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Reichsbürger-Razzia: Schüsse in Reutlingen gefallen

Baden-Württemberg

"Reichsbürger"-Razzia: Mutmaßlicher Schütze in U-Haft

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    In Reutlingen kam es bei einer Razzia zu Schusswaffengebrauch.
    In Reutlingen kam es bei einer Razzia zu Schusswaffengebrauch. Foto: David Inderlied, dpa (Symbolbild)

    Neue Entwicklungen im "Reichsbürger"-Fall: Bei einer Razzia in Baden-Württemberg sind am Mittwochmorgen Schüsse gefallen, bei denen ein Beamter des Spezialeinsatzkommandos verletzt worden sein soll. Die Durchsuchungen fanden im Auftrag der Bundesanwaltschaft in Reutlingen in acht Bundesländern und der Schweiz statt. Sie richteten sich gegen fünf Beschuldigte aus Bayern, Niedersachsen, Sachsen und der

    Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr, sind unter den insgesamt 19 Menschen, bei denen die Polizei am Mittwochmorgen Räumlichkeiten durchsuchte, ein Polizist und ein Angehöriger der Bundeswehr. Zum Kreis der fünf Beschuldigten zählen die beiden dem Vernehmen nach nicht. 

    Razzia im "Reichsbürger"-Milieu: Schüsse in Reutlingen gefallen – SEK-Beamter angeschossen

    In der Reutlinger Ringelbachstraße hatte in den frühen Morgenstunden ein größerer Polizeieinsatz begonnen. Gegen 6.15 Uhr hatten zuvor Anwohnerinnen und Anwohner Schüsse gehört. Diese soll der Mann abgegeben haben, bei dem die Razzia stattfand. Laut einem Sprecher der Bundesanwaltschaft wurde er vorläufig festgenommen. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen den Schützen wegen mehrfach versuchten Mordes. Inzwischen ist er in Untersuchungshaft.

     Der Mann habe die Polizisten im Wohnzimmer mit einer großkalibrigen Schusswaffe erwartet, dann sei es zu einem Schusswechsel gekommen, bei dem ein Polizist am Arm getroffen wurde, teilte die Karlsruher Behörde am Mittwoch mit. Er soll eine Erlaubnis für den Besitz von Waffen gehabt haben.

    Ein Beamter des Spezialeinsatzkommandos wurde durch einen Schuss leicht verletzt. Laut Informationen der dpa ist er stabil. 

    Ermittlungen nach "Reichsbürger-Razzia" im Dezember 2022

    Am 7. Dezember 2022 war es zu einer der größten Razzien in der Geschichte der Bundesrepublik gekommen. Mehr als 3000 Polizistinnen und Polizisten hatten 162 Räumlichkeiten in elf Bundesländern durchsucht. Es kam zu 23 Verhaftungen. Bei den Personen handelte es sich um Mitglieder eines mutmaßlichen "Reichsbürger"-Terrornetzwerks. Sie sollen einen Sturz der Regierung geplant haben. Als "Reichsbürger" werden Menschen bezeichnet, welche die Bundesrepublik mit ihren demokratischen Strukturen nicht anerkennen. Laut dem Verfassungsschutz sollen der Gruppe deutschlandweit etwa 23.000 Menschen angehören.

    Nach der historischen Razzia hatte Bundesanwalt Lars Otte weitere Ermittlungen angekündigt. "Jetzt geht die Arbeit erst richtig los", sagte er in einer Sondersitzung des Innenausschusses anwesenden Bundestagsabgeordneten. 

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