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Skandinavien: Unwetter & Überschwemmung durch Sturmtief "Hans"

Skandinavien

Unwetter in Skandinavien: Sturmtief "Hans" wütet in Nordeuropa

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    Badehäuser treiben wegen Sturmtief "Hans" bei der dänischen Stadt Loekken im Wasser der Nordsee. Das Unwetter hat in Skandinavien zu Überschwemmungen, Bränden und Wasserschäden geführt.
    Badehäuser treiben wegen Sturmtief "Hans" bei der dänischen Stadt Loekken im Wasser der Nordsee. Das Unwetter hat in Skandinavien zu Überschwemmungen, Bränden und Wasserschäden geführt. Foto: Henning Bagger, AP, dpa

    Nicht nur Österreich, Slowenien und Kroatien haben mit starken Regenfällen und Überflutungen zu kämpfen, auch Skandinavien wird derzeit von einem Unwetter heimgesucht. Selbst nach mehreren Tagen hat Sturmtief "Hans" Skandinavien weiterhin fest in der Hand. Die meteorologischen Dienste warnten in Norwegen vor den teilweise stärksten Überflutungen seit 25 Jahren, in Schweden vor den stärksten seit 50 Jahren. An manchen Orten könne so viel Regen innerhalb von 24 Stunden fallen, wie sonst in einem Monat – oder mehr. Besonders der Süden und Westen Norwegens sind betroffen sowie der Süden und das Zentrum Schwedens.

    Sturmtief "Hans" hat in Norwegen viel Verwüstung angerichtet

    Bis jetzt sind durch die Unwetterfront in Norwegen zwei Menschen gestorben, zahlreiche Dächer wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt, Straßen geflutet. In dem Ort Asak in der Nähe der Hauptstadt Oslo wurden etwa 1000 Menschen durch die Wassermassen komplett von der Außenwelt abgeschnitten – bis auf einen Waldweg, über den laut der britischen Zeitung Guardian Stand zum Dienstagnachmittag Nahrungsmittel geliefert werden müssen. In Valdres, im südlichen Norwegen, mussten einige Menschen nach mehreren Erdrutschen per Helikopter in Sicherheit gebracht werden. Inzwischen wurden Häuser von mehreren hundert Menschen in ganz Norwegen evakuiert.

    Auch der Verkehr in Norwegen ist am Mittwoch weiterhin stark eingeschränkt. So sind laut der Plattform The Local die Hauptstraßen zwischen Oslo und Trondheim gesperrt, mehrere Zuglinien sind unterbrochen, Fähren dürfen die Häfen nicht verlassen. In Oslo sollen die Menschen von zu Hause aus arbeiten, um allen nicht zwingend nötigen Verkehr zu vermeiden. Auch insgesamt warnen die Behörden, davor sich von Flüssen und steilen Abhängen fernzuhalten und nur zu reisen, wenn es unbedingt nötig ist. 

    In Nowegen und Schweden gilt auch am Mittwoch die höchste Gefahrenstufe

    "Hans" erreichte Schweden am späten Sonntag und Norwegen am Montag. Seitdem gibt es in weiten Teilen Skandinaviens Starkregen, Überschwemmungen, Erdrutsche, starken Wind und teils meterhohe Wellen. Am Mittwoch verlängerte der norwegische Wetterdienst seine Wetterwarnung für Überschwemmungen und Erdrutsche bis Donnerstag. Auch in Schweden gilt am Mittwoch weiterhin die höchste Gefahrenstufe. 

    Gut 300 Kilometer nördlich von Stockholm waren am Montag in der Nähe von Hudiksvall zwei Waggons eines Zugs mit knapp 120 Fahrgästen entgleist. Laut Polizeiangaben gab es drei Verletzte. Der zentral schwedische Ort Åre ist außerdem seit der Nacht zum Dienstag überschwemmt, weil dort ein Bach über das Ufer getreten ist.

    Dänemark, Finnland und baltische Staaten von Sturmtief "Hans" betroffen

    Neben Norwegen und Schweden sind allerdings auch Dänemark, Finnland und die baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen durch Sturmtief "Hans" betroffen. In Lettland und Litauen wurde so etwa am Montag je ein Mensch von einem Baum erschlagen. In Dänemark meldete das meteorologische Institut bis zu acht Meter hohe Wellen und warnte vor starkem Wind. Mehrere Badehäuser wurden in die Nordsee gespült.

    Zu Beginn des Sommers hatte es in Nordeuropa an vielen Stellen, die jetzt durch das Unwetter heimgesucht werden, noch Waldbrände gegeben. Der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Stoere sagte, er erwarte, dass derartige extreme Wetterereignisse häufiger auftreten werden. "Dies ist eine Auswirkung des Klimawandels, mit wilderem und feuchterem Wetter in Norwegen", erklärte Stoere dem norwegischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK.

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