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Ronaldo-Schlaf: Schlafen wie Cristiano Ronaldo - ist das Schlafmodell gesund?

Schlafmodell

Ronaldos Schlaf: Der Superstar schläft in Phasen – ist das gesund?

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    Superstar Cristiano Ronaldo hält sich an ein außergewöhnliches Schlafmodell.
    Superstar Cristiano Ronaldo hält sich an ein außergewöhnliches Schlafmodell. Foto: Uwe Anspach, dpa

    Mit fast 40 Jahren spielt Cristiano Ronaldo auf höchstem Niveau Fußball – jüngst führte er die portugiesische Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2024 als Kapitän aufs Feld. Höchstleistungen in diesem Alter sind alles andere als gewöhnlich. Was ist also Ronaldos Geheimnis?

    Der Portugiese gilt als besessen, wenn es um seine Fitness geht. Von einem strengen Ernährungsplan und einer hauseigenen Eiskammer ist die Rede. Und der Fußballstar offenbarte auch, dass er ein ungewöhnliches Schlafmodell praktiziert.

    Ronaldos Schlafrhythmus: Sechs mal 90 Minuten am Tag

    „Der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten“, sagte der legendäre Bundestrainer Sepp Herberger, der Deutschland 1954 zum ersten Weltmeistertitel führte. Ein ebenso legendäres Zitat, dass auch auf Ronaldo und seinen Schlaf übertragen werden kann. Zumindest der Teil mit den 90 Minuten. Ronaldo hat sich vor einigen Jahren einen Schlafcoach zugelegt: Nick Littlehales. Der Brite ist ein Schlafwissenschaftler, der einige Spitzensportler und Teams coacht.

    Littlehales Rat an Ronaldo: er solle damit aufhören, acht Stunden am Stück zu schlafen. Stattdessen solle er fortan sechs Mal am Tag schlafen. Jeweils 90 Minuten. Die Zeit ist laut Littlehales nicht willkürlich gewählt und hat tatsächlich was mit Fußball zu tun.

    Cristiano ist ein Perfektionist des Körpers. Für ihn ist es eine Obsession, an der Spitze zu stehen. Sobald er mich traf, fragte er mich, wie ich ihm helfen könne

    Nick Littlehales, GQ Magazin

    Nick Littlehales: Ronaldos Schlafcoach war Matratzenverkäufer

    Littlehales gibt in dem Interview an, dass kurze Schlafeinheiten für bessere Erholungen zwischen den Trainingseinheiten sorgen können. Außerdem würden sie für eine ideale Verdauung der Mahlzeiten sorgen, die Ronaldo jeden Tag zu sich nimmt. Der Starspieler nimmt laut dem Business Insider alle drei bis vier Stunden eine kleinere Mahlzeit zu sich. Über den Tag verteilt sind es deren sechs. Auf dem Speiseplan stehen vor allem Hühnchen mit Salat, Obst und Gemüse, Schinken und Eier sowie fettarmer Käse.

    Über Littlehales Ernährung gibt es nicht viele Infos. Bekannt ist hingegen, dass er früher Matratzen verkaufte. 15 Jahre lang arbeitete er als Marketing- und Vertriebsmanager bei einem britischen Matratzenhändler. Seine heutige Karriere begann mit einem Brief, den Littlehales an Manchester United schrieb. Er durfte sich vorstellen und schon bald wurde er von Medien zum „Schlafcoach“ ernannt. Mittlerweile ist er Vorsitzender des britischen Schlafrates und Autor des Buches „Sleep: Schlafen wie die Profis“.

    Wie gesund ist der Ronaldo-Schlaf?

    Neben den Schlafphasen offenbart Littlehales weitere Tipps für guten Schlaf. Demnach soll es von großer Bedeutung sein, das Bett so oft wie möglich neu zu beziehen. Die von ihm betreuten Spitzensportler schlafen jeden Tag in frischer Bettwäsche. Wenn zu zweit im Bett geschlafen wird, sollte das „fötal, auf der nicht-dominanten Seite“ getan werden, sagte Littlehales dem GQ Magazine. Bedeutet: Linkshänder auf der rechten Seite und Rechtshänder auf der linken.

    Littlehales Ansätze sind ungewöhnlich – und umstritten. Christine Blume hält nichts von dem Modell der Schlafphasen. Die Schlafforscherin an der Uni Basel rät allen davon ab, es Ronaldo gleichzutun. „Macht das nicht. Es hat überhaupt keine Vorteile. Im Gegenteil: Es wirkt sich negativ aus auf die Stimmung, potenziell auch auf das Immunsystem und natürlich auch auf den Schlaf“, sagte Blume bei Deutschlandfunk Nova.

    Der Schlafforscher Hans-Günter Weeß glaubt nicht, dass Ronaldo sich tatsächlich an das Schlafmodell hält. „Ich bin fest davon überzeugt, dass sich Ronaldo nicht daran hält. Würde er das tatsächlich durchziehen, wäre er sportlich nicht mehr so erfolgreich, wie er es jetzt ist“, erklärte er im Interview mit dem Spiegel. Das liege vor allem an dem Hell-Dunkel-Rhythmus: „Sobald wir dieses Gefüge stören, wenn wir zum Beispiel eine Nacht durchmachen, bringen wir dieses komplexe Wechselspiel der verschiedenen biologischen Rhythmen durcheinander.“

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