Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Riskante Flughäfen: Augenmaß gefragt: Die zwölf gefährlichsten Flughäfen der Welt

Riskante Flughäfen

Augenmaß gefragt: Die zwölf gefährlichsten Flughäfen der Welt

    • |
    Von den Piloten ist höchste Konzentration gefragt: So manch eine Landebahn macht ihren Job gefährlich. Ein Beispiel: Die Start- und Landebahn von Lukla in Nepal - 527 Meter lang, 20 Meter breit - ist abschüssig und endet an einer Felswand. Durchstarten ist hier nicht möglich.
    Von den Piloten ist höchste Konzentration gefragt: So manch eine Landebahn macht ihren Job gefährlich. Ein Beispiel: Die Start- und Landebahn von Lukla in Nepal - 527 Meter lang, 20 Meter breit - ist abschüssig und endet an einer Felswand. Durchstarten ist hier nicht möglich. Foto: Silas Stein, dpa (Symbolbild)

    Vor allem zwei Bedingungen können Piloten Schweißperlen auf die Stirn treiben. Kurze Start- und Landebahnen sowie schnell umschlagende Wetterbedingungen. Einige der gefährlichsten Flughäfen der Welt haben beides zu bieten. Nicht immer liegen sie in den Bergregionen Nepals oder auf malerischen Inseln der Karibik. Auch in Europa gibt es eine Reihe von Flughäfen, die nur die besten Piloten mit einem speziellen Training anfliegen können und auch diese vor größere Herausforderungen stellen. Eine Übersicht über die zwölf gefährlichsten Flughäfen der Welt, lesen Sie hier.

    St. Maarten (Karibik)

    Der "Princess Juliana Airport" in der Karibik hat aufgrund seiner geografischen Gegebenheiten nur eine eher kurze Landebahn, die lediglich 2,3 Kilometer lang ist. Zum Vergleich: große, vollgetankte Flugzeuge brauchen mindestens eine 2,5 Kilometer lange Piste. Zudem gibt es kein sogenanntes Instrumentenlandesystem, das den Piloten auf größeren Flughäfen bei der Navigation und Durchführung von Landungen zur Verfügung steht. Die Einflugschneise der "Princess Juliana" verläuft zudem direkt über dem Strand "Maho Beach", die Flugzeuge gleiten zum Teil nur zehn bis 20 Meter über den Köpfen schaulustiger Touristen hinweg. Was für die einen ein Spektakel ist, verlangt den anderen eine enorm hohe Konzentrationsleistung ab.

    Funchal (Madeira)

    Was für viele Urlauber der Inbegriff eines europäischen Insel-Idylls ist, kann für Piloten im Landeanflug zu einem schweißtreibenden Unterfangen werden. Denn die Landebahn des "Aeroporto Internacional da Madeira Cristiano Ronaldo" der Maderischen Hauptstadt Funchal liegt direkt an einer Steilküste und kann nicht nur für Passagiere von oben furchteinflößend wirken. Die Schwierigkeit für Piloten: auftretende Winde müssen ausgeglichen werden und eine scharfe Rechtskurve ist zu fliegen. Auch hier, wie bei allen kleineren Flughäfen können sich die Piloten nicht auf ein unterstützendes Instrumentenlandesystem verlassen, steuern das Flugzeug also komplett manuell.

    Narsarsuaq (Grönland)

    Der "Narsarsuaq Airport" im Süden Grönlands wurde von den US-Amerikanern während des Zweiten Weltkriegs erbaut und galt als eine wichtige Militärbasis der Allierten. Heute wird der Flughafen, der mitten im namensgebenden Dorf Narsarsuaq liegt auch für kommerzielle Flüge genutzt. Die Landebahn des Flughafens reicht mit 1,8 Kilometern gerade für Start- und Landemanöver kleinerer Maschinen, die zudem die Spur halten müssen, denn mit gerade einmal 45 Metern ist die Landebahn besonders schmal. Auch die orkanartig auftretenden Winde können erheblich auf den Flugbetrieb einwirken. Hinzu kommt, dass der "Narsarsuaq" zum unkontrollierten Luftraum gehört, in dem die Piloten ohne Radarführung und Flugüberwachung auskommen müssen. Wer hier fliegt, gehört zu den Besten.

    Gibraltar (Spanien)

    Ein weiteres Inselparadies mit einer riskanten Flugbahn liegt im Süden Spaniens auf der kleinen Mittelmeerinsel Gibraltar. Teile der Landebahn werden hier als Straße genutzt und müssen kurzzeitig mit einer kleinen Schranke für den Autoverkehr gesperrt werden. Worauf Piloten jedoch besonders Acht geben müssen? Einen Berg südlich des Flughafens, der für gewaltige Turbulenzen und Böen aus sich ständig ändernden Richtungen sorgt. Hier gilt es den Flieger gerade zu halten und für die Landung vorzubereiten.

    Saba (Karibik)

    Auf der winzigen Karibik-Insel Saba befindet sich eine der kürzesten Landebahnen der Welt: Auf nur 400 Metern direkt an der Klippe müssen Piloten ihre Maschinen zum Stehen bringen. Schaffen sie das nicht, rollt das Flugzeug geradewegs ins Meer. Der "Juancho E. Yrausquin Airport" darf daher nur von speziell geschulten und routinierten Piloten angeflogen werden. Den unrühmlichen Landebahn-Rekord teilt sich Saba übrigens mit einem anderen Flughafen dieser Liste.

    Matekane (Lesotho)

    Auch der "Matekane Air Strip" im afrikanischen Binnenstaat Lesotho trägt den Titel "kürzeste Start- und Landepiste" der Welt und gehört daher automatisch zu den gefährlichsten Flughäfen der Welt. Ebenfalls 400 Meter haben Piloten, um auf dieser buckligen und 500 Meter hohen Klippe das Flugzeug kontrolliert zu Boden zu bringen. Am Ende dieser sehr sehr kurzen Landebahn befindet sich ein Abgrund. Flugbedingungen, die an einen weiteren "gefährlichen" Kandidaten im Himalaya-Gebirge erinnern.

    Paro (Bhutan)

    Neben dem "Tenzing-Hillary-Airport" gehört ein weiterer Flughafen in der Himalaya-Region zu den gefährlichsten Start- und Landepisten der Welt. Der internationale Flughafen "Paro" im buddhistischen Königreich Bhutan am Rande des berühmten Gebirges liegt auf über 2200 Metern im Tal von Paro. Die umliegenden Berggipfel und starke und unberechenbare Winde machen Starts und Landungen für Piloten extrem schwierig. Nur die Erfahrensten, nur etwa zehn Piloten unter ihnen besitzen überhaupt eine Lizenz für diesen riskanten Flughafen, der zu Recht als einer der gefährlichsten Flughäfen der Welt gilt.

    Courchevel (Frankreich)

    Was das Himalaya-Gebirge für Asien ist, sind die Alpen für Europa. Auch hier wird von startenden und landenden Piloten alles aberverlangt. Zum Beispiel am Flughafen Courchevel in den französischen Alpen. Die bei Schifahrern auf der ganzen Welt beliebte Region hat zudem einen Flughafen, der in atemberaubend schöner Kulisse liegt und bereits zweimal Schauplatz für James Bond-Filme war. Doch der Schein trügt. Für Piloten gilt der Flughafen von Courchevel als einer der gefährlichsten der Welt. Denn der "Altiport de Courchevel" liegt auf über 2000 Metern und hat eine Rollbahn von 537 Metern. Liegt auch noch Schnee auf der Piste, werden Start und Landung selbst für erfahrene und speziell geschulte Piloten zu einem Extrem-Manöver.

    Malé (Malediven)

    Was für Urlauber ein Traum von einer Insel ist, gehört für Piloten zu einer der gefährlichsten Destinationen der Welt. Denn der Flughafen der maledivischen Hauptstadt Malé - die kleinste Hauptstadt der Welt - ist durch eine besondere Landebahn gekennzeichnet. Sie gehört zwar nicht zu den allerkürzesten Start- und Landepisten der Welt, doch sie endet schlagartig nach 3200 Metern mit einer Auslaufzone im Meer.

    São Paulo (Brasilien)

    Ein eher ungewöhnlicher Kandidat der gefährlichsten Flughäfen der Welt liegt mit dem 1930 errichteten "Congonhas Airports" der brasilianischen Millionenstadt São Paulo vor. Seine Tücke liegt weniger in unberechenbaren Wetterzonen oder einer zu kurzen Landebahn als in einer geografischen Lage, die es in sich hat. Denn die Start- und Landebahnen des "Congonhas" sind von dichten Wohnsiedlungen mit hohen Gebäuden umgeben. Seit den 1980ern verkehren deshalb dort nur mehr Inlandflüge mit kleineren Maschinen, der internationale Flugverkehr ist auf den Flughafen "São Paulo-Guarulhos" ausgewichen.

    El Alto (Bolivien)

    Der Flughafen "Aeropuerto Internacional El Alto" zählt mit 4061 Meter über dem Meerespiegel zu den am höchsten gelegenen Flughäfen der Welt, er gehört daher auch zu den gefährlichsten. Um den Flughafen an der  bolivischen Bergland anfliegen zu dürfen, müssen Piloten ein bestimmtes Training absolvieren, da Anflüge auf derart hochgelegene Flugplätze durch die ungewöhnlichen Wind- und Wetteranforderungen alles andere als Routine ist. Genutzt hat es dennoch nicht immer. Von 1950 bis März 2021 kam es am Flughafen El Alto (zu deutsch: die Höhe) und in seiner näheren Umgebung zu 22 Flugzeug-Totalschäden und 44 Todesopfern.

    Lukla (Nepal)

    Der wohl berüchtigste Flughafen der Welt ist der "Tenzing-Hillary-Airport" im Himalaya-Gebirge Nepals. Ambitionierte Bergsteiger kommen an diesem extremen Flughafen nicht vorbei. Zwar ist das Rollfeld mit seinen 527 Metern ein Stück länger als die kürzesten Landebahnen der karibischen Inseln, doch zum Leidwesen der Piloten ist sie lang und geneigt, und als ob das nicht schon genug wäre, wartet am Ende ein 600 Meter tiefer Abgrund. Zusätzlich gilt auch noch das Wetter in der Bergregion als unberechenbar. All das macht den Flughafen in Lukla zu Recht zu einem einem der berüchtigsten und gefährlichsten Flughäfen der Welt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden