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Statistik Deutsche Bahn: Mehr als jeder dritte Fernzug 2024 zu spät

Verkehr

Mehr als jeder dritte Fernzug der Deutschen Bahn war 2024 zu spät

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    Die Deutsche Bahn war 2024 so unpünktlich unterwegs wie seit mindestens 21 Jahren nicht. 
    Die Deutsche Bahn war 2024 so unpünktlich unterwegs wie seit mindestens 21 Jahren nicht.  Foto: Daniel Bockwoldt, dpa (Archivbild)

    Bei der Bilanz der Deutschen Bahn (DB) zum vergangenen Jahr kam heraus: mehr als jeder dritte Fernzug der Deutschen Bahn war in 2024 unpünktlich. Das heißt, 37,5 Prozent der Halte wurden mit einer Verspätung von mehr als 5:59 Minuten erreicht. Die übrigen 62,5 Prozent der ICE- und IC-Züge waren pünktlich unterwegs, wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilte. Damit war die Deutsche Bahn so unpünktlich unterwegs, wie seit mindestens 21 Jahren nicht. 

    Pünktlichkeit: DB gibt Einblicke der vergangenen Jahre

    Der Konzern stellte auf Anfrage der dpa Zahlen bis zurück ins Jahr 2003 zur Verfügung. Der bisherige Tiefstwert pünktlicher Züge lag demnach bei 64 Prozent im Jahr 2023. Die besten Werte gab es im Jahr 2004, da waren 84,3 Prozent der Fernverkehr-Züge pünktlich. „80 Prozent aller Verspätungen im Fernverkehr sind auf die veraltete und störanfällige sowie überlastete Infrastruktur zurückzuführen“, sagte der Sprecher. 

    Wann gilt ein Fernzug der DB als unpünktlich?

    Ein Halt wird laut Definition pünktlich erreicht, wenn der Zug weniger als sechs Minuten Verspätung hat. Im Regionalverkehr war das bei 90,3 Prozent der Züge der Fall - im Vergleich zu 91,0 Prozent im Jahr 2023. Im Jahr 2020 wurden noch 95,6 Prozent der Halte im Regionalverkehr und 81,8 Prozent im Fernverkehr rechtzeitig angefahren

    Ab wann gilt ein Fernzug als verspätet?
    Ab wann gilt ein Fernzug als verspätet? Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa (Symbolbild)

    Das Sanierungsprogramm der Deutsche Bahn soll Pünktlichkeit verbessern

    Bis 2030 will die DB 41 vielbefahrene Korridore grundlegend sanieren. Den Anfang machte sie 2024 mit dem Abschnitt zwischen Frankfurt und Mannheim - der sogenannten Riedbahn. Die Generalsanierungen sollen auch für pünktlichere Züge sorgen. „Bis Ende 2027 will die DB die Pünktlichkeit der ICE- und IC-Züge auf 75 bis 80 Prozent steigern“, sagte der Sprecher.

    Bahn-Manager dämpft Erwartung an schnelle Besserung

    Die Hoffnung der Fahrgäste auf eine schnelle und breite Wirkung der Riedbahn-Sanierung im Fernverkehr hatte der zuständige Manager der Deutschen Bahn, Philipp Nagl, zuletzt im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur jedoch gedämpft. Der Effekt auf den Nahverkehr werde zwar merklich sein. Mit Blick auf die Fernverkehrszüge und die 10.000 Schienenkilometer, die sie befahren, sagte er jedoch: „Da werden die 70 Kilometer natürlich jetzt nicht die Welt verändern. Aber sie sorgen für eine gute Portion Stabilität im System.

    Bahn investierte 2024 bereits 17 Milliarden

    Die Deutsche Bahn habe 2024 knapp 17 Milliarden Euro in die Infrastruktur investiert, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bahn-Infrastrukturgesellschaft InfraGo. Das sei so viel wie seit Jahren nicht. „Wenn wir jetzt die nächsten zwei, drei Jahre auf diesem Niveau weiter investieren, dann wird man im ganzen Netz in der Breite spüren, dass die Störanfälligkeit der Infrastruktur sinkt und die Qualität des Zugverkehrs zunimmt.“

    Zumindest über die Weihnachtsfeiertage lief der Bahnverkehr dem Unternehmen zufolge weitgehend stabil, reibungslos - und überraschend pünktlich. Am 24. und 25. Dezember lag die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr früheren DB-Angaben zufolge bei mehr als 80 Prozent. Die Züge waren also deutlich pünktlicher als im Jahresmittel. Grund dafür dürfte vor allem das geringere Baugeschehen während der Feiertage sowie weniger Güterverkehr gewesen sein, mit dem sich die Fernzüge die Gleise teilen. Zudem konnte die Bahn aufgrund neuer Züge in diesem Jahr ihr Sitzplatzangebot im Fernverkehr ausbauen.

    Dreistelliger Millionenbetrag für Entschädigungen der Kunden

    Die ständigen Verspätungen im Fernverkehr gehen vielen Kundinnen und Kunden nicht nur auf die Nerven, sondern kosten der Deutschen Bahn auch viel Geld. Bahn-Chef Richard Lutz sagte dem Tagesspiegel kürzlich, für Entschädigungen an Fahrgäste werde 2024 „ein deutlich dreistelliger Millionenbetrag“ fällig. (mit dpa)

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    1 Kommentar
    Franz Xanter

    Deutsche scheinen extrem leidensfähig zu sein bzw. Entscheidungsträger sowie Politiker scheint es egal zu sein, wie öffentliche Verkehrsmittel angesehen werden oder wie sie in der Praxis funktionieren. Anders ist es in keiner Weise zu verstehen, dass die Deutsche Bahn derart unpünktlich und unzuverlässig ist. Wobei hier schon beim Thema Unpünktlichkeit ein offizieller regulierender Lügebestandteil Verwendung findet; größer als sechs Minuten bzw. nichtfahrende Züge trotz Fahrplan werden nicht berücksichtigt. Wahrlich, wahrlich, ich mache zukünftig auch meine eigenen Regel und Maßstäbe für Unpünktlichkeit.

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