Mutmaßliche Enthüllungen über eine angebliche Liebesaffäre von Königin Letizia sorgen für Ärger im spanischen Königshaus. Stein des Anstoßes ist ein Buch mit dem Titel „Letizia und ich“, das pünktlich zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts auf den Markt kam und in dem ausgiebig schmutzige Wäsche gewaschen wird.
„Welche Geheimnisse verbirgt Königin Letizia?“, lautet der Untertitel des Werkes, das von Spaniens wohl bekanntestem Königshaus-Kritiker Jaime Peñafiel verfasst wurde. Der heute 91 Jahre alte Hofexperte gilt nicht gerade als Freund des reformfreudigen 55 Jahre alten Königs Felipe sowie seiner 51-jährigen Ehefrau Letizia, die bürgerlicher Herkunft ist. Peñafiels jüngste Attacke auf das Königshaus speist sich vor allem aus Äußerungen eines früheren Freundes und Schwagers Letizias, der behauptet, eine Romanze mit der Königin gehabt zu haben. Der Ex-Schwager namens Jaime del Burgo beteuert, er und Letizia hätten sogar ein geheimes „Liebesnest“ in der spanischen Hauptstadt Madrid unterhalten. Der Mann, der von 2012 bis 2016 mit Letizias Schwester Telma verheiratet war, versichert, er habe kompromittierende Bilder, Videos und Handy-Nachrichten in seinem Besitz, „die in einem Tresor einer Bank lagern“.
Angebliche Liebesbegegnungen im königlichen Palast
Um seinen Ausführungen Nachdruck zu verleihen, schildert del Burgo im sozialen Netzwerk X eine dieser angeblichen Liebesbegegnungen, die sich im königlichen Palast abgespielt haben soll: „Es war im Juli 2010. Wir lagen zusammen auf einer Sonnenliege, unter dem Vordach des Pools – sie sagte mir 'Ich liebe dich', und ich antwortete ihr 'Ich liebe dich'.“ Vieldeutig fügt er hinzu: „Diese Nacht setzten wir unsere Liebesbeziehung fort, die jahrelang unterbrochen war.“
Belege für seine mutmaßliche Romanze mit Letizia legt del Burgo nicht vor. Aber er veröffentlichte ein Foto, auf dem man eine offenbar schwangere junge Frau sieht, die Letizia in jungen Jahren sein könnte. Die Frau, die sich selbst im Badezimmerspiegel fotografiert, trägt einen Wollschal. „Liebling, ich trage deinen Kaschmirschal. Das fühlt sich so an, als ob du an meiner Seite wärst“, steht unter dem Bild. Ob Bild und Text authentisch sind, bleibt unklar.
Will sich del Burgo an Letizia rächen? Oder geht es ihm um Geld?
Nach del Burgos Worten soll die Liebesbeziehung bereits begonnen haben, bevor Letizia Felipe kennenlernte und diesen dann im Jahr 2004 heiratete. Nach der Eheschließung mit dem Thronerben habe die geheime Beziehung zunächst geruht. Im Jahr 2010 sei die Affäre schließlich wieder aufgeflammt. Das jähe Ende sei ein Jahr später mit einem Anruf gekommen: „Wir können uns nicht mehr sehen“, habe Letizia ihm knapp mitgeteilt.
Warum geht dieser Mann, der in der Tat zum engen Freundeskreis Letizias zählte, Trauzeuge des Königspaars war und jahrelang im Palast ein und aus ging, nun mit seinen Behauptungen an die Öffentlichkeit? Will er sich an Letizia, die er nach seinem Bekenntnis sogar heiraten wollte, rächen? Oder geht es ihm um Geld? Der Verkauf des Buches läuft jedenfalls sehr gut.
Das spanische Königshaus äußert sich nicht zu den Gerüchten
Das Königshaus zieht es vor, keinen Kommentar abzugeben. Das entspricht der Politik des Palasts, der sich zum Privatleben der Königsfamilie üblicherweise nicht äußert. Das war auch bei den vielen mutmaßlichen Liebesaffären von Felipes Vater Juan Carlos nicht anders. Allerdings weiß man, dass der Palast früher Liebhaberinnen von Juan Carlos mit hohen Geldzahlungen zum Schweigen brachte.
Auch im Falle Letizias ist offenbar hinter den Kulissen Druck ausgeübt worden. Denn der Mann, der mit seinen Behauptungen die angebliche Affäre ins Rollen brachte, hat inzwischen alle Nachrichten im Netzwerk X zum Thema Letizia gelöscht.