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Vitamin-D-Mangel und Gewichtszunahme: Wie hängt das zusammen?

Vitamine

Wie hängt ein Vitamin-D-Mangel mit Gewichtszunahme zusammen?

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    Wie hängt ein Vitamin-D-Mangel mit einer Gewichtszunahme zusammen?
    Wie hängt ein Vitamin-D-Mangel mit einer Gewichtszunahme zusammen? Foto: Lino Mirgeler, dpa

    Vitamin D ist für den Körper unerlässlich und an zahlreichen Prozessen beteiligt. Ein Mangel kann sogar bei Erwachsenen zu Rachitis führen und im schlimmsten Fall Verformungen der Knochen mit sich bringen. Aktuelle Studien zeigen auch, dass es einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Werten im Blut und Übergewicht gibt. Ob ein Vitamin-D-Mangel nur ein Zufallsbefund bei Fettleibigkeit ist oder eine Rolle bei der Entstehung von Übergewicht spielen kann, ist noch nicht abschließend geklärt.

    Kann ein Vitamin-D-Mangel zu Gewichtszunahme führen?

    Obwohl laut Professorin Caroline Stokes, Leiterin der Arbeitsgruppe Food and Health von der Humboldt-Universität zu Berlin, ein deutlicher Zusammenhang besteht, ist der geringe Vitamin-D-Spiegel nicht die Ursache. Eher im Gegenteil: Übergewicht kann das Risiko für einen Vitamin-D-Mangel im Blut erhöhen, da Fettgewebe Vitamin D speichern kann. Auch deshalb wird die Dosierung an das Körpergewicht angepasst, um den Vitamin-D-Mangel zu beheben. "Je höher das Körpergewicht ist, umso mehr Vitamin-D wird benötigt und es dauert länger, bis ein Defizit ausgeglichen ist", erklärt Catri Tegtmeier, Chefärztin der Abteilung Psychosomatik/Psychotherapie sowie Traumatherapie der Wicker Klinik in Bad Wildungen. Trotzdem ist sich die Wissenschaft noch nicht ganz einig, wie der Zusammenhang zustande kommt. "Die Ursachen und möglichen direkten Folgen des Vitamin-D-Mangelzustands bei Fettleibigkeit sind nicht genau bekannt", sagte Caroline Apovian, Medizin-Professorin an der Harvard Medical School in einem Interview mit Medscape.

    Vitamin-D-Mangel und Gewichtszunahme: Was spielt das Fettgewebe für eine Rolle?

    Vitamin D hat laut Caroline Apovian entzündungshemmende Eigenschaften auf Zellen, die sich auch auf das Fettgewebe auswirken können. Bei einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel im Körper könnte es also sein, dass es eher zu Entzündungen im Fettgewebe kommt, was wiederum zu metabolischen Komplikationen führen kann, die mit Übergewicht in Verbindung gebracht werden. Es wird also angenommen, dass Vitamin D positive Effekte auf die Zellen selbst haben kann, das wirkt sich aber nicht direkt auf eine Gewichtszu- oder -abnahme aus. 

    Vitamin-D-Mangel und Kalzium: Was hat das mit Gewichtszunahme zu tun?

    Laut Caroline Apovian kann ein Vitamin-D-Mangel die Kalziumabsorption im Darm beeinträchtigen. Auf lange Sicht kann sich dadurch die Knochendichte verändern. Studien haben allerdings gezeigt, dass übergewichtige Menschen eine höhere Knochendichte haben, als schlanke, weshalb laut Apovian davon ausgegangen wird, dass das Fettgewebe genug Vitamin D speichern kann, um die Knochen ausreichend zu versorgen. 

    Der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Vitamin D kann laut Caroline Apovian viele Gründe haben: Weniger Aufenthalte im Freien aufgrund eingeschränkter Mobilität zum Beispiel können zu einer geringeren Sonnenexposition und somit auch zu einer geringeren Eigensynthese von Vitamin D führen. Obwohl es zwar einige vielversprechende Studien gibt, zeigt eine Vitamin-D-Supplementation unbeständige Ergebnisse. 

    Fest steht derzeit: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und einem Vitamin-D-Mangel, die genauen Hintergründe sind aber nicht klar. Laut Caroline Apovian kann ein niedriger Vitamin-D-Spiegel aber als Ursache für Übergewicht nicht ausgeschlossen werden, da die Forschung einige interessante Erkenntnisse über Vitamin-D-Rezeptoren im Fettgewebe zeigt.

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