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Spanien: In Spanien tobt in der Dürre ein "Krieg ums Wasser"

Spanien

In Spanien tobt in der Dürre ein "Krieg ums Wasser"

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    Der Sau-Stausee etwa 100 Kilometer nördlich von Barcelona.
    Der Sau-Stausee etwa 100 Kilometer nördlich von Barcelona. Foto: Emilio Morenatti/AP, dpa

    In den spanischen Zeitungen ist bereits vom "Krieg ums Wasser" die Rede. Auch die Landwirte in Spanien und Portugal sehen ihre Existenz durch Regenmangel und eine dadurch ausgelöste Jahrhundertdürre bedroht. In beiden Ländern gehen seit Tagen Tausende von Landwirten auf die Straße, um ihrem Ärger Luft zu machen. Dabei geht es nicht nur um Agrardiesel, Billigimporte aus Nicht-EU-Ländern oder um Brüsseler Auflagen für einen nachhaltigen Anbau – sondern eben um den Wassermangel.

    „Ohne Wasser gibt es kein Leben“, skandierten mehr als 10.000 spanische Landwirte, die durch die andalusische Hauptstadt Sevilla zogen. Die Region Andalusien leidet bereits seit Jahren unter einer extremen Trockenheit. Es handelt sich um die längste Dürreperiode seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Viele Talsperren, mit deren Wasser die Plantagen versorgt werden, sind leer. Die Landwirte fordern deswegen finanzielle Hilfen und den Bau von Entsalzungsanlagen sowie Kanälen, um aufbereitetes Meerwasser auf ihre Felder leiten zu können. 

    Die Urlaubsregion Katalonien hat den Wassernotstand ausgerufen

    In Andalusien, in der Umgebung des berühmten Doñana-Nationalparks, liegt das größte europäische Anbaugebiet für Erdbeeren. Die Erdbeerbauern warnen, dass die Dürre die Zukunft von Europas Beerengarten in Gefahr bringt. Den Plantagenbesitzern sei bereits die Wassermenge, die sie aus dem Bewässerungsnetz entnehmen dürfen, um 50 Prozent gekürzt worden – weitere Rationierungen sind wahrscheinlich. 

    In der nordostspanischen Mittelmeerregion Katalonien sieht es ähnlich aus. Dort traten gerade wegen des sich verschärfenden Wassermangels neue und drastische Einschränkungen für die Bauern in Kraft. Sie müssen jetzt bei der Beregnung ihrer Felder mit 20 Prozent der bisherigen Wassermenge auskommen. Für die Landwirte hat dies dramatische Folgen. „Unsere Ernten werden verdorren“, warnt der örtliche Agrarverband. In der Region werden Äpfel, Tomaten, Zucchini und Wein angebaut. 

    Kataloniens Bauern kündigten für die kommenden Tage Blockaden von Straßen, Häfen und Autobahnen an, „um gegen die kritische Situation der Landwirtschaft“ zu protestieren. Unter anderem sollen Zufahrten zu den Großstädten Barcelona und Tarragona mit Traktoren gesperrt werden. Auf der von Urlaubern viel befahrenen Mittelmeerautobahn A-7 muss dann ebenfalls mit Behinderungen gerechnet werden. 

    Die katalanischen Bauern ärgert auch, dass sie viel sparen müssen, andere große Wasserverbraucher aber weniger. Etwa die Touristen, die demnächst wieder aus ganz Europa anreisen werden – Katalonien ist die meistbesuchte Ferienhochburg Spaniens. 2023 kamen 18 Millionen internationale Urlauber in die Mittelmeerregion. Die Feriengäste sollen die Krise möglichst nicht zu spüren bekommen. Die Hotelduschen werden auch während der Wasserkrise weiter funktionieren. Lediglich bei den Swimmingpools der Tourismusbetriebe soll gespart werden – sie dürfen nicht mehr mit Leitungswasser, sondern nur noch mit Meerwasser gefüllt werden. 

    Schon das vergangene Jahr war für Spaniens Bauern eine Katastrophe. Die bereits seit Monaten anhaltende Trockenheit verursachte 2023 in weiten Teilen der Landwirtschaft große Schäden: Beim Weinanbau betrugen die Ernteverluste rund 20 Prozent, bei den Zitrusfrüchten 40 und auf den Olivenplantagen mehr als 50 Prozent.

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