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Russland: Tod von Kriegsblogger Maxim Fomin nach Explosion in St. Petersburg

Maxim Fomin

Bekannter Kriegsblogger in Russland getötet: Wer war Maxim Fomin?

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    Das Café in St. Petersburg nach der Explosion. Hier starb der Kriegsblogger Maxim Fomin.
    Das Café in St. Petersburg nach der Explosion. Hier starb der Kriegsblogger Maxim Fomin. Foto: dpa

    Der Militärblogger Maxim Fomin ist tot. Der Russe, der unter dem Pseudonym Wladlen Tatarskij bekannt wurde, starb am Sonntag bei einer Explosion in St. Petersburg. Bei der Detonation in einem Café in der russischen Metropole an der Ostsee wurden außerdem etwa 30 Menschen verletzt. Das berichtet die russische Staatsagentur Tass. Fomin war demnach auf der Stelle tot. Russland hat damit einen seiner bekanntesten "Kriegsfluencer" verloren. 

    Russland: Militärblogger Maxim Fomin bei Explosion in St. Petersburg getötet

    Fomin, der den russischen Angriffskrieg in der Ukraine unterstützt, hatte in dem Café an einer patriotischen Diskussionsveranstaltung teilgenommen. Eine Frau hatte ihm dabei laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax eine Büste überreicht, die ihn selbst darstellte. Sie wurde mittlerweile wegen eines dringenden Tatverdachts verhaftet. Kurz vor der Detonation wurde die Frau den Berichten zufolge von Wachleuten aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. Fomin hatte kurz darauf die kleine Statue auf den Tisch gestellt. Dann soll es zur Explosion gekommen sein. 

    Zunächst war unklar, ob es ein Bekenntnis zur Urheberschaft der Detonation gab. Das russische Innenministerium gab bekannt, dass alle Personen überprüft werden, welche sich zum Zeitpunkt der Explosion in dem Gebäude aufgehalten haben. Das Café soll laut Medienberichten Jewgeni Prigoschin gehören, dem Chef der Söldnergruppe Wagner, die an der Seite der russischen Streitkräfte in der Ukraine kämpft. Die patriotische Gruppe, welche das Treffen organisiert hatte, gab bekannt, dass sie bei der Organisation hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen habe, die sich letztlich "leider als nicht ausreichend erwiesen" hätten.

    Tod von Kriegsblogger Maxim Fomin: Wer steckte hinter Wladlen Tatarskij?

    Fomin stammt aus dem Donbass im Osten der Ukraine. Er hatte ab 2014 als Aufständischer für die Unabhängigkeit des Teils im Donbass gekämpft, welcher russisch kontrolliert wurde. Der Krieg hatte ihn in der Folge in Russland zum Star gemacht. Mit seiner flammenden Kriegsrhetorik gewann er viele Fans, welche seine regelmäßigen Beiträge verfolgten und seine Videos ansahen. Seinem Telegram-Kanal folgten zuletzt mehr als 560.000 Menschen.

    Russischer Militärblogger Wladlen Tatarskij ist tot: Welche Haltung zum Krieg in der Ukraine hatte Maxim Fomin?

    "Willkommen bei der wichtigsten Kriegsshow des Landes". So begrüßte der 40 Jahre alte Blogger zumeist seine Zuseherinnen und Zuseher. Nach der völkerrechtswidrigen Annexion von vier Regionen in der Ukraine durch Russland sagte Tatarskij in einem Video: "Wir werden jeden besiegen, jeden töten, jeden berauben, bei dem das nötig ist. Es wird alles so sein, wie wir es mögen."

    Fomin hatte den Krieg in der Ukraine seit seinem Beginn Ende Februar 2022 unterstützt und fast täglich über diesen berichtet. Er verbreitete zu großen Teilen die russische Propaganda von Russlands Präsidenten Wladimir Putin, hielt sich aber auch nicht mit Kritik in Richtung Moskau zurück. Immer wieder kritisierte er die russische Militärführung scharf und prangerte die militärische Strategie in der Ukraine an. Er gehörte zu einer Gruppe von wenigen Kriegsbloggern, die enorm kritisch über das russische Militär sprechen durften, ohne Konsequenzen spüren zu müssen. 

    Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, würdigte Fomin nach seinem Tod als "Verteidiger der Wahrheit". 

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