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Reise-Apotheke: Welche Medikamente gehören gegen Durchfall, Fieber und Magen-Darm ins Reisegepäck?

Urlaub

Welche Medikamente gehören in die Reise-Apotheke?

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    Eine Reise-Apotheke sollte vor allem bei Fernzielen höchste Priorität haben. Doch was kommt rein?
    Eine Reise-Apotheke sollte vor allem bei Fernzielen höchste Priorität haben. Doch was kommt rein? Foto: dpa (Symbolbild)

    Bricht man zu neuen Ufern auf, gehört auf jede Packliste auch eine ausgesuchte Reiseapotheke. Gerade wenn Sie ins außereuropäische Ausland reisen, sind die richtigen Medikamente vor Ort oft nicht mal eben zu bekommen. Grundsätzlich sollte sich eine Reise-Apotheke an den ganz individuellen Bedürfnissen orientieren. Das gilt insbesondere für chronisch kranke Menschen, etwa Diabetiker, die auf die regelmäßige Einnahme von Medikamenten angewiesen sind.

    Für den allgemeinen Bedarf hingegen ist eine Grundausstattung mit leichten, individuellen Schwerpunkten ratsam. Wir erklären, welche Medikamente unbedingt ins Reisegepäck gehören, um einen stressfreien Aufenthalt in der Ferne zu garantieren.

    Reise-Apotheke: Elektrolyte gegen Durchfall

    Zu den häufigsten körperlichen Beschwerden auf einer Reise gehört Durchfall. Gerade in Asien oder Afrika gelten andere Hygiene-Standards, weshalb Darmkeime schnell mal durch das Mittagsessen in den Körper gelangen. Laut Apotheken-Umschau empfiehlt es sich daher Elektrolyt-Präparate mitzunehmen. Denn bei Durchfall verliert der Körper viel Flüssigkeit und damit auch für den Stoffwechsel unentbehrliche Salze wie Natrium und Kalium.

    Wenn man auch mit Durchfall zu einer Unternehmung aufbrechen will, eignet sich zudem der Wirkstoff Loperamid. Er blockiert ein vorzeitiges Ausscheiden und sorgt dafür, dass der Körper die benötigten Elektrolyte und Nährstoffe aufnehmen kann. Doch Vorsicht: Die Deutsche Apotheker Zeitung rät von Loperamid-Mitteln ab, sollte es sich um eine Virusinfektion handeln. In diesem Fall sollte der Stuhlgang nicht unterbunden werden. Durchfall mit hohem Fieber oder mit Blut und Schleim im Stuhl sind Indikatoren für eine Virusinfektion.

    Welche Mittel helfen bei Verstopfung und Magen-Darm-Beschwerden?

    Neben Durchfall kommt es auf Reisen häufig zu unangenehmen Verstopfungen und anderen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen. Wer weiß, dass er eine Neigung zu Magen-Darm-Beschwerden hat, sollte daher Vorsorge treffen. Abführmittel bieten sich etwa gut an für hartnäckiges Völlegefühl und Verstopfungen. Auch eignen sich laut Apotheken-Umschau Wirkstoffe wie Bisacodyl oder Natriumpicosulfat. Für den Körper schonender seien hingegen Präparate mit Makrogol oder Laktulose.

    Reise-Apotheke: Diese Medikamente helfen bei Fieber und Schmerzen

    Für Fieber und Schmerzen auf einer Reise empfehlen sich laut Apotheken-Umschau im Regelfall allgemein bekannte Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol.

    Von Medikamenten mit Acetylsalicylsäure (ASS), ein Schmerzmittel, das entzündungshemmend und fiebersenkend wirkt, rät das Apotheker-Fachblatt dagegen ab. Reisemediziner Dr. Gunver Werringloer erklärt: "Diese Mittel hemmen die Thrombozyten, das Blut gerinnt also weniger schnell." Vor allem in tropischen und subtropischen Urlaubsregionen, in denen man Dengue-Fieber bekommen kann, könne die Einnahme dieser Medikamente zu "Komplikationen" führen. Im Zweifel sollte vorher immer ein Hausarzt konsultiert werden.

    Reise-Apotheke: Sonnenschutz nicht vergessen

    Es klingt banal, aber auch für den richtigen Sonnenschutz sollte bei einer Reise gesorgt sein. Die Deutsche Apotheker Zeitung warnt daher eindringlich vor der umgangssprachlichen "Sonnenaller­gie", die durch eine plötzliche Konfrontation der Haut mit erhöhter UV­-Strahlung ausgelöst werden kann. Besonders gefährdet sind Urlauber, die es aus dem winterlichen Mitteleuropa in ein tropisches Land zieht.

    Ausreichend Sonnenschutz (ab Lichtschutzfaktor 50) und eine Kühlcreme zur Sonnenbrandbehandlung gehört also - je unbevölkerter das Reiseziel, desto dringlicher empfohlen - definitiv in jede Reise-Apotheke. Prophylaktisch empfiehlt das Blatt zudem die Einnahme von Calcium und Vitamin D, mindestens eine Woche vor Urlaubsbeginn.

    Reise-Apotheke: Desinfektion, Pflaster und Wundsalbe bei Schnitt-Verletzungen

    Auch Schnittwunden sind im Urlaub keine Seltenheit. Natürlich gibt es Erste-Hilfe-Zubehör auch im Ausland zu kaufen. Doch manchmal muss es eben schnell gehen bei der Versorgung. Daher rät unter anderem tropeninstitut.de zu einer Reiseapotheke mit Pflastern, Verbandsmaterial inklusive Einmalhandschuhen, Wund-Desinfektionsspray, Schere und Pinzette.

    Reise-Apotheke: Malaria-Prophylaxe mit dem Hausarzt besprechen

    Wer ein Reiseziel mit hohem Krankheitsrisiko ansteuert, beispielsweise in ein Malariagebiet reist, sollte sich laut der Apotheken-Umschau von seinem Hausarzt beraten lassen, ob die Einnahme von Malaria-Prophylaxe sinnvoll ist oder nicht. Auch ein Gespräch mit der Krankenkasse über eine mögliche Kostenübernahme bietet sich an. 

    Reise-Apotheke transportieren: Wie Medikamente am besten aufbewahren?

    Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände empfiehlt grundsätzlich die Reise-Apotheke im Handgepäck mitzuführen, da ein Koffer schließlich verloren gehen kann. Beim Verlust wichtiger Medikamente bleibt im Falle einer Reisedestination in entfernten Gefilden häufig nicht mehr viel übrig als die Rückreise anzutreten.

    Grundsätzlich gilt: Medikamente sollten richtig aufbewahrt werden, und zwar an heißen Urlaubsorten möglichst kühl und trocken. Viele Apotheken bieten hierzu fertig gepackte Reise-Apotheken in einer Tasche mit Kühlfunktion an.

    Ein Medikament fehlt in der Reise-Apotheke? Bloß nicht auf dem Wochenmarkt kaufen

    Zu Vorsicht rät Barmer, wenn Medikamente am Reisezielort gekauft werden sollen. Arzneimittelfälschungen seien etwa in Südostasien oder Afrika nicht unüblich. Besonders sollte die Finger von Arzneimittel-Besorgungen auf Wochenmärkten oder bei fliegenden Händlern gelassen werden. Da niemand über die Zusammensetzung von unzertifizierten Medikamenten garantieren kann und bei Einnahme heftige Nebenwirkungen drohen, sollte stattdessen lieber ein örtliches Krankenhaus aufgesucht werden, auch wenn es länger dauert.

    In die Reiseapotheke gehört daher auch dringend der Impfpass, die Europäische Krankenversicherungskarte und eine Notruf-Telefonnummer der Krankenkasse.

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