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Royals: Ein „albtraumhaftes neues Jahr“ für Prinz Andrew

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Ein „albtraumhaftes neues Jahr“ für Prinz Andrew

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    Prinz Andrew gerät durch die Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten im Skandal um den verurteilten und inzwischen verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein erneut in Bedrängnis.
    Prinz Andrew gerät durch die Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten im Skandal um den verurteilten und inzwischen verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein erneut in Bedrängnis. Foto: Jacob King/PA Wire, dpa

    Zu Weihnachten sonnte er sich noch im Glanz der königlichen Familie, trat nach einem Gottesdienst im nordenglischen Sandringham selbstbewusst vor die Öffentlichkeit. Prinz Andrew, so schien es, war in den Schoß der Royals zurückgekehrt. Nur wenige Tage später jedoch erschien der Bruder von König Charles III. in einem anderen, im alten Licht. Der 63-Jährige gerät durch die Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten im Skandal um den verurteilten und inzwischen verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein erneut in Bedrängnis. Laut der Boulevardzeitung Daily Mail gebe es für ihn nun „kein Zurück mehr“, die BBC sprach von einem „albtraumhaften neuen Jahr“ für den Herzog von York.

    Die geschilderten Vorwürfe seien zwar nicht unbedingt neu, deshalb jedoch nicht weniger rufschädigend, sagt Pauline Maclaran, Royal-Expertin an der Royal Holloway Universität in London gegenüber unserer Redaktion. In den Dokumenten geht es etwa um die Anschuldigung, der Prinz habe die US-Amerikanerin Virginia Giuffre als Minderjährige auf den Epstein-Anwesen in London, New York und auf den Jungferninseln vergewaltigt. Von Videos ist die Rede und davon, dass Epstein Guiffre Tausende Dollar gezahlt haben soll, damit sie mit dem Royal Sex hat. 

    In Gerichtsdokumenten werden neben Prinz Andrew weitere Promis genannt

    Die Gerichtsdokumente, die Hunderte Seiten umfassen, stammen aus einem Zivilstreit zwischen Giuffre und Epsteins langjähriger Partnerin Ghislaine Maxwell und wurden Anfang Januar veröffentlicht. Darin werden neben Prinz Andrew weitere Promis wie der frühere US-Präsident Bill Clinton, David Copperfield oder auch Michael Jackson genannt. Dies bedeutet jedoch zunächst nur, dass der Name in dem Prozess fiel. Die veröffentlichten Details zu Andrew erinnerten jedoch an dunkle Episoden aus der Vergangenheit des Herzogs, so Maclaran gegenüber dieser Zeitung.

    Vor dem Wiederaufflammen der Vorwürfe gab es Gerüchte über eine Annäherung zwischen dem Souverän und seinem Bruder. Charles denke darüber nach, Andrew zu rehabilitieren, weil er Mitleid mit ihm habe, hieß es. Dieses Ziel sei für den gefallenen Prinzen nun jedoch erneut in weite Ferne gerückt, so Maclaran. „Das Thema ist auch unter Charles III. nicht verschwunden und es wird die Royals weiter belasten“, sagt Anna Whitelock, Professorin für die Geschichte der modernen Monarchie an der City University of London gegenüber der BBC.

    Der Herzog geriet 2019 erstmals in die Schlagzeilen

    Der Herzog geriet im Jahr 2019 erstmals wegen seiner Freundschaft zu Epstein in die Schlagzeilen und stellte sich daraufhin den Fragen der BBC-Journalistin Emily Maitlis. Was als Befreiungsschlag gedacht war, endete in einem Desaster. Er verlor kein Wort der Reue über seine Nähe zu dem verurteilten Sexualstraftäter. Auch an die Begegnung mit der damals 17-jährigen Giuffre, damals Roberts, könne er sich nicht erinnern, behauptete er. Und das, obwohl ein Foto existiert, auf dem er sie umarmt. 

    Giuffre erneuerte ihre Vorwürfe gegen den Prinzen kurze Zeit später, ebenfalls in einem Interview mit der BBC. „Es dauerte nicht sehr lange, die ganze Prozedur. Es war ekelhaft“, sagte sie damals. Im Sommer 2021 verklagte sie den Herzog wegen Missbrauchs. Andrew wendete das Zivilverfahren im Frühjahr 2022 ab, indem er sich außergerichtlich mit der US-Amerikanerin einigte. Berichten zufolge soll er sich zur Zahlung von mehreren Millionen Pfund verpflichtet haben.

    Netflix und Amazon wollen die Geschichte verfilmen

    Weitere Sorgen könnten dem Palast die Verfilmungen des Interviews zwischen Emily Maitlis und Prinz Andrew bereiten. Berichten zufolge nehmen sich gleich zwei Streamingdienste des Themas an: Demnach verfilmt Netflix die Geschichte mit Gillian Anderson und Rufus Sewell in den Hauptrollen. Bei Amazon soll der Skandal als Miniserie mit Ruth Wilson als Maitlis und Michael Sheen als Prinz Andrew gezeigt werden. 

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