Der Wintereinbruch hat Teile Deutschlands in einem Schneechaos versinken lassen. Bei glättebedingten Unfällen kamen mindestens zwei Menschen ums Leben. Im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg starb am Montagabend ein 71-Jähriger bei einem Frontalzusammenstoß auf schneeglatter Straße. Auch bei Denzerheide in Rheinland-Pfalz starb eine 54-jährige Autofahrerin bei einem Glatteisunfall.
Schneechaos in Deutschland: Mehrere Unfälle in Bayern
In Bayern mussten die Einsatzkräfte in der Nacht auf Dienstag wiederholt ausrücken. Wegen eines Lkw-Unfalls war die A3 bei Wörth in Niederbayern stundenlang in der Nacht gesperrt. 29- mal seien Polizei und Feuerwehr in Niederbayern wegen witterungsbedingter Unfälle ausgerückt, teilte ein Sprecher mit. 14 Fahrzeuge seien liegen oder stecken geblieben. Auch in der Oberpfalz gab es mehrere Unfälle wegen Schnee und Glätte. Ein Großteil sei aber wegen umgeknickter Bäume gewesen, erklärte ein Sprecher. Ähnlich war es in Oberfranken.
Schüler und Lehrer sitzen wegen Schneechaos in hessischer Schule fest
Auch in Hessen ereigneten sich mehrere Unfälle mit Leichtverletzten und vielen Sachschäden. Wegen der Schneelast stürzten Bäume um. Im Rheingau-Taunus-Kreis saßen zahlreiche Autofahrer nach Angaben der Feuerwehr in ihren Fahrzeugen fest. Etwa 100 Menschen mussten nahe Eltville wegen umstürzender Bäume aus ihren Autos gerettet werden. Sie wurden zunächst in einer Halle untergebracht. Am Abend kamen 20 bis 25 Menschen in Hotels unter.
Weil aufgrund der Witterungsverhältnisse keine Schulbusse mehr fuhren, mussten in Wiesbaden 55 Personen, darunter 27 Kinder, in einer Schule übernachten. In einer Gesamtschule in Bad Schwalbach saßen zeitweise 30 Schüler und Lehrer fest. Sie wurden versorgt und konnten aber am späten Montagabend von der Feuerwehr nach Hause gebracht werden.
Wegen des Wintereinbruchs mussten mehrere Straßen um Wiesbaden komplett gesperrt werden. Laut dem Polizeipräsidium Westhessen kam es auch bei der Bahn zu Behinderungen auf einigen Strecken. Zeitweise fiel an einigen Orten wegen umgestürzter Bäume der Strom aus, unter anderem in Hofheim.
Auch in den kommenden Tagen Schnee in Bayern
"Der Winter ist da", sagte eine Meteorologin vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Dienstagmorgen. Ein Tief sorge vom Westen in den Osten bis in den Süden für Schneefall in weiten Teilen des Landes. "Die kommenden Tage sind kalt, und am Tag sind maximal leichte Plusgrade zu erwarten. Die Nächte sind frostig, und immer wieder sind Schneefälle, Schneeregen und überfrierende Nässe zu erwarten", sagte die Meteorologin. "Schnee und die Glätte bleiben."
In Bayern erwartet der DWD am Dienstag nördlich der Donau im Umfeld der Mittelgebirge bis zu zehn, im Bayerwald teilweise bis zu 15 Zentimeter Neuschnee. An den Alpen schneit es oberhalb von 800 bis 1000 Metern bis zu fünf Zentimeter, in den Allgäuer Alpen bis zu 20 Zentimeter. Im Laufe des Tages verlagert sich der Schneefall nach Südbayern. Dort wird es vor allem am Nachmittag glatt. Auch in den Tagen darauf kann es immer wieder schneien. (mit dpa)