Sein Mandant sei zutiefst betroffen und „am Boden zerstört”, nachdem er gehört habe, dass er mit einer Luxusjacht einen Angler vor Mallorca getötet haben soll. Mit diesen Worten äußerte sich der Anwalt jenes deutschen Millionärssohns, dem die spanische Kriminalpolizei fahrlässige Tötung und unterlassene Hilfeleistung vorwirft. Die Polizei beschuldigt den 35-jährigen, der zu einer reichen Unternehmerfamilie gehört, am Freitag vor einer Woche mit einem tonnenschweren Motorschiff ein kleines Fischerboot überfahren zu haben. Anschließend habe der Skipper die Fahrt fortgesetzt, ohne sich um die Folgen des Unglücks zu kümmern, glauben die Ermittler. Der mutmaßliche Bootslenker erklärte sich derweil nach Angaben seines Anwalts für unschuldig. Weder er noch seine fünf Mitfahrer hätten einen Zusammenstoß bemerkt, sagte er dem öffentlichen Regionalfernsehsender IB3.
Tragödie vor Mallorca: Millionärsohn unter Verdacht
Die Tragödie hatte sich am 23. August gegen zehn Uhr abends, als schon die Dunkelheit hereingebrochen war, an der Ostküste Mallorcas ereignet. Einen Tag später entdeckten die Fahnder die Jacht im Hafen des Tourismusorts Porto Cristo. Die Polizei durchsuchte das Schiff namens „La Luna”, überprüfte die GPS-Daten und vernahm Zeugen. Aufgrund der gesammelten Daten sind die Beamten überzeugt, dass diese hochmotorisierte 20-Meter-Jacht jenes Schiff war, das die nur dreieinhalb Meter messende Holzjolle rammte.
Tödliches Bootsdrama vor Mallorca: Ein Zeuge sagte aus, die Bootsinsassen seien alle betrunken gewesen
Auf der Jacht waren laut Inselmedien, die sich auf Polizeiangaben berufen, an diesem Tag der Millionärssohn mit zwei weiteren Männern und drei Frauen unterwegs. Ein anderer Freizeitkapitän, der die Jacht am Unglückstag bei gefährlichen Manövern beobachtet hatte, sagte, die Bootsinsassen seien nach seinem Eindruck alle betrunken gewesen. In dem Fischerbötchen saß ein mallorquinischer 20 Jahre alter Student, der bei dem Zusammenprall getötet wurde; zwei weitere Familienangehörige des Opfers überlebten.
"Der mutmaßliche Bootslenker erklärte sich derweil nach Angaben seines Anwalts für unschuldig. Weder er noch seine fünf Mitfahrer hätten einen Zusammenstoß bemerkt, sagte er dem öffentlichen Regionalfernsehsender IB3." - Ist man denn neuerdings unschuldig, wenn man noch nicht einmal bemerkt, dass man andere totfährt?? Dem möchte ich nicht im Straßenverkehr begegnen, wenn er in einem aufgeblasenen SUV-Monster besoffen durch die Gegend fährt!
Der Vorfall erinnert bis in die Details an das Unglück am Gardasee vor ein paar Jahren. Auch damals waren Alkohol und Rücksichtslosigkeit im Spiel. Und das Leid des Beschuldigten dürfte auch hier wieder vor allem Selbstmitleid sein.
Hatte der Steuermann überhaupt ein Kapitänspatent?
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