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Richtige Ernährung bei Diabetes Typ 1: Darauf müssen Diabetiker unbedingt achten

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Richtige Ernährung bei Diabetes Typ 1: Darauf müssen Diabetiker unbedingt achten

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    Eine strenge Diät muss man heute mit Diabetes Typ 1 nicht mehr einhalten. Trotzdem sollte man sich gesund ernähren.
    Eine strenge Diät muss man heute mit Diabetes Typ 1 nicht mehr einhalten. Trotzdem sollte man sich gesund ernähren. Foto: Franziska Gabbert, dpa-tmn (Symbolbild)

    Früher war der Tagesablauf von Menschen mit einem Diabetes streng reglementiert. Laut gesund.bund.de musste Diabetiker zwischen Insulinspritzen, Nahrungsaufnahme und körperlichen Aktivitäten bestimmte Abstände einhalten. Heute ist das anderes. Insulin-Therapien sind flexibler geworden — auch bei der Ernährung.

    Doch was heißt das konkret? Was darf man als Mensch mit Diabetes Typ 1 essen? Und worauf sollte man dabei achten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen dazu.

    Was darf ein Diabetiker Typ 1 alles essen?

    Wer glaubt, dass man als Diabetiker eine strenge Diät einhalten muss, liegt falsch. Laut der Techniker Krankenkasse darf man als Diabetiker grundsätzlich alles essen — und zwar egal, ob man an Diabetes Typ 1 oder Typ 2 leidet. Spezielle Regeln oder gar eine Diabetes-Diät gebe es nicht mehr.

    Auch die AOK schließt sich diesem Urteil an und schreibt: „Keine Sorge: Vor Ihnen steht nun kein Leben voller strenger Diäten und Verzicht.“

    Allerdings sollte man als Diabetiker auf eine gesunde Ernährung achten. „Wenn Sie wissen, was ‚gesund essen‘ bedeutet und in der Lage sind, die Blutzuckerwirkung Ihrer Mahlzeiten einzuschätzen, können Sie viel für Ihr Wohlbefinden tun“, schreibt die Techniker Krankenkasse.

    Übrigens: Für die meisten Diabetiker gehört das Spritzen von Insulin zum Alltag. Doch eine neue Studie macht Hoffnung, dass Diabetiker irgendwann kein Insulin mehr spritzen müssen.

    Wie ernähre ich mich bei Diabetes Typ 1?

    Diabetes Typ 1 wird laut dem Bundesministerium für Gesundheit durch einen Mangel des Hormons Insulin verursacht. Die Bauchspeicheldrüse produziert wenig bis gar kein Insulin mehr. Diabetes Typ 1 ist nicht heilbar. Patienten müssen ihr ganzes Leben lang Insulin spritzen.

    Deswegen ist es für Menschen mit Diabetes Typ 1 laut der AOK vor allem wichtig zu wissen, wie viele Kohlenhydrate sie zu sich nehmen. Erst dann können sie die passende Menge Insulin spritzen.

    Dabei sollte man laut dem Diabetes-Informationsportal diabinfo.de auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung achten, die nährstoffreiche, wenig-verarbeitete Lebensmittel mit vielen Ballaststoffen enthält. Auf sehr energiereiche Lebensmittel mit zugesetzten Zuckern sowie stark-verarbeitete Getreideprodukte (sogenanntes raffiniertes Getreide) sollte man hingegen verzichten.

    Übrigens: Diabetiker können ihren Blutzucker auch mit einem Sensor am Oberarm messen — doch dabei sollten sie einiges beachten. Ab welchem Blutzuckerwert man Diabetes hat, ist klar definiert.

    Mischkost, Mittelmeer-Diät oder vegetarisch: Welche Ernährungsform eignet sich für Diabetes Typ 1?

    Welche Ernährungsform man für eine gesunde Ernährung bei Diabetes Typ 1 wählt, ist vor allem eine Geschmacksache. Denn laut diabinfo.de konnte bisher noch nicht eindeutig geklärt werden, ob eine bestimmte Ernährungsform für Menschen mit Diabetes langfristig geeignet ist. Zur Auswahl stehen laut diabinfo.de etwa:

    • Eine vollwertige Mischkost mit Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Vollkornprodukte, fettarme Milch- und Fleischprodukte sowie Fisch
    • eine Mittelmeer-Diät
    • und eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise

    Am Ende zählt diabinfo.de zufolge vor allem, dass die täglichen Mahlzeiten an die eigene Lebenssituation angepasst sind. „Jeder Mensch hat andere Vorlieben, finanzielle Möglichkeiten oder eine andere Kultur.“

    Aber Vorsicht: Als Diabetiker sollte man seine Ernährung nicht auf eigene Faust umstellen, sondern immer mit einem Arzt oder einem Ernährungsberater Rücksprache halten. 

    Übrigens: Wer an Diabetes Typ-2 erkrankt ist, sollte diese Lebensmittel unbedingt meiden.

    Darf man bei Diabetes Typ 1 Süßigkeiten essen?

    Auch Süßigkeiten sind laut der AOK für Diabetiker kein Problem mehr — wenn die Gesamtbilanz der Kalorien und Kohlenhydrate beachtet wird.

    Der AOK zufolge empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft eine maximale Zufuhr freier Zucker von maximal zehn Prozent der Gesamtenergiezufuhr. „Hierzu“, schreibt die AOK, „zählen alle Zuckerarten, die Speisen, Getränken oder Süßigkeiten wie Schokolade zugefügt werden, aber auch Zucker, der natürlicherweise in Honig, Sirup und Fruchtsäften vorkommt.“ Bei einer geschätzten Gesamtenergiezufuhr von 2.000 Kilokalorien pro Tag entspreche das einer maximalen Zufuhr von 50 Gramm Zucker oder umgerechnet etwa 10 Teelöffeln voll Zucker.

    Die AOK warnt allerdings, dass die maximale Zuckerzufuhr schnell erreicht ist. Allein ein 100-Gramm-Schoko-Hase enthalte 50 Gramm Zucker. „Damit es nicht zu Problemen bei der Insulin-Anpassung kommt“, schreibt die AOK, „sollten Diabetiker, die Insulin zu den Mahlzeiten spritzen, etwas mehr Insulin zuführen. Auch eine Insulinpumpe sollte entsprechend eingestellt werden.“

    Übrigens: Wenn die Blutzuckerkontrolle vernachlässigt wird, kann eine Diabetes-Erkrankung die Lebenserwartung verringern.

    Darf man bei Diabetes Typ 1 Alkohol trinken?

    Laut diabinfo.de sind geringe Mengen Alkohol für Menschen mit Diabetes erlaubt. Allerdings führe Alkohol dazu, dass der Blutzucker absinke. Die Experten von diabinfo.de warnen deshalb: „Alkohol sollte nur zusammen mit kohlenhydrathaltigen Mahlzeiten aufgenommen werden.“

    Das Tageslimit bei Alkohol liegt diabinfo.de zufolge für Frauen bei 10 Gramm und für Männer bei 20 Gramm. „20 Gramm Alkohol entsprechen ungefähr einer Flasche Bier (0,5 Liter) oder einem Glas Wein (0,2 Liter).“

    „Allerdings“, schreibt diabinfo.de, „dürfen diese Grenzwerte nicht als Aufforderung zum täglichen Konsum von Alkohol aufgefasst werden.“ Auch hier gilt: Mäßigung. Als Diabetiker sollte man auf einen risikoarmen Alkoholkonsum achten und außerdem an mindestens zwei Tagen pro Woche keinen Alkohol verzehren.

    Übrigens: Aus Diabetes können Folgeerkrankungen entstehen. Deswegen sollten Diabetiker diese wichtigen Untersuchungen nicht übersehen.

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