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Spielemesse: Wie die Gamescom als digitale Messe funktioniert

Spielemesse

Wie die Gamescom als digitale Messe funktioniert

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    Moderator Geoff Keighley spricht bei der Opening Night Live der Gamescome mit den Ratchet-and-Clank-Entwicklern Chris Smith, Mark Daly von Insomniac Games.
    Moderator Geoff Keighley spricht bei der Opening Night Live der Gamescome mit den Ratchet-and-Clank-Entwicklern Chris Smith, Mark Daly von Insomniac Games. Foto: Koelnmesse GmbH

    Die Eröffnung der Gamescom 2020 beginnt gespenstisch still. Vergangenes Jahr war Moderator Geoff Keighley noch vor eine jubelnde Menschenmenge in einer Halle der Messe Köln getreten. An diesem Donnerstagabend begrüßt er sein Publikum aus einem virtuellen Studio in Los Angeles, ohne Live-Publikum. Die größte Spielemesse der Welt findet dieses Jahr ausschließlich digital statt.

    Digitale Spielemesse: Das Publikum ist da, auch wenn es zu Hause sitzt

    Bisher zeigten Menschenmassen und lange Warteschlangen das Interesse des Publikums. Jetzt ist es ein Blick auf die Live-Kommentare auf Youtube, Twitch und Twitter, der beweist: Das Publikum ist da. Es feiert den Trailer zu "Lego Star Wars", bestaunt den nächsten Teil der "Dragon Age"-Reihe und diskutiert über die "World of Warcraft"-Erweiterung. Als Höhepunkt der Show geben Entwickler von Insomniac einen Einblick in das neue Spiel ihrer Reihe "Ratchet & Clank". Das zeigt, wozu die angekündigte Playstation 5 fähig sein soll. Mit der neuen Konsole sollen lange Ladezeiten auch bei grafisch aufwendigen Spielen der Vergangenheit angehören.

    Auch die Gamescom kommt nicht ganz ohne technische Probleme aus

    Eine Show ganz ohne technische Probleme gelingt aber auch der Branche nicht, die anderen in Sachen Digitalisierung voraus sein dürfte. Die Tonqualität ist teilweise bescheiden, der Stream ruckelt immer wieder. Doch die Server halten, trotz Hunderttausender Zugriffe.

    So richtig in Fahrt kommt die Messe am Freitag. Wer die Internetseite der Gamescom ansteuert, kann sich, wie auf der Messe in der Offline-Welt, zwischen verschiedenen Areas, also Bereichen bewegen. In der "Retro Arena" geht es etwa um den Spieleklassiker "Pong", einen Klick entfernt ist das Cosplay Village mit Shows verschiedener Szene-Größen. Im Bereich "Family & Friends" dreht sich alles um Spiele, die auch für jüngere Altersgruppen geeignet sind, auf dem Gamescom Campus finden Besucher Informationsvideos zu Arbeitgebern der Branche. Auch Merchandise können die Besucher kaufen, Online-Shops sind in einer eigenen Area zu finden.

    Eine virtuelle Messehalle weiter wird es beim Gamescom Congress politisch, dort liegt der Schwerpunkt in diesem Jahr auf Digitalem Lernen. Die politische Eröffnung ist ein vorher aufgezeichnetes Video, in dem die politische Prominenz ihre Verbundenheit zur Gamerszene beteuert. Verkehrsminister Andreas Scheuer wirbt für die millionenschwere Games-Förderung des Bundes, dann ist ein ebenfalls vorher aufgezeichnetes Interview mit Außenminister Heiko Maas zu sehen. Eine Bühne gibt es nicht, dafür eine Menge Inhalt, denn während hier jemand spricht, gibt es in anderen Areas bereits den nächsten Höhepunkt. Weil alles aufgezeichnet ist, müssen die Besucher sich aber nicht zwangsläufig entscheiden: Jeder kann sich die Videos im Nachhinein ansehen. Das alles ist kostenlos, für die meisten Inhalte ist auch keine Anmeldung nötig.

    Auch im Rahmen der Online-Messe lassen sich neue Spiele testen

    Essenziell bei einem Gamescom-Besuch ist es, neue Spiele auszuprobieren – bei einer digitalen Messe gar nicht so einfach. Innerhalb des "Indie Village" gibt es diese Möglichkeit aber. Der "Indie Arena Booth" ist normalerweise ein gigantischer Messestand, an dem Besucher in viele Spiele unabhängiger Entwickler eintauchen können. In diesem Jahr bietet der "Indie Arena Booth Online" eine Erfahrung, die von allen Angeboten der digitalen Gamescom am nächsten an das klassische Messe-Gefühl heranreicht. Besucher können sich einen Avatar erstellen und mit ihm ein buntes, virtuelles Messegelände erkunden. Hier stellen 185 Entwickler ihre Spiele vor – Demos davon lassen sich über den Browser anspielen.

    Doch eigentlich ist die Gamescom mehr als die Summe ihrer Shows und Aussteller. Sie ist ein Zusammentreffen von Spiele-Fans, Cosplayern und Entwicklern. Digital ist die Szene ohnehin vernetzt. Viele werden froh sein, wenn die Gamescom 2021 wieder als Offline-Event in den Hallen der Messe Köln stattfinden kann. Bis dahin gibt es eben die digitale Variante.

    Lesen Sie dazu auch: Gamescom während Corona: So meistern Spieler die Coronakrise

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