Wegen einer Bedrohungslage bleiben alle Gesamt- und Sekundarschulen in Duisburg am Montag geschlossen. Das teilte die Polizei auf Anfrage des WDR mit. Viele Duisburger Schulen informierten Schüler und Eltern auf ihren Internetseiten, dass es am Montag keinen Unterricht geben wird. Laut Bild erfolgten die Entscheidungen in Nordrhein-Westfalen (NRW) aufgrund von zwei E-Mails, die Straftaten sowie eine „Säuberung“ androhten.
Nach Angaben der Düsseldorfer Bezirksregierung sind von den Schulschließungen rund 17.980 Kinder und Jugendliche an 15 Gesamt- und zwei Sekundarschulen betroffen, dazu kommen Hunderte weitere an Gymnasien.
Bedrohungslage in Duisburg: Schulen bleiben am Montag geschlossen
Betroffen von der Warnung seien mindestens 13 Schulen, heißt es. Schulfrei haben die Schüler trotzdem nicht: Stattdessen solle der Unterricht „im Distanzformat stattfinden“. An Gymnasien, Realschulen und Grundschulen sollte der Unterricht wie gewohnt stattfinden, jedoch gab es mehrere Ausnahmen (siehe unten).
Auf der Webseite mehrerer Schulen lässt sich Sonntagabend dieser Text vorfinden: „Liebe Erziehungsberechtigte, liebe Schülerinnen und Schüler, aufgrund einer aktuellen Bedrohungslage, die uns von den zuständigen Behörden mitgeteilt wurde, entfällt morgen der Präsenzunterricht an unserer Schule. Diese Maßnahme betrifft alle Sekundar- und Gesamtschulen der Stadt Duisburg. Stattdessen wird der Unterricht im Distanzformat stattfinden.“
Distanzunterricht an allen Sekundar- und Gesamtschulen der Stadt
Bereits im März hatte es an zwei Gymnasien in Duisburg laut einer Lokalzeitung eine Amokdrohung gegeben. Sie waren jeweils auf den Mädchentoiletten entdeckt worden, die Verfasserinnen konnten ermittelt werden. Es habe sich um drei Schülerinnen der Schule gehandelt.
Bereits am Freitag war der Polizei zufolge bei der Schulleitung der Gesamtschule-Mitte in Duisburg ein Schreiben mit „bedrohlichen und rechtsradikalen Äußerungen“ eingegangen. Der unbekannte Absender habe Straftaten für diesen Montag in der Bildungseinrichtung angekündigt, hieß es. Der Duisburger Staatsschutz habe unverzüglich die Ermittlungen aufgenommen.
Ende 2024 wurden mehrere Schulen in Deutschland zum Ziel von Bombendrohungen.
Nach dessen Einschätzung sei nicht von einer „Ernsthaftigkeit der angekündigten Taten“ auszugehen. Dennoch verzichten zahlreiche Schulen zum Wochenstart auf Präsentunterricht.
Gefährdungslage: Duisburger Gymnasium macht Distanz- statt Präsenzunterricht
An Duisburger Gymnasien soll hingegen wie geplant Präsenzunterricht stattfinden. In einer Mail eines Duisburger Gymnasiums an die Eltern zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa): „Es gibt - Stand Sonntag, 20.45 Uhr - eine Bedrohungslage, die für alle Duisburger Sekundar- und Gesamtschulen gilt - aber nicht für Gymnasien.“ Eltern sollen selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder am Montag zu Hause lassen möchten.
Laut DerWesten.de weichten einige Gymnasien davon ab: So stellten das Landfermann- und das Albert-Einstein-Gymnasium in Duisburg den Eltern frei, ob sie ihre Kinder zur Schule schicken – obwohl der Unterricht dort stattfindet. Für alle Schülerinnen und Schüler werde es Distanzunterricht geben, heißt es auf der Internetseite des St. Hildegardis-Gymnasiums. Gleiches gilt für das ebenfalls kirchliche Abtei-Gymnasium.
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