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Royals: Woher kommt das Geld von Charles und William?

Königshaus

Zweifelhafter Reichtum: Woher kommt das Geld der Royals?

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    Charles III., hier bei seiner Krönung vergangenes Jahr, steht wegen seiner königlichen Entlohnung in der Kritik.
    Charles III., hier bei seiner Krönung vergangenes Jahr, steht wegen seiner königlichen Entlohnung in der Kritik. Foto: Andrew Milligan, PA Wire/dpa

    Nach seiner elftägigen Reise nach Australien und Samoa wirkte König Charles III. erschöpft. Der Monarch und seine Frau, Königin Camilla, gönnten sich deshalb auf dem Rückweg einen kurzen Aufenthalt in einem luxuriösen Wellness-Resort in Indien, das für seine heilenden Massagen und Ayurveda-Behandlungen berühmt ist. Zurück in Großbritannien warteten jedoch keine guten Nachrichten auf den König.

    Auf der Insel sorgen Recherchen der Zeitungen Sunday Times, Daily Mirror und des Senders Channel 4 zum Reichtum der Royals für Empörung. Besonders außer sich sind die Menschen darüber, wie die Königsfamilie ihr Geld verdient. Die Journalistinnen und Journalisten nahmen als „Duchies“ bezeichneten Herzogtümer Lancaster und Cornwall unter die Lupe. Die Ländereien und Immobilien werden von den Royals als gewinnorientierte Unternehmen geführt.

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    Die Einkünfte des Königs aus dem Herzogtum Lancaster beliefen sich laut im Juli veröffentlichten Bilanzen zwischen Mai 2023 und Ende April 2024 auf 27,4 Millionen Pfund (rund 32 Millionen Euro). Der Prinz von Wales erhielt durch die Ländereien in Cornwall ein persönliches Jahreseinkommen von mehr als 23,6 Millionen Pfund (rund 28 Millionen Euro). Zum Vergleich: Der durchschnittliche Jahresverdienst eines Briten liegt bei rund 34.000 Pfund (etwa 40.000 Euro).

    Während Prinz William an diesem Mittwoch in Südafrika den „Earthshot Prize“ für Umwelt- und Klimaschutzprojekte verleiht, empören sich die Briten darüber, dass der Thronfolger in Cornwall offenbar Häuser vermietet, die nicht energieeffizient sind. Sie seien teils schwer beheizbar und von Feuchtigkeit und Schimmel betroffen, berichtet der Daily Mirror. Ein Mieter versteht die Inszenierung des 42-Jährigen in der Öffentlichkeit nicht. „Zunächst sollte er dafür sorgen, dass die von ihm bereits vermieteten Objekte die modernen Standards erfüllen.“ Ein Sprecher des Herzogtums Cornwall sagte in Reaktion auf die Anschuldigungen, dass die Mitglieder der Königsfamilie sich für eine „kontinuierliche Verbesserung ihrer Immobilien“ einsetzten.

    Das Gesundheitssystem NHS ist chronisch pleite.
    Das Gesundheitssystem NHS ist chronisch pleite. Foto: Dominic Lipinski, Press Association/dpa

    Laut der Sunday Times verdienen der König und der Prinz überdies nicht nur an privaten, sondern auch an Mietverträgen mit öffentlichen – und damit steuerfinanzierten – Institutionen. Dazu gehören die Streitkräfte, staatliche Schulen und ausgerechnet das ohnehin marode Gesundheitssystem NHS, das die neu gewählte Labour-Regierung jetzt mit Steuererhöhungen zu sanieren versucht. Den Recherchen zufolge hat das Herzogtum Lancaster im vergangenen Jahr einen Vertrag mit dem staatlichen Gesundheitsdienst abgeschlossen. Demnach wurden Krankenwagen in einer Halle untergebracht – zum stolzen Preis von 11,4 Millionen Pfund (13,5 Millionen Euro) über einen Zeitraum von 15 Jahren. Mietverträge mit staatlichen Schulen bringen dem Herzogtum im Süden Englands und damit den Royals ebenso Tausende Pfund ein.

    Die „Duchy Files“ lassen Forderungen nach Reformen und mehr Transparenz laut werden. „Ich finde es wirklich beschämend, dass die königliche Familie angesichts des enormen Drucks, unter dem der NHS steht, Gebühren für das Parken von Krankenwagen erhebt“, sagt Dennis Reed von „Silver Voices“, einer britischen Organisation, die sich für ältere Menschen einsetzt. „Ich hoffe, dass die Enthüllungen zu einem Umdenken im Königshaus führen werden.” Graham Smith, Sprecher der antimonarchischen Organisation Republic, zufolge hätten die Enthüllungen gezeigt, „dass die Royals bei jeder Gelegenheit auf Profit aus sind, auf Kosten der Öffentlichkeit und der Wohltätigkeit“. Das Parlament habe der königlichen Familie erlaubt, die Kontrolle über ihre Ländereien zu behalten und es sei an der Zeit, dass diese Regelung aufgegeben wird. Die Lösung sei einfach, so Smith, die Herzogtümer sollten abgeschafft werden.

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    Warum die Enthüllungen für die Royals so problematisch sind, erklärt Craig Prescott, Royal-Experte an der Royal Holloway University von London: „Jeder Verdacht, der Monarch nütze sein Amt für private Interessen, ist verhängnisvoll.” Die verstorbene Königin Elizabeth II. habe den Vorschlag von Prinz Harry und Herzogin Meghan, in den USA zu arbeiten und dabei im Königreich weiterhin ihren Pflichten nachzukommen, abgelehnt, weil sie befürchtete, dass ihre Geschäftsinteressen mit ihren öffentlichen Pflichten in Konflikt geraten könnten. Nun sei es notwendig, „die Herzogtümer Lancaster und Cornwall auf eine transparente Grundlage zu stellen“. Dies würde dazu beitragen, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Monarchie zu erhalten.

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