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Royals: Prinz Harry zeigt seiner Familie mit neuen Enthüllungen „den Mittelfinger“

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Prinz Harry zeigt seiner Familie mit neuen Enthüllungen „den Mittelfinger“

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    Die Umgebung Harrys im Interview erinnert an Prinzessin Diana.
    Die Umgebung Harrys im Interview erinnert an Prinzessin Diana. Foto: Harry: The Interview On Itv1 And, PA Media/dpa

    Die Kulisse ähnelt dem Interview, in dem einst Prinz Harrys Mutter Diana öffentlich machte, dass ihr Ehemann Charles sie betrog. Jetzt ist es ihr jüngerer Sohn, der dem Journalisten und Autor Tom Bradby Rede und Antwort steht – in einem Interview mit dem Sender ITV, das schon vor einigen Tagen aufgezeichnet wurde. In einer vertraut anmutenden Atmosphäre sprechen die beiden Männer über seine Autobiografie „Spare“ (deutsch: „Reserve“), welche seit Tagen für Aufsehen sorgt und am Dienstag veröffentlicht wird. Szenen aus dem Interview sind bereits vorab öffentlich geworden.

    Die erste Frage ist die nach dem warum. Lange Zeit hätten andere seine Geschichte erzählt, jetzt könne er es selbst tun. Dafür sei er dankbar. Dann ging er auf die traurigste Episode in seinem Leben ein: den tragischen Unfalltod seiner Mutter. Der Prinz fügte hinzu, dass er „posttraumatischen Stress“ erlebt und darum gebeten habe, Fotos vom Unfallort gezeigt zu bekommen. „Zu diesem Zeitpunkt begann ich die Beteiligung der Paparazzi zu verstehen“, sagte er.

    "Harry: Das Interview" mit Prinz Harry wird zwei Tage vor der Veröffentlichung seiner umstrittenen Autobiografie "Spare" ausgestrahlt.
    "Harry: Das Interview" mit Prinz Harry wird zwei Tage vor der Veröffentlichung seiner umstrittenen Autobiografie "Spare" ausgestrahlt. Foto: Jane Barlow, dpa

    Versorgt der Palast die Boulevardpresse mit Informationen?

    Als es um seine Familie geht, betont er, wie sehr er diese liebe: „Ich habe keine Absicht, sie mit dem Buch oder in einer anderen Form zu verletzen.“ In Bezug auf die „Beziehung zwischen bestimmten Familienmitglieder und der Boulevardpresse“ erneuerte der Royal jedoch seinen Vorwurf, dass einige von ihnen beschlossen hätten, „mit dem Teufel ins Bett zu gehen“ – um ihr Image zu rehabilitieren. Hinter anonymen Quelle stehe oft der Palast.

    Als es um seinen Bruder geht, betonte Prinz Harry, dass sie sich sehr nahe standen, mit der Trauer über den Tod Dianas aber unterschiedlich umgegangen seien. Zu einem Bruch sei, es gekommen, nachdem er Meghan mit in die Familie gebracht hatte. Er betonte, dass seine Familie einen unbewussten Bias habe, jedoch noch rassistisch sei. Dies sei ein typisches Phänomen. „Daran kann man arbeiten.“ Ein Problem bestehe nur, wenn man dies nicht tut.

    Prinz Harry glaubt dennoch an eine Versöhnung

    Der 38-Jährige gab sich aber auch optimistisch: Er sei fest davon überzeugt, dass man sich wieder versöhnen kann – wenn man die Presse raushält. Auf die Frage, ob er an der Krönung seines Vaters im Mai teilnehmen wolle, antwortet er ausweichend: „Bis dahin kann viel passieren.“ Der Ball liege nun aber im Spielfeld des Palastes. Und er machte ein Gesprächsangebot: „Die Tür ist immer offen.“

    Warum er das Buch geschrieben habe, will Brady von Harry wissen. „Ich weiß nicht, wie Schweigen jemals Dinge besser machen soll“, sagt der Prinz. Er hoffe, dass seine Familie bereit sei, sich zusammenzusetzen und über alles zu reden. Dass dies noch möglich sein wird, glaubt jedoch kaum jemand. Schließlich gewährt er einen Blick hinter die Kulissen der Royals, der kaum detailreicher sein könnte.

    Sex, Drogen, Kriegstaten: All das enthüllt Harry

    Nachdem vor einigen Tagen in Spanien und den USA bereits Biografie-Exemplare vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin aufgetaucht waren, berichten Medien in Großbritannien ausführlich über einzelne Passagen.

    So enthüllt Prinz Harry demnach Details zu seinem ersten Sex mit einer älteren Frau hinter einem Pub und davon, dass er mit 17 Jahren Kokain konsumiert habe. Und er gesteht, in seiner Zeit als Hubschrauberpilot in Afghanistan 25 Talibankämpfer getötet zu haben. In der Hitze des Gefechts habe er diese nicht als „Menschen“ betrachtet, sondern als „Schachfiguren“. Auch, dass Prinz William und er Charles darum gebeten hätten, Camilla nicht zu heiraten, enthüllt er – und dass sein Vater ihn offenbar gebeten habe, seine letzten Jahre nicht zu einer „Qual“ werden zu lassen. Diesem Wunsch jedenfalls zeige der 38-Jährige nun „den Mittelfinger“, kommentierte die Zeitung The Spectator.

    In der britischen Öffentlichkeit kommt er damit nicht gut an. Selbst der Kriegsveteran Ben McBean, der als sein Freund gilt, kritisierte ihn: „Er muss endlich den Mund halten“, sagte er der Sun. Und: Er werde dies später bereuen. „Diana hätte ihm davon abgeraten“, ist auch der frühere Leibwächter Dianas, Ken Wharfe, überzeugt: „Ich denke, sie wäre aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen klug genug gewesen, um zu sagen: Schau Harry, ich liebe dich, aber das ist keine gute Idee“, sagte er dem Sender Sky News.

    Interviews gehen für Royals oft nach hinten los

    „Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die Interviews führender Royals für gewöhnlich nach hinten losgehen“, betonte die Palast-Expertin Katie Nicholl in der Tageszeitung Guardian. Zuletzt spektakulär bewiesen habe dies Prinz Andrew im Jahr 2019. Damals stellte er sich den Fragen der BBC-Journalistin Emily Maitlis.

    Was als Befreiungsschlag gegen Missbrauchsvorwürfe gedacht war, endete in einem Desaster. Er verlor kein Wort der Reue über die Freundschaft mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Das Interview provozierte eine Klage der heute 39-jährigen Virginia Giuffre, damals Roberts. Vergangenes Jahr einigte man sich auf einen Vergleich, der den Prinzen Millionen kostete. In der königlichen Familie gilt er seither als Persona non grata. Auch Harry droht dieses Schicksal mehr denn je.

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