicht. Vor allem, wenn die tennisbesockten Füße auch noch in Sandalen stecken.