Der Vatikan beendet die Ermittlungen zu dem mysteriösen Verschwinden eines Mädchens vor 37 Jahren. Der Fall zu Emanuela Orlandi werde zu den Akten gelegt, teilte der Kirchenstaat am Donnerstag mit. Die damals 15-jährige Tochter eines Vatikan-Dieners kam 1983 nach dem Besuch einer Musikschule nicht mehr nach Hause. Was mit ihr geschah, ist unklar. Seitdem ranken sich Verschwörungstheorien um den Fall.
Die Familie Orlandi darf eigene Ermittlungen anstrengen
Vergangenes Jahr hatten Forensiker auf dem deutschen Pilgerfriedhof im Vatikan Gräber und ein Beinhaus geöffnet und nach Knochen gesucht, die von Orlandi stammen könnten. Die Suche war jedoch erfolglos. Die gefundenen Knochen oder Knochenteile stammten alle aus der Zeit vor dem Tod von Orlandi, die jüngsten datierten 100 Jahre zurück, teilte der Vatikan nun mit. Der Familie des Mädchen stehe es jedoch frei, eigene Ermittlungen zu den Knochenfunden weiterzuführen.
Auf der Suche nach Orlandi hatte der Vatikan Mitte Juli zwei Gräber auf dem deutschen Friedhof Campo Santo Teutonico öffnen lassen: von Sophie von Hohenlohe (gestorben 1836) und Herzogin Charlotte Friederike zu Mecklenburg (gestorben 1840). Doch waren beide Gräber leer. Bei der Suche nach deren Überresten wurden Beinhäuser - also Räume zur Aufbewahrung von Gebeinen - entdeckt. Darin waren Tausende zersplitterte Knochen gewesen. (dpa)
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