Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

So wirkt Retinol (Vitamin A) auf die Haut

Vitamin A

So wirkt Retinol (Vitamin A) auf die Haut

    • |
    • |
    Retinol kann gegen Falten helfen, die Haut aber auch stark irritieren.
    Retinol kann gegen Falten helfen, die Haut aber auch stark irritieren. Foto: Canva.com

    Vor allem in den sozialen Medien hat sich Retinol mittlerweile zum „Must-Have“-Inhaltsstoff bei Hautprodukten entwickelt. Es wird schon seit längerem zur Behandlung von Akne eingesetzt, soll aber auch bei Falten helfen. Welche Wirkung hat es auf der Haut?

    So wirkt Retinol (Vitamin A) auf der Haut

    Retinol ist die Hauptwirkform von Vitamin A. In der Kosmetik werden aber verschiedene Formen benutzt, die unter dem Sammelbegriff „Retinoid“ zusammengefasst werden. Laut dem Linus Pauling Institute der Oregon State University wird Retinol in der Haut zu Retinaldehyd und anschließend zu Retinsäure umgewandelt. Diese hat mehrere vorteilhafte Wirkungen auf der Haut:

    • Hauterneuerung: Durch Retinol wird „die Zellerneuerung angeregt und die Barrierefunktion der Haut gestärkt“, sagt uns Dermatologe Michael Weidmann vom Hautzentrum am Forsterpark in Augsburg auf Anfrage. Es stimuliert also die Bildung neuer Hautzellen und kann beim Abstoßen alter Hautzellen helfen.
    • Kollagen: Retinsäure erhöht die Produktion von Kollagen, einem wichtigen Protein für die Hautstruktur. Dies kann zu einer Reduktion von Falten und feinen Linien führen. Auch Vitamin C regt die Kollagenproduktion der Haut an.
    • Hautstruktur- und ton: Laut Weidmann verbessert Retinol die Hautstruktur, weil es die Kollagen- und Elastinbildung anregt. „Auch leichte Pigmentierungstörungen können verbessert werden“, sagt der Dermatologe.
    • Schutz vor UV-Schäden: Laut dem Linus Pauling Institute bietet Retinsäure auch Schutz vor durch UV-Strahlen verursachten Schäden, indem sie die DNA-Reparaturmechanismen in den Hautzellen unterstützt und antioxidativ wirkt.
    • Aknebehandlung: Wie Weidmann berichtet, wird Tretinoin, die aktive Form von Retinol, häufig zur Behandlung von Akne eingesetzt. Es kann die Poren freihalten und die Bildung von Pickeln reduzieren. „Bei schwerer Akne (Akne conglobata) wird es in Tablettenform eingesetzt und ist eines der stärksten Medikamente des Dermatologen für die Aknetherapie“, erklärt der Dermatologe.

    Laut Weidmann kann eine mechanische Stimulation (Laser/Radiofrequenz) die Wirkung von Retinol verstärken, da es dadurch tiefer in die Hautschichten eindringen kann.

    Diese Nebenwirkungen hat Retinol auf der Haut

    „Als Nebenwirkungen treten häufig Hautreizungen auf, hier sollte eine Beratung durch den Dermatologen erfolgen. Auch eine Rosazea kann sich in Einzelfällen verschlechtern“, sagt Weidmann. Laut dem Linus Pauling Institute wird dabei von einer sogenannten „Retinoid-Dermatitis“ gesprochen. Sie ist durch Rötungen, Schuppung, Trockenheit und Juckreiz gekennzeichnet. Je höher der Gehalt an Retinol im Produkt und je sensibler die Haut, desto stärker können sich die Symptome auswirken.

    Wie das Institut berichtet, soll ein 0,025 prozentiges topisches Tretinoin die gleiche Wirkung auf feine Falten und Rauheit haben, wie ein 0,05 prozentiges Tretinoin, aber weniger Reizung verursachen. Geringer konzentrierte Produkte müssen laut den Experten aber auch länger auf der Haut bleiben, um die gleiche Wirkung zu entfalten. Ob das Produkt Reizungen verursacht, hängt auch vom verwendeten Retinoid und der individuellen Hautbeschaffenheit ab.

    Weidmann gibt an, dass Vitamin A Säurepräparate nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden sollten. Laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ist bekannt, dass oral angewendete Retinoide dem ungeborenen Kind schaden. „Eine fruchtschädigende Wirkung retinoidhaltiger Cremes und Gels ist weniger gut belegt, aber die Anwendung während der Schwangerschaft wird nicht empfohlen“, schreibt das Bundesinstitut.

    So zeigt sich ein Vitamin-A-Mangel auf der Haut

    Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) führt eine Liste mit gesundheitsbezogenen Angaben, sogenannten „Health Claims“, die wissenschaftlich bestätigt sind. Für Retinol gilt: „Vitamin A trägt zur Erhaltung normaler Haut bei.“ Auch für gesunde Schleimhäute wird Vitamin A benötigt. Ein Mangel kann laut dem medizinischen Fachlexikon MSD Manual die Haut trocken und schuppig machen.

    Übrigens: Es gibt auch andere Vitamine, die für eine gesunde Haut notwendig sind. Zum Beispiel Vitamin B2, Vitamin B3, Vitamin B7 und Zink.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden