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Spezialoperation Netflix: Wie Marinesoldaten ihre Tarnung riskieren

Glosse

Operation Netflix: Marinesoldaten riskieren ihre Tarnung

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    Marinesoldaten installieren ein Internet-Netzwerk an Bord eines Kriegsschiffes.
    Marinesoldaten installieren ein Internet-Netzwerk an Bord eines Kriegsschiffes. Foto: Alexander Heinl, dpa (Symbolbild)

    Der Alltag eines Marinesoldaten kann manchmal trist sein. Kein Internet, dafür viel Wasser, die Familie weit entfernt. Das alles über Wochen, wenn nicht Monate. Da hängt einem irgendwann auch das Mau-Mau zum Hals heraus.

    Für einige Soldaten eines US-Kriegsschiffes war plötzlich Land in Sicht. Sie hatten nämlich eine zündende Idee, wie das Fachmagazin Navytimes berichtet. Sie installierten heimlich ein Internet-Netzwerk an Bord und konnten sich so die zuvor quälend lange Zeit auf See endlich mit den schönen Dingen des Lebens vertreiben: mit Freunden chatten, Sportergebnisse checken und Serien streamen. Spezialoperation Netflix.

    Was den Soldaten offenbar nicht bewusst oder egal war: Die Internetantenne beeinträchtigte die Tarntechnologie des Schiffs, die dieses auf hoher See vor feindlicher Ortung schützen soll. Irgendwann flog die geheime Mission auf. Als auf dem Deck eine andere Antenne angebracht werden sollte, entdeckte ein Monteur die Empfangsstation.

    Die Soldaten gaben dem Netzwerk einen Druckernamen

    Zuvor hatten die Soldaten ihr Netzwerk mit beeindruckender Akribie geheim gehalten. Weil der Empfang in den Kabinen zunächst schlecht war, kauften sie Kabel und Repeater, um auf dem ganzen Schiff gutes Netz zu haben. Besonders gewieft: Die Soldaten gaben dem Netzwerk den Namen eines Druckers. Man möchte keiner Besatzung gegenüberstehen, die mit so viel Finesse für ihren Streamingdienst kämpft.

    Den Soldaten drohen nun empfindliche Strafen, heißt es. Also abgesehen vom kollektiven Netflix-Verbot natürlich. Interessant zu wissen wäre auch, was sich die Soldaten auf Netflix angesehen haben. Womöglich etwas, um auf andere Gedanken zu kommen. Vielleicht ja „Titanic“.

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