Auf dem Smartphone befinden sich bei den meisten Menschen viele sensible Daten. Über Apps kann man so mit dem Handy etwa auf das Bankkonto, die E-Mails oder auch die die eigenen Gesundheits- und Standortdaten zugreifen. Solche Daten sind auch für Kriminelle oder vielleicht sogar für einen eifersüchtigen Partner interessant und können über Spionage-Apps ausspioniert werden - fast immer ohne das Wissen der Smartphone-Besitzerin oder des -Besitzers. Denn laut focus.de wird nur ein wenig technisches Knowhow und einmaliger physischer Zugriff zu dem betreffenden Handy benötigt. Doch wie lassen sich Spionage-Apps auf dem Handy erkennen?
Wie können Spionage-Apps auf dem Handy erkannt werden?
Spionage-Apps lassen sich in den meisten Fällen nicht so einfach auf dem betroffenen Handy finden. Laut kaspersky.de sind die Apps auf dem Smartphone zwar meist gut versteckt, verraten ihre Anwesenheit aber doch auf die eine oder andere Weise.
So können beispielsweise ein plötzlich ansteigender Verbrauch der mobilen Daten oder deutlich kürzere Akku-Laufzeiten auf mögliche Hintergrundaktivitäten hindeuten. In diesem Fall sollten betroffene Nutzerinnen und Nutzer dem Cybersicherheitsunternehmen Kaspersky zufolge in den Einstellungen prüfen, welche Apps für die erhöhte Datennutzung und den gesteigerten Batterie-Verbrauch verantwortlich sind.
Auch wenn das WLAN, das mobile Internet oder die Standortfunktion aktiviert sind, obwohl diese zuvor ausgeschaltet wurde, sollte in den Einstellungen geprüft werden, welche Apps diese Daten nutzen und eine Berechtigung haben.
Für Nutzer von Android-Handys rät kaspersky.de außerdem zu prüfen, welche Apps Zugriff auf die Barrierefreiheit haben. Diese Apps könnten nämlich mit der Zugriffsberechtigung andere Programme auf dem Smartphone ausspionieren. Unter dem Einstellungspunkt "Anwendungen verwalten" sollten laut focus.de außerdem alle Apps auf Wörter wie "monitor" oder "spy" geprüft werden.
Weitere Hinweise auf mögliche Spionage-Apps auf dem Handy können focus.de zufolge auch ein plötzlich gesperrter oder länger aktiver Bildschirm, ein sich grundlos erwärmendes Gerät - beispielsweise im Ruhezustand -, ein blockierter Kamerazugriff oder aber eine deutlich verlangsamte Geschwindigkeit zum Beispiel beim Ausschalten des Smartphones sein.
Wer auf Nummer sicher gehen oder sich zusätzliche Gewissheit verschaffen möchte, kann das betroffene Smartphone auch von einer Security- oder Antivirus-App auf mögliche Spionage-Apps scannen lassen.
Sollte man Spionage-Apps auf dem Handy sofort löschen?
Ist eine Spionage-App auf dem Handy gefunden, ist der erste Instinkt vermutlich, diese zu löschen. Möglich ist das laut focus.de etwa mit einer Antivirus-App. An verdächtige Ordner oder Dateien sollten aber lieber zur Experten rangelassen werden. Hundertprozentige Sicherheit bringt dem Magazin zufolge aber nur ein Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen. So können auch gut getarnte Spionage-Apps vom Handy entfernt werden, die nicht entdeckt wurden, das Handy aber beispielsweise verlangsamt haben.
Laut kaspersky.de sollte eine Spionage-App nicht ohne zu Überlegen vom Handy gelöscht werden. Die Person, die die App ursprünglich auf den Handy installiert hat, dürfte das nämlich in den meisten Fällen mitbekommen, außerdem könnten durch die Deinstallation der Spionage-App auch Beweise gelöscht werden.
Insbesondere wenn der Verdacht besteht, dass sie Überwachungs-App von einem potenziell gewalttätigen Partner auf dem Smartphone installiert worden ist, rät das Cybersicherheitsunternehmen Betroffenen, die Spionage-App nicht zu löschen und für den eigenen Schutz zunächst eine Beratungsstelle aufzusuchen. In manchen Fällen sei es daher einfacher und sicherer, das Handy komplett zu ersetzen und das neue Gerät entsprechend zu schützen.