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Spanien: Felipe und Letizia lassen spanisches Königshaus wieder glänzen

Spanien

Felipe und Letizia lassen spanisches Königshaus wieder glänzen

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    Beliebtes Königspaar: Felipe und Letizia im Park des Palacio Real, des königlichen Schlosses, in der spanischen Hauptstadt Madrid.
    Beliebtes Königspaar: Felipe und Letizia im Park des Palacio Real, des königlichen Schlosses, in der spanischen Hauptstadt Madrid. Foto: Casa De S.M. El Rey/EUROPA PRESS, dpa

    Als es am Tag der königlichen Traumhochzeit in Madrid wie aus Kübeln regnete, hielten dies manche Beobachter für ein schlechtes Omen. Doch die Ehe von Felipe und der bürgerlichen Letizia, die vor 20 Jahren heirateten, hat gehalten. Auch wenn das spanische Königspaar seit der Hochzeit am 22. Mai 2004 eine wahre Achterbahnfahrt an Höhen und Tiefen zu meistern hatte.

    Inzwischen haben König Felipe und Königin Letizia es geschafft, Spaniens wankende Monarchie wieder in ruhiges Fahrwasser zu steuern und den verblassenden Glanz der Krone aufzupolieren. "Das Königshaus hat seine Rolle als Rückgrat des Staates wiedererlangt", schrieb kürzlich El Mundo in einem Leitartikel, Spaniens wichtigste konservative Zeitung. Weiter hieß es: Das Land erfreue sich einer modernen Monarchie, "welche die besten Werte einer offenen und pluralistischen Gesellschaft vertritt". Die Krone sei heute gefestigter als zu Felipes Amtsantritt, der vor fast zehn Jahren am 19. Juni 2014 zum König ausgerufen worden war. An diesem Erfolg habe Letizia entscheidenden Anteil. Sie habe frischen Wind in den Palast gebracht. Andere große Zeitungen kamen zu einem ähnlichen Urteil.

    Spanien: Die Abschaffung der Monarchie wird kaum noch gefordert

    In der Tat sind viele jener Stimmen, welche die Abschaffung der Monarchie forderten, verstummt. In den stürmischen Jahren des Königshauses waren Tausende Menschen in Madrid und anderen Städten auf die Straße gegangen, um gegen mutmaßliche Korruption und illegale Bereicherung am Hof zu demonstrieren. An Universitäten wurden inoffizielle Volksabstimmungen zur Frage "Monarchie oder Republik?" organisiert. Dabei sprachen sich 85 Prozent der beteiligten Studierenden für die Abschaffung des Königshauses aus – ein Ergebnis, das aufhorchen ließ, allerdings nicht repräsentativ war.

    Der Unmut war durch eine Serie von Skandalen ausgelöst worden. Mutmaßliche Bestechungsgeschäfte, Schwarzgeldkonten, Steuerbetrügereien und außereheliche Affären des damaligen spanischen Königs Juan Carlos provozierten eine tiefe Krise der Monarchie. 2014 musste Juan Carlos, seit 1975 königliches Staatsoberhaupt, abdanken. Sein Sohn Felipe wurde zum neuen König ausgerufen, Letizia damit zur Königin. "Die Krone muss die Nähe zu den Bürgern suchen und wissen, wie sie sich kontinuierlich deren Wertschätzung, Respekt und Vertrauen verdienen kann", sagte Felipe damals. "Um dies zu erreichen, muss sie ihr Ansehen bewahren und auf ein aufrichtiges, ehrliches und transparentes Verhalten achten."

    Die frühere TV-Moderatorin Letizia hat enormen Einfluss auf Felipe

    Daran haben sich der heute 56 Jahre alte Felipe und die 51-jährige Letizia gehalten. Ihnen ist es gelungen, ihre ersten zehn Dienstjahre ohne größere Affären hinter sich zu bringen – auch wenn Spaniens Boulevardpresse zuweilen anderslautende Gerüchte streut. Felipe und Letizia brachen auch mit Juan Carlos. Der musste im Sommer 2020 ins Exil gehen und lebt seitdem in Abu Dhabi

    Es ist ein offenes Geheimnis, dass die frühere TV-Moderatorin Letizia einen enormen Einfluss auf Felipe hat. "Sie ist die große Stütze der Familie", sagt die spanische Journalistin Pilar Eyre, eine der besten Kennerinnen des Königshauses. Die bürgerliche Königin, der von konservativen Kritikern anfangs vorgeworfen worden war, die Monarchie zu zerstören, sei zur Retterin geworden. Letizia gilt als moderne und emanzipierte Frau, die gut weiß, was die Menschen auf der Straße denken. Ihr wird zugeschrieben, dass Felipe bei seinen Auftritten locker, selbstbewusst und volksnah daherkommt. Wohingegen er früher den Ruf hatte, schüchtern, steif und etwas weltfremd zu sein.

    Dieses vom spanischen Königshaus am 17. Mai herausgegebene Bild zeigt Königin Letizia, Kronprinzessin Leonor, Prinzessin Sofia und König Felipe (von links).
    Dieses vom spanischen Königshaus am 17. Mai herausgegebene Bild zeigt Königin Letizia, Kronprinzessin Leonor, Prinzessin Sofia und König Felipe (von links). Foto: Casa De S.M. El Rey/EUROPA PRESS/dpa

    "Als Königin hilft sie Felipe, das verlorene Ansehen wiederzugewinnen und der Welt zu zeigen, dass die Monarchie im 21. Jahrhundert immer noch eine sinnvolle Institution ist", befindet auch Hofexpertin Mábel Gálaz, die ein Buch über Letizia schrieb. Staatsoberhaupt Felipe fällt dabei als Stabilitätsfaktor eine wichtige Rolle im politisch zerstrittenen Spanien zu, in dem seit vielen Jahren nur noch Minderheitsregierungen im Amt sind. Doch der Medienstar des Palastes ist nicht er, es ist seine Frau: Wenn das Königspaar gemeinsam auftritt, richten sich die Kameras vor allem auf sie. Auch, weil Letizia so etwas wie die Modebotschafterin der Nation ist. Sie trägt gerne modische Kleidung, aber von der Stange – zum Beispiel von den spanischen Discountern Zara oder Mango.

    Doch es gibt noch eine Hoffnungsträgerin: Thronfolgerin Leonor. Seit die 18-Jährige und älteste Königstochter vor einem Jahr aus dem Schatten trat und eine dreijährige Militärausbildung begann, stieg ihre Popularität. Vor allem unter jungen Leuten hat sie sich Respekt erworben. Die Zukunft der spanischen Monarchie dürfte sich also in der Hand von zwei Frauen befinden.

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