Seit Jahren wird darüber spekuliert, ob User-Daten bei TikTok zur Überwachung von Menschen genutzt werden. Nun hat der chinesische Tech-Konzern ByteDance, der hinter der App steht, offenbar einen solchen Fall zugegeben. Konkret geht es um drei US-Journalisten, welche ausspioniert wurden.
TikTok-Spionage: Drei Mitarbeiter entlassen
ByteDance-Chef Liang Rubo soll den Skandal in einer internen Mail zugegeben haben. Diese liegt dem US-Magazin Forbes vor. Demnach wurden drei Mitarbeiter des Konzerns entlassen, welche für die Spionage verantwortlich gewesen sein sollen. Sie sollen sich im Oktober Zugang zu den IP-Adressen und Daten der drei betroffenen Forbes-Reporter verschafft haben. Außerdem sollen Personen aus dem Umfeld der Journalisten betroffen sein.
"Das Fehlverhalten bestimmter Personen, die nicht mehr bei ByteDance arbeiten, war ein ungeheuerlicher Machtmissbrauch, um an Nutzerdaten zu gelangen. Dieses Fehlverhalten ist inakzeptabel und entspricht nicht den Mühen von TikTok, das Vertrauen unserer Nutzer zu gewinnen", sagte TikTok-Sprecherin Hilary McQuaide.
TikTok: Journalisten ausspioniert – der Fall ist brisant
Ziel des Spionageakts sollte offenbar die Beschaffung von Informationen sein, durch welche die Mitarbeiter von TikTok überführt werden könnten, welche Informationen an die Journalisten durchstachen. Eine Forbes-Reporterin hatte durch ihre Recherchen 80 Stunden lange Sprachaufnahmen beschafft, welche enthüllten, dass Mitarbeiter von ByteDance auf sensible Daten von Nutzern aus den USA zugegriffen hatten.
Im Oktober wurde von Forbes zum ersten Mal über die Spionage-Aktion berichtet. ByteDance zeigte sich damals ahnungslos, leitete nach eigenen Angaben aber eine interne Untersuchung ein. Diese scheint nun abgeschlossen. Unter den entlassenen Personen soll sich ein Teamleiter befunden haben. Der Mann hatte an die chinesische Managerin Song Ye berichtet, die von ihrem Amt zurücktrat.