Zuerst die gute Nachricht: 2024 steigen in Deutschland erneut die Renten. Die schlechte dagegen lautet: Ab März 2024 spüren Rentnerinnen und Rentner hierzulande davon weniger. Denn die Netto-Rente, das heißt, der Betrag, der abzüglich Steuern und Abgaben am Ende auf dem Konto landet, wird kleiner ausfallen. Welche im Gegenteil zur Renten-Anhebung unliebsame Erhöhung dahintersteckt, lesen Sie in diesem Artikel.
Weniger Rente ab März: Das steckt dahinter
Grund für die sinkenden Renten ab März 2024 ist der sogenannte Krankenkassen-Zusatzbeitrag, der sich bereits 2023 erhöht hatte und zu Anfang des Jahres wieder leicht steigen wird. Der Zusatzbeitrag wird zusätzlich zur Rente von den meisten Krankenkassen in unterschiedlicher Höhe erhoben. Er liegt laut dem Ratgeber-Portal finanztip.de in diesem Jahr im Durchschnitt bei 1,7 Prozent des Bruttoeinkommens, was im Vergleich zum Vorjahr (1,6 Prozent) eine Steigerung von 0,1 bedeutet. Ein durchschnittlicher Rentenbezieher (Stand 2022) muss 2024 demnach 26,35 Euro zusätzlich zum Krankenkassenbeitrag von seiner Bruttorente abgeben.
Der Sozialverband Deutschland warnt auf seiner Seite allerdings vor vereinzelt deutlich höheren Aufschlägen einzelner Krankenkassen von bis zu 0,8 Prozent, womit der Zusatzbeitrag bei über 2 Prozent liegt. Ein Wechsel zu einer anderen Krankenkasse könnte sich in einem extremen Fall also durchaus lohnen.
Weniger Rente ab März: Das ist der Krankenkassen-Zusatzbetrag
Beim Zusatzbeitrag der Krankenkassen handelt es sich um einen nicht gesetzlich festgelegten Betrag. Ob und wie hoch er ausfällt, bestimmt jede Krankenkasse von daher selbst. Durch den Zusatzbeitrag sollen aufseiten der gesetzlichen Krankenkassen Einnahmen generiert werden, die jene Kosten des Unternehmens abdecken sollen, die nicht durch den allgemeinen Beitragssatz gedeckelt werden können. Eingeführt wurde der Zusatzbeitrag für Krankenkassen in Deutschland übrigens zum 1. Januar 2015, als ein zusätzliches Mittel, um finanzielle Engpässe auszugleichen.
Weniger Rente ab März: Warum gibt es erst ab März 2024 weniger Geld?
Die Besonderheit für Rentnerinnen und Rentner ergibt sich daraus, dass sich die Erhöhung der Krankenkassen-Zusatzbeiträge erst mit zweimonatiger Verspätung bemerkbar macht. Der Schock beim Blick auf den Kontoauszug könnte sich bei Ruheständlern somit überraschenderweise erst im März einstellen. Denn auf eine schriftliche Ankündigung der Krankenkassen können Rentner laut Sozialverband für gewöhnlich lange warten.
Übrigens: Anders als die Krankenkassen-Zusatzbeiträge bleiben die Renten-Beiträge 2024 stabil. Wer zudem 45 Jahre in die Rentenversicherung einbezahlt hat, kann auch früher in Rente gehen. Doch geht Rente mit 63 auch mit weniger Beitragsjahren? Mit welchen Renten-Abschlägen muss man rechnen?