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Sonnensturm: Polarlichter färben Himmel über Augsburg

Naturphänomen

Polarlichter färben Nachthimmel – auch über Augsburg

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    Nordlichter über Niedersachsen
    Nordlichter über Niedersachsen Foto: Imago/Ingo Wächter

    Leuchtendes Magenta, irisierendes Grün und schillerndes Türkis: In der Nacht zu Samstag färbten in mehreren Regionen Deutschlands Polarlichter den Himmel in bunten Farben. Ursache für das Naturphänomen sind Sonnenstürme, die auf das Magnetfeld der Erde treffen. Wer das Schauspiel verpasst hat, wird voraussichtlich noch einmal Gelegenheit haben, einen Blick zu erhaschen.

    Die Nacht auf Sonntag werde meist sternenklar verlaufen, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. "Zumindest wettertechnisch steht der Beobachtung und dem Fotografieren von Polarlichtern nichts im Wege", erklärte Markus Übel vom DWD. Ob man in Deutschland aber erneut Polarlichter sehen oder ablichten kann und wie intensiv sie werden könnten, hänge davon ab, wie stark der geomagnetische Sturm werde.

    Am Freitag hatten Experten der US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) vor einem Sonnensturm der Stufe fünf gewarnt. Diese Kategorie auf der fünfstufigen Skala sei zuletzt im Oktober 2003 erreicht worden. Die Ursprungsregion der Sonnenstürme - ein großer Sonnenfleckcluster – sei etwa 16-mal so groß wie der Durchmesser der Erde, so die NOAA-Experten. 

    Wie man die Polarlichter sichtbar machen kann – auch in Schwaben

    Mit einem Trick kann man das Naturphänomen unter Umständen sichtbar machen, erklärt Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg: "Normalerweise reicht es, ein Handy auf die Fensterbank zu legen." Dann müsse man so lange belichten, wie es geht. Dabei sollte es so dunkel wie möglich sein. Auch eine freie Sicht nach Norden ist wichtig. "Auf dem Foto kommen dann meistens schon die Farben raus", so Liefke. Und das, obwohl am Himmel gar keine Farben oder nur ein farbloser Schleier zu sehen ist. Über Augsburg hat das geklappt – ein Leser hat beispielweise Bilder aus dem Sheridan Park in

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    Foto: Stefan K./Instagram

    Auf dem Bild aus Dillingen leuchtet das Pink besonders intensiv. 

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    Foto: Lukas Matuschek

    Und in Herbertshofen scheint sogar das Hausdach zu strahlen.

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    Foto: Leserfoto aus Hebertshausen

    In sozialen Netzwerken teilten zahlreiche Menschen nun Bilder von den Polarlichtern über Deutschland. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) veröffentlichte auf der Plattform X Fotos von pink gefärbten Alpengipfeln und der Frankfurter Skyline. Wie die NOAA erwartet, wird der Sonnensturm voraussichtlich das Wochenende über anhalten.

    Es ist wohl der stärkste Sonnensturm seit 2005

    Wie die US-Wetterbehörde NOAA mitteilte, seien sogar die Betreiber von wichtiger Infrastruktur in den USA benachrichtigt worden. Es sei das erste Mal seit 2005, dass eine derart hohe Warnstufe für einen geomagnetischen Sonnensturm ausgegeben worden sei, sagte Shawn Dahl von der NOAA. "Das ist ziemlich außergewöhnlich, ein sehr seltenes Vorkommnis." Unter anderem aufgrund der weiten Entfernung der Sonne zur Erde gebe es bei der Vorhersage aber auch immer einen sehr hohen Unsicherheitsgrad. 

    Die Sonne durchlebt einen etwa elf Jahre währenden sogenannten Sonnenfleckenzyklus mit Phasen schwacher und starker Aktivität. Im Minimum können monatelang keine Flecken zu sehen sein, im Maximum Hunderte. Seit Dezember 2019 hatte die Aktivität der Sonne stetig zugenommen, aktuell befindet sie sich im Umfeld eines Maximums. Immer wieder waren daher in den vergangenen Monaten Polarlichter auch über Deutschland zu sehen.

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