In der Türkei und in Griechenland war es in der vergangenen Woche zu schweren Unwettern durch Sturmtief "Daniel" gekommen. Mehrere Menschen sind in der Folge ums Leben. Meteorologen berichten derzeit zudem, dass sich ein Medicane, ein Hurrikan im Mittelmeer, an der afrikanischen Küste im Mittelmeer bildet. Neben der Türkei und Griechenland war auch Bulgarien von den schweren Unwetter betroffen.
Hinweis: Dieser Artikel wird laufend für Sie aktualisiert.
Unwetter in Griechenland: Wie ist die Lage aktuell?
In Griechenland war es laut Informationen der Tagesschau vor allem im Landesinneren zu heftigem Regen und Überschwemmungen gekommen. Bewohnerinnen und Bewohner besonders stark betroffener Gemeinden und Regionen wurden am Dienstagabend dazu aufgefordert, ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen.
In Zentral-Griechenland wurden Menschen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag aus ihren Häusern gerettet. Sie waren von den Fluten eingeschlossen worden. Zu Rettungszwecken konnten laut der Tagesschau zudem am Donnerstag erstmals auch Hubschrauber eingesetzt werden. Zuvor war das Wetter zu schlecht gewesen.
Nach aktuellem Stand sind laut Tagesschau-Informationen zehn Menschen aufgrund des Unwetters gestorben. Wie der griechisch Minister für Zivilschutz, Vassilis Kikilias, dem griechischen Sender ERT sagte, werden vier Menschen noch vermisst. Zudem ist in der Nacht von Freitag auf Samstag der Pineios, einer der größten Flüsse Zentral-Griechenlands, über die Ufer getreten. In der Folge musste nach Polizeiangaben die Hauptverbindungsstraße zwischen Athen und der Hafenstadt Thessaloniki auf einem rund 70 Kilometer langen Abschnitt nahe der Stadt Larisa geschlossen werden.
Zu großen Schäden kam es laut der Tagesschau besonders in der Region Thessalien, der Gemeinde Karditsa sowie in der Hafenstadt Volos. Das Hochwasser stand fast bis zu den Dächern geparkter Autos, teilweise wurden diese durch die Wassermassen ins Meer gespült. Das Mobilfunknetz funktionierte teilweise nur eingeschränkt. Auch der Strom fiel immer wieder aus. Landesweit wurde dem griechischen Wetterdienst Meteo zufolge eine Fläche von rund 72.000 Hektar überschwemmt.
Auch auf der Insel Skiathos saßen Hunderte Menschen laut Tagesschau-Informationen aufgrund von Flugstreichungen am Flughafen fest.
Unwetter in der Türkei: Diese Gebiete sind betroffen
In der Türkei kam es in der Millionenstadt Istanbul zu schweren Regenfällen und Überschwemmungen. Mindestens acht Menschen kamen dabei ums Leben, berichtet mdr.de. Zwei Menschen sind in Istanbul gestorben. Mehrere Personen wurden verletzt, sagte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya am Mittwochmorgen. Wie der Deutschlandfunk berichtet, waren zwei Menschen auf einem Campingplatz nahe der Grenze zu Bulgarien und Griechenland gestorben. Laut der Tagesschau waren dem Rettungsdienst zufolge drei Menschen in der Stadt Kirklareli im Nordwesten der Türkei gestorben.
Wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, hatte der Starkregen Straßen und Häuser überschwemmt. Auch Ferienbungalows seien von den Wassermassen mitgerissen worden.
Unwetter in Bulgarien: Welche Gebiete sind betroffen?
Auch in Bulgarien haben Unwetter großen Schaden angerichtet. Am Montagabend hatten starke Regenfälle die Schwarzmeerküste getroffen. nach Angaben des bulgarischen Ministerpräsidenten, Nikolaj Denkov, waren bei der "Naturkatastrophe" vier Menschen ums Leben gekommen. In der Hafenstadt Burgas waren Straßen und Brücken durch das Unwetter stark beschädigt worden, einige Brücken waren auch komplett eingestürtzt. Die Region rund um Burgas ist laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) besonders betroffen und in der Küstenstadt Zarewo rund 100 Kilometer südlich von Burgas wurde der Ausnahmezustand ausgerufen.
Unwetter: Wird Sturmtief "Daniel" zum Medicane?
Meteorologen warnen laut wetter.de derzeit davor, dass Sturmtief "Daniel" zu einem Medicane, einem Hurrikan im Mittelmeer, ausarten könnte. Am Donnerstagnachmittag war das Tief, das bis dahin über Griechenland, der Türkei und Bulgarien wütete, südwärts über das Mittelmeer abgezogen. Einigen Wettermodellen zufolge könnte das Tief laut wetter.de "über dem erwärmten Mittelmeer noch deutlich mehr Energie gewinnen und zu einem subtropischen Sturm oder gar einem Medicane heranwachsen".