Ein heftiges Unwetter hat auf der Urlaubsinsel Mallorca am Sonntag für Schäden und Verletzte gesorgt. Schiffe wurden an Land geweht, Bäume stürzten auf Autos und am Flughafen kam es zu Flugstreichungen und Verspätungen.
260 Notrufe bei Unwetter auf Mallorca am Sonntag
Wie die Mallorca Zeitung berichtet, hatte gegen 11 Uhr schlagartig ein heftiger Wind eingesetzt. Am Leuchtturm Capdepera wurde eine Windgeschwindigkeit von 122 km/h gemessen, am Flughafen in Palma waren es 108 km/h. Zeitweise kam auch Starkregen dazu – an der Wetterstation Son Torrella in der Serra de Tramuntana kamen im Laufe des Tages Regenmengen von 128 Liter pro Quadratmeter zusammen, in Port de Sóller waren es 107,8 Liter und in Pollença 94,8 Liter. Am Nachmittag machten die Unwetter eine Pause, bis gegen 18 Uhr wieder Sturm und Regen einsetzten.
Insgesamt wurden bei der Notrufzentrale bis 20.30 Uhr 260 Zwischenfälle gemeldet, 133 davon allein in Palma. 51 waren es in der Gemeinde Calvià und zehn in Sóller. Meist handelte es sich um umgestürzte Bäume oder heruntergefallene Objekte.
Unwetter auf Mallorca: Flugverkehr teilweise ausgesetzt
In Palma stürzten vor der Katedrale fünf Palmen um und herunterfallende Äste beschädigten Autos. Zwischenzeitlich musste der Flugverkehr über Mallorca komplett ausgesetzt werden. 56 Flüge wurden gestrichen, 18 mussten auf andere Flughäfen umgeleitet werden, hunderte Passagiere mussten die Nacht auf Montag am Flughafen verbringen. Im Hafenbecken von Palma sind wegen des Windes die Leinen eines Kreuzfahrtschiffes gerissen. Es kollidierte daraufhin mit einem Tanker. Verletzte gab es nicht, auch Treibstoff lief nicht aus.
Auch die Gemeinde Calvià im Südwesten hat es besonders heftig getroffen. Dort mussten zwischenzeitlich 35 Straßen gesperrt werden. Eine Schwangere wurde von einer umgewehten Werbetafel am Bein verletzt. Am Strand von Illetes wurden zwei Kinder mit Luftmatratze weggeweht. Sie konnten unverletzt an den Felsen gerettet werden. In der Gegend der Malgrats-Inseln vor Santa Ponça wurde ein Kajakfahrer aus dem Wasser gerettet. In Felanitx stürzte ein Teil der Fassade der alten Stierkampfarena auf die Straße. In Valldemossa wurden mehrere Marktstände zerstört.