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Rom Reisetipps: Überlebensguide mit Humor für Touristen

Tourismus

Urlaub in Italien: Fünf Dinge, die man in Rom mit Humor nehmen sollte

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    Der Trevi-Brunnen in Rom gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten. Unser Korrespondent verrät ein paar wichtige Verhaltensregeln für den Besuch der ewigen Stadt.
    Der Trevi-Brunnen in Rom gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten. Unser Korrespondent verrät ein paar wichtige Verhaltensregeln für den Besuch der ewigen Stadt. Foto: Andrea Warnecke/dpa

    Die Bewohner und Bewohnerinnen der Stadt Rom gelten in Italien als Unikate. Sie haben immer einen guten Spruch auf den Lippen, der entweder mit Nonchalance oder Wurstigkeit vorgetragen wird und oft einige Lacher nach sich zieht. Rom ist für die Römer das Nonplusultra, die Ewige Stadt, der Nabel der Welt. Egal, dass Rom seinen Status als Zentrum von Macht und Kultur schon länger eingebüßt hat. Das Leben ist kompliziert, also nimmt man es am besten mit ein bisschen Größenwahn und viel Humor. Diese Mischung könnte auch Rom-Besuchern helfen, die über die Eigenheiten der Stadt den Kopf schütteln. Wussten Sie beispielsweise, dass...

    ...eines der ersten Hindernisse für Touristen das Überqueren des Zebrastreifens ist? Rom ist die Stadt der Autos, fast 1,8 Millionen sind es. La macchina ist überall und allgegenwärtig, wird auf Gehwegen, in Einfahrten, in zweiter oder dritter Reihe geparkt. Einer Untersuchung zufolge halten nur 15 Prozent der Autofahrer in Rom freiwillig am Zebrastreifen an, die meisten fahren einfach weiter. Mein Rezept ist, dem Fahrer, wenn möglich, tief in die Augen zu schauen und einen mutigen Schritt in Richtung Übergang zu tun. Die meisten Autofahrer sind reaktionsschnell und halten dann, leicht eingeschüchtert, sofort an. Eine Garantie dafür gibt es allerdings nicht.

    ... dass, wer es gewagt hat, mit dem Auto aus dem Norden bis in die italienische Hauptstadt vorzudringen, Bekanntschaft machen wird mit einem einzigartigen Phänomen, dem parcheggiatore? Das sind selbst ernannte Parkwächter, die sich an bestimmten Orten der Stadt zu Aufpassern über die parkenden Blechkisten aufgeschwungen haben. Wer per Auto zu einem Konzert, Fußballspiel oder auch nur zum Abendessen in ein viel besuchtes Stadtviertel fährt, kann davon ausgehen, beim Aussteigen von wenig gepflegten Männern zur Zahlung eines Obolus aufgefordert zu werden. Üblich ist, einen oder zwei Euro zu geben. Der selbsternannte Parkwächter tut dann so, als passe er auf das Auto auf. Ich habe es auch schon gewagt, nichts zu geben. Man muss sich dann aber zumindest auf den einen oder anderen Fluch oder schlimmer, auf eine fiancata bei der Rückkehr, einen dicken Kratzer in der Karosserie gefasst machen. In diesem Fall hat der Übeltäter dann längst das Weite gesucht.

    ... dass „Aspettare lo scontrino“ auf einem großen Zettel an der Kasse der Bar Old Moon im Viertel Monteverde steht? Der scontrino ist der Kassenzettel, der in Italien große Bedeutung hat. Und in Rom scheint es besondere Aufregung diesbezüglich zu geben. Man solle als Kunde bitte auf den Ausdruck und die Aushändigung des Kassenzettels warten und nicht ohne weglaufen, wird in der Bar gefordert. Das hat seine Gründe. Der scontrino ist der beim Finanzamt vorzulegende Beweis, dass ein Kauf stattgefunden hat und Steuern zu entrichten sind. Seit 1983 ist die Ausgabe des Kassenzettels in Italien Pflicht. Es kann in Rom vorkommen, dass einem der Barmann mit einem scontrino hinterherläuft, wenn man bereits die Bar verlassen hat. Kunden ohne scontrino konnten früher mit einem Bußgeld belangt werden, das geht seit 2003 nicht mehr. Die Geschäftsinhaber müssen aber weiterhin die Steuerpolizei fürchten. Wer innerhalb von fünf Jahren dreimal dabei erwischt wurde, dass er keinen Kassenzettel ausgegeben und dementsprechend Steuern hinterzogen hat, muss mit einer Geldstrafe und der Zwangsschließung des eigenen Betriebs von bis zu einem Monat rechnen. Ich glaube: Je dringender ein Ladeninhaber die Annahme des Kassenzettels einfordert, desto näher ist ihm die Finanzpolizei bereits gekommen.

    ... dass Bus- oder Trambahn-Fahren in Rom ein Abenteuer ist? Das hängt mit der Größe der Stadt, dem chaotischen Verkehr, aber auch einem nicht gerade gut gepflegten städtischen Fuhrpark zusammen. Immer wieder passiert es deshalb, dass man lange warten muss. Drinnen wartet dann oft die nächste Überraschung: die Stempelmaschine funktioniert nicht! Meist gibt es zwei Automaten, einen vorne und einen hinten. Sind Bus oder Tram rappelvoll wie fast immer, hat es wenig Sinn, sich zum nächsten Automaten vorzuarbeiten. Wer ein Ticket hat, kann auch per Stift Abfahrtszeit und Datum eintragen. Die meisten Kontrolleure tolerieren das. Wer keinen Stift hat, dem kann nur noch ein treuherziger Augenaufschlag und ein dramatisch gehauchtes „Mi dispiace!“ (Es tut mir Leid!) helfen. 

    ... dass Rom ein Chaos ist, manchmal sogar ein Inferno? Hier kann man stundenlange Unterhaltungen über die Dysfunktionalität der Hauptstadt führen, in allen ihren Facetten, vom Verkehr bis zur Verwaltung. Wer nicht aus Rom kommt, tut gut daran, am Ende einer solchen Konversation immer mit einer Liebeserklärung an die Stadt zu schließen. Römer und Römerinnen sind trotz allem überzeugt, dass ihre Stadt die schönste der Welt ist und können bei übermäßiger Kritik durchaus unangenehm werden.

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