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Was sind Kugelbomben und warum sind sie so gefährlich?

Verbotene Böller

Zahlreiche Verletzte und schwere Schäden an Silvester: Was sind Kugelbomben?

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    Eine sogenannte Kugelbombe. Nur wer eine Genehmigung besitzt, darf sie zünden.
    Eine sogenannte Kugelbombe. Nur wer eine Genehmigung besitzt, darf sie zünden. Foto: Malte Christians, dpa (Archivbild)

    Verletzungen an den Händen, im Gesicht und an den Augen und sogar Hörschaden: Sogenannte „Kugelbomben“ haben in der Silvesternacht einige Menschen teilweise schwer verletzt. Besonders in Berlin haben die Böller für hohe Schäden gesorgt. Im Stadtteil Schöneberg beschädigte die Wucht der Detonation sogar eine Häuserfassade und mehrere Autos. 36 Wohnungen sind dort nun unbewohnbar. Im brandenburgischen Kremmen starb ein 21-Jähriger, nachdem er eine Kugelbombe auf einem Feld gezündet hatte.

    Laut Fachleuten haben die Böller dieses Silvester eine deutlich größere Rolle gespielt als noch in den Vorjahren. Was hat es mit Kugelbomben auf sich? Und was macht sie so gefährlich?

    Mehrere Verletzte an Silvester: Was sind Kugelbomben?

    Kugelbomben sind Feuerwerkskörper, die in Deutschland verboten sind. Wie der Name sagt, sind sie kugelförmig. Kennzeichnend ist die hohe Sprengkraft. Die Kugelbomben sind zwischen fünf und 40 Zentimeter groß und können bis zu mehreren Kilos schwer sein.

    Besonders gefährlich an Kugelbomben ist, dass sie mehr Schwarzpulver als andere Feuerwerkskörper enthalten. Aus diesem Grund sind sie in hierzulande auch nicht für die Allgemeinheit zugelassen. Nur wer eine Genehmigung besitzt, darf sie bedienen. Sie werden üblicherweise von ausgebildeten Feuerwerkern bei professionellen Feuerwerken eingesetzt.

    Besonders hohe Explosionskraft: Wie funktionieren Kugelbomben?

    Kugelbomben setzen sich aus zwei Halbschalen zusammen, die aus Plastik oder Pappe bestehen. Darin befindet sich der Feuerwerkseffekt. Wird der Zündfunke ausgelöst, wird die Kugelbombe mithilfe von Schwarzpulver durch ein Abschussrohr (Mörser) in die Luft geschlossen – und zwar 100 bis 300 Meter.

    Das Gefährliche an dem Feuerwerk ist die Druckwelle, die beim Detonieren ausgelöst wird. Laien können diese kaum einschätzen. Und: Obwohl die Zündschnur relativ lang ist, brennt sie vergleichsweise schnell ab.

    Die Feuerwerkskörper kommen meist über den Schwarzmarkt aus Polen und Tschechien nach Deutschland – entweder werden sie direkt über die Grenze gebracht oder kommen per Post. Im Dezember beschlagnahmte allein der Zoll Hannover innerhalb von fünf Tagen 4,4 Tonnen mit verschiedenen Feuerwerkskörpern, die in Deutschland verboten sind. Wer nicht zugelassenes Feuerwerk im Internet bestellt und erwischt wird, kann mit einer Anzeige rechnen. Verbotene Pyrotechnik lässt sich an einem fehlenden Zulassungszeichen erkennen. Teilweise werden die Kugelbomben auch selbst gebastelt.

    Konsequenzen nach Kugelbomben-Schäden an Silvester gefordert

    Nach den Unfällen mit Kugelbomben der Silvesternacht werden Rufe nach Konsequenzen laut. Der innenpolitische Sprecher der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus, Burkard Dregger, sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Der Import verbotener Feuerwerkskörper – Kugelbomben – aus dem östlichen Ausland muss durch noch schärfere Grenzkontrollen unterbunden werden“. Auch Berlins Regierender Bürgermeister, Kai Wegner, forderte dies gegenüber der dpa. (mit dpa)

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    2 Kommentare
    Franz Xanter

    "Der innenpolitische Sprecher der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus, Burkard Dregger, sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Der Import verbotener Feuerwerkskörper – Kugelbomben – aus dem östlichen Ausland muss durch noch schärfere Grenzkontrollen unterbunden werden“." Und wie soll dies an einer nicht vorhandenen inneren Grenze der EU gehen? Woher soll das notwendige Personal kommen? Und wann, wie lange, wo etc. soll dies geschehen? Und der postalische Verkehr? Fragezeichen über Fragezeichen, viele viele verbale Forderungen, aber wie soll die Umsetzung gehen? Da wird verbal gefordert um vorne zu stehen, nur die Realität sieht anders aus!

    Markus Nonninger

    Seit Jahren kommt es zu Silvester zu Übergriffen auf Polizisten und Rettungskräften, mit legales und illegales Feuerwerk. Auch Angriffe mit Böllern auf die Zivilgesellschaft nehmen von Jahr zu Jahr zu und jedes Jahr droht die Politik. Jetzt handeln und nicht Quatschen! Damit sich die Chaoten und Verbrecher nicht mehr in der Masse der Anständigen verstecken können, muss leider die private Böllerei verboten werden. Alternativ sollten Städte und Gemeinden ein öffentliches, staatliches Feuerwerk veranstalten. Den Schutz der Polizisten, Rettungskräften und Mitbürgern muss es uns wert sein auf das Recht selbst zu böllern zu verzichten. Nur die Anonymität der Masse ermöglicht es den Chaoten unerkannt Anschläge auf Leib und Leben ungestraft zu vollziehen. https://innn.it/boellerverbot/share https://innn.it/boellerverbot/share

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