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Rentenerhöhung 2022: Höhe, Rentenrechner & Hinzuverdienst

Neue Rentenwerte

Rente 2022: Die Rentenerhöhung kommt – Höhe, Rentenrechner und Hinzuverdienst

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    Neue Rentenwerte festgelegt: Ab 1. Juli bekommen Rentner in Deutschland mehr Geld.
    Neue Rentenwerte festgelegt: Ab 1. Juli bekommen Rentner in Deutschland mehr Geld. Foto: Monika Skolimowska, dpa-Zentralbild/dpa

    Die Inflation brockt allen Bürgern höhere Lebenshaltungskosten ein. Das tägliche Leben wird also teurer. Wohl dem, der seine Einnahmen entsprechend steigern kann. Wie die deutschen Rentner. Denn seit dem 13. April ist es offiziell: Die Rentenerhöhung kommt. Jetzt stellt sich die Frage, wie hoch die Erhöhung ist und wie viel Rente mehr bei den Menschen ankommt. Ein Überblick.

    Rente 2022: Wann kommt die Erhöhung?

    Der Termin für die Rentenerhöhung 2022 ist der 1. Juli. Ab diesem Datum bekommen die Rentnerinnen und Rentner in Deutschland mehr Geld. Der Juli wird ein besonderer Monat für sie, auch weil zusätzlich noch ein Hartz-IV-Bonus von 200 Euro ausgezahlt wird.

    Höhe der Rentenerhöhung 2022: Wie viel Prozent?

    Festgeschrieben wurde sie im - Achtung: sperriges Wortungetüm - Rentenanpassungs- und Erwerbsminderungsrenten-Bestandsverbesserungsgesetz. Wie Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erklärte, bekommen Rentner im Osten 6,12 Prozent mehr, im Westen steigt der Satz um 5,35 Prozent. Der Rentenwert steigt im Osten konkret von 33,47 Euro um 2,05 Euro auf 35,52 Euro. Im Westen nimmt er von 34,19 Euro um 1,83 Euro auf 36,02 Euro zu.

    Damit erreicht der Rentenwert in den neuen Bundesländern laut dem Ministerium für Arbeit und Soziales 98,6 Prozent des Wertes in den alten Bundesländern. Die Angleichung werde spätestens 2024 vollzogen sein.

    Rentenerhöhung: Größter Sprung für alte Bundesländer seit 40 Jahren

    Das Heil-Ministerium betont, dass es sich um die höchste Rentenerhöhung für den Westen seit 40 Jahren handele. Zudem werde das Rentenniveau von 48 Prozent weiterhin nicht unterschritten - diese Untergrenze wurde gesetzlich bis zum 1. Juli 2025 festgelegt.

    Mit dem aktuellen Rentenwert betrage das Sicherungsniveau vor Steuern 48,14 Prozent. Es gelte: "Auch in Krisenzeiten bleibt die Rente verlässlich."

    Verwiesen wird auch auf die "Wiedereinführung des sogenannten Nachholfaktors unter Beachtung der Haltelinie für das Rentenniveau in Höhe von 48 Prozent". Hintergrund: Im vergangenen Jahr hätte die Krise für eine Rentenabsenkung gesorgt, diese wurde dank der Rentengarantie verhindert.

    Durch den Nachholfaktor wird diese nicht stattgefundene Rentenminderung 2021 vollständig mit der Rentenerhöhung 2022 verrechnet. Somit werde der statistische Revisionseffekt bereinigt.

    War das berechnete Sicherungsniveau vor Steuern im vergangenen Jahr "einen Prozentpunkt höher ausgefallen, ohne dass die Renten dadurch gestiegen wären", passt das Rentenniveau dank der Bereinigung nun wieder zur Haltelinie von 48 Prozent.

    Schon ein alter Hase: Hubertus Heil war schon im letzten Kabinett unter Angela Merkel als Arbeitsminister tätig.
    Schon ein alter Hase: Hubertus Heil war schon im letzten Kabinett unter Angela Merkel als Arbeitsminister tätig. Foto: Fabian Sommer, dpa

    Rentenrechner: So viel Geld gibt es ab Juli 2022 mehr

    Die Rentner in Deutschland profitieren unterschiedlich stark von der Erhöhung. In der folgenden Übersicht können Sie sehen, wie hoch der Anstieg bei Ihnen sein wird.

    • bisher 500 Euro: 526,75 Euro (West), 530,60 Euro (Ost)
    • bisher 600 Euro: 632,10 Euro (West), 636,72 Euro (Ost)
    • bisher 700 Euro: 737,45 Euro (West), 742,84 Euro (Ost)
    • bisher 800 Euro: 842,80 Euro (West), 848,96 Euro (Ost)
    • bisher 900 Euro: 948,15 Euro (West), 955,08 Euro (Ost)
    • bisher 1.000 Euro: 1.053,50 Euro (West), 1.061,20 Euro (Ost)
    • bisher 1.100 Euro: 1.158,85 Euro (West), 1.167,32 Euro (Ost)
    • bisher 1.200 Euro: 1.264,20 Euro (West), 1.273,44 Euro (Ost)
    • bisher 1.300 Euro: 1.369,55 Euro (West), 1.379,56 Euro (Ost)
    • bisher 1.400 Euro: 1.474,90 Euro (West), 1.485,68 Euro (Ost)
    • bisher 1.500 Euro: 1.580,25 Euro (West), 1.591,80 Euro (Ost)
    • bisher 1.600 Euro: 1.685,60 Euro (West), 1.697,92 Euro (Ost)
    • bisher 1.700 Euro: 1.790,95 Euro (West), 1.804,04 Euro (Ost)
    • bisher 1.800 Euro: 1.896,30 Euro (West), 1.910,16 Euro (Ost)
    • bisher 1.900 Euro: 2.001,65 Euro (West), 2.116,28 Euro (Ost)
    • bisher 2.000 Euro: 2.107,00 Euro (West), 2.122,40 Euro (Ost)
    • bisher 2.100 Euro: 2.212,35 Euro (West), 2.228,52 Euro (Ost)

    Erwerbsminderungsrente: Weitere Zuschläge beschlossen

    Zugleich werde die Rente generationengerechter gestaltet. Und: "Gerechtigkeit ist auch das Stichwort für die Verbesserungen bei den Erwerbsminderungsrenten, die Teil des Gesetzentwurfes sind. Dadurch unterstützen wir rund drei Millionen Menschen, die von den gesetzlichen Verbesserungen der letzten Jahre nicht oder nur teilweise profitiert haben."

    Konkret geht es um Bürger, "die von 2001 bis 2018 in eine Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) gingen". Sie dürfen sich über einen Zuschlag freuen. Dieser beträgt 7,5 Prozent für Bezieher, "die bis Juni 2014 in EM-Rente gegangen sind und die bisher von gar keinen Verbesserungen profitiert haben".

    Rentner, "die von Juli 2014 bis Dezember 2018 in EM-Rente gegangen sind und die zumindest teilweise von den Verbesserungen erfasst wurden", dürfen sich immerhin über 4,5 Prozent on top freuen.

    Die Zuschläge gibt es ab 1. Juli 2024. Durch diesen Vorlauf kann die Deutsche Rentenversicherung zunächst "die noch laufenden Grundrentenfälle abarbeiten und die Berechnung und Auszahlung des Zuschlags für die rund drei Millionen Renten technisch vorbereiten, um diese weitgehend automatisiert zu bearbeiten".

    Hinzuverdienst als Rentner: Obergrenze gilt nur für drei Gruppen

    Wie bereits im vergangenen Jahr können Rentner ihre Bezüge deutlich aufstocken, wenn sie fleißig sind. Die Deutsche Rentenversicherung erklärte bereits vor Monaten, dass die erhöhte Verdienstgrenze bei vorgezogenen Altersrenten auch für dieses Jahr 46.060 Euro beträgt. Damit soll Personalengpässen in der Corona-Pandemie entgegengewirkt werden.

    Möglicherweise sinkt der höchstmögliche Hinzuverdienst ohne Rentenabzug 2023 dann wieder auf den Vor-Corona-Stand von 6300 Euro im Kalenderjahr. Wichtig: Für EM- und Hinterbliebenen-Rente - etwa Witwen- oder Witwer-Rente - gilt die höhere Grenze von 46.060 Euro nicht.

    Lediglich bei den drei genannten Rentenarten - vorgezogene Altersrente, EM- und Hinterbliebenen-Rente - wird ein eigenes Einkommen auf die Rentenhöhe angerechnet und kann diese beeinflussen. Bei Waisenrenten wird beides nicht gegeneinander aufgerechnet. Bei der Altersrente gilt: Sobald die Regelaltersgrenze erreicht ist, wirkt sich ein Hinzuverdienst nicht mehr auf die Rentenhöhe aus.

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