Das Leben der Mitglieder des britischen Königshauses wird medial stark begleitet und durch zahlreiche Fotos gut dokumentiert. Da bleibt es nicht aus, dass insbesondere die britische Klatschpresse die Royals beim Autofahren immer wieder mal ohne angelegten Sicherheitsgurt erwischt. Auch Fans des Königshauses dürften im Netz schon über entsprechende Bilder gestolpert sein. Dass König Charles III. in jungen Jahren, aber auch Thronfolger Prinz William, seine Frau, Prinzessin Kate, und auch Harry und Meghan immer mal wieder unangeschnallt erwischt wurden, hat laut einem Sicherheitsbeauftragten, der früher im Dienste der königlichen Familie stand, einen besonderen Grund. Welcher dies ist, erfahren Sie in diesem Artikel.
Royals: Darum nehmen es Charles, William, Kate und Co. mit dem Anschnallen nicht so genau
Vorweg: Wer denkt, dass es die Briten mit dem Anschnallen im Auto generell nicht so genau nehmen, der sollte zunächst einmal einen Blick in die Straßenverkehrsordnung des Vereinigten Königreichs werfen. Demnach gilt seit dem Jahr 1983 in Großbritannien die Anschnallpflicht. Zunächst nur für Fahrer und Beifahrer wurde das Gesetz 1991 allerdings auf alle Insassen des Fahrzeugs ausgeweitet, wie auf der Informationsseite der britischen Regierung nachzulesen ist. Doch warum passiert es dann immer wieder, dass Fotos - beispielsweise bei der Zeitung Daily Mail - von Mitgliedern der königlichen Familie, wie Charles III., William und Kate, auftauchen, auf denen es scheint, als würden die Adeligen ihre eigenen Regeln machen und die Anschnallpflicht komplett ignorieren?
Licht ins Dunkel brachte bereits 2019 der früherer "Protection Officer" (zu deutsch: ein Schutzbeamter) des Königshauses, Simon Morgan, in einem Gespräch mit dem "Hello!"-Magazin. In dem Interview erklärte Morgan, dass die Entscheidung, den Sicherheitsgurt nicht anzulegen, häufig - so paradox es klingen mag - auf Sicherheitsüberlegungen basiert. In bestimmten Situationen könnte es für die Royals sicherer sein, sich nicht anzuschnallen, um im Notfall möglichst schnell aus dem Fahrzeug aussteigen und sich in Sicherheit bringen zu können. "Es gibt immer Abweichungen. In der Bedrohungs- und Risikomatrix geht es darum, jede einzelne Situation zu betrachten, um zu entscheiden, was der beste Weg ist, um das zu erreichen, was erreicht werden muss. Zum Beispiel ist es einfacher, ein Fahrzeug schnell zu betreten oder zu verlassen, wenn die Leute nicht angeschnallt sind", sagte der frühere Sicherheitsbeamte gegenüber dem Magazin.
Britische Royals müssen sich unter bestimmten Umständen nicht anschnallen
Darüber hinaus würden auch persönliche Vorlieben und traditionelle Zeremonien die Entscheidung, ob ein Sicherheitsgurt getragen wird, beeinflussen. Bei offiziellen Anlässen oder Prozessionen könnte das Tragen eines Sicherheitsgurts als hinderlich oder unpassend empfunden werden, was das Erscheinungsbild der Royals beeinträchtigen könnte. In solchen Fällen werde manchmal der persönliche Komfort und das ästhetische Erscheinungsbild über die allgemeine Sicherheitsvorschrift gestellt.
Anlass des Gesprächs war damals übrigens der öffentliche Ärger gewesen, der in Großbritannien herrschte, nachdem Prinz Philip, Ehemann von Königin Elizabeth II., im Januar 2019 einen Autounfall hatte und die Queen nur wenige Tage später auf der gleichen Strecke unangeschnallt im Auto gesehen wurde. Beide Royals sind bereits verstorben, allerdings kocht das Thema im Vereinigten Königreich immer wieder hoch, sobald ein Mitglied der Königsfamilie ohne Sicherheitsgurt fotografiert wird.
Tatsächlich gibt das Gesetz den Royals unter bestimmten Bedingungen sogar recht, wenn sie den Sicherheitsgurt nicht verwenden. Denn zu den Ausnahmen von der Gurtpflicht im Vereinigten Königreich sind beispielsweise offizielle Prozessionen oder traditionelle Veranstaltungen, bei denen "eine Person, die in einem Fahrzeug mitfährt, während dieses an einem von der Krone oder im Namen der Krone organisierten Umzug teilnimmt" nicht angeschnallt sein muss. Und wenn ein Auto der Royals - weil es schlicht ein Oldtimer ist - standardmäßig keinen Gurt besitzt, sind Ausnahmen von der Anschnallpflicht ebenfalls möglich.
Übrigens: Hinter den Royals liegen aufwühlende Monate. Zunächst musste sich Prinzessin Kate einer Bauch-Operation unterziehen und konnte deshalb keine öffentlichen Termine mehr wahrnehmen. Im Februar wurde dann bekannt, dass ihr Schwiegervater, König Charles III. an Krebs erkrankt ist. Im März folgte dann die Enthüllung: Auch Prinzessin Kate leidet an der Krankheit. Weil die Royals daher reduziert in einen terminreichen Sommer gehen, wurde nach einem Ersatz für die Prinzessin von Wales gesucht.