Beamte der Münchener Generalstaatsanwaltschaft, des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA) und weiterer Bundesländer haben am Mittwoch im gesamten Bundesgebiet Razzien gegen Mitglieder der "Letzten Generation" durchgeführt. Laut dem BLKA wurden bundesweit 15 Objekte durchsucht. Auch in Augsburg und München gab es insgesamt drei Durchsuchungen. Gleichzeitig werden zwei Kontobeschlagnahmebeschlüsse und ein Vermögensarrest zur Sicherung von Vermögenswerten vollstreckt.
Razzia bei "Letzter Generation": Was wird Aktivisten vorgeworfen?
Die Generalstaatsanwaltschaft München hatte wegen zahlreicher Strafanzeigen aus der Bevölkerung, die seit Mitte 2022 eingingen, ein Ermittlungsverfahren gegen insgesamt sieben Beschuldigte im Alter von 22 bis 38 Jahren eingeleitet. Ihnen wird die Bildung beziehungsweise Unterstützung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
Die Beschuldigten sollen eine Spendenkampagne zur Finanzierung weiterer Straftaten für die "Letzte Generation" organisiert und diese über deren Homepage beworben haben. Dabei sollen sie mindestens 1,4 Millionen Euro an Spendengeldern gesammelt haben. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Ermittler wurde das Geld überwiegend für die Begehung weiterer Straftaten der Vereinigung eingesetzt. Zwei der Beschuldigten werden zudem verdächtigt, im April 2022 versucht zu haben, die Öl-Pipeline Triest-Ingolstadt zu sabotieren.
Bei den Durchsuchungen erhofft sich die Polizei Beweismittel zur Mitgliederstruktur der "Letzten Generation" zu finden. Ziel der Ermittler deren Finanzierung weiter aufzuklären und die Vermögenswerte zu beschlagnahmen. Bei der Razzia wurden keine Beschuldigten festgenommen.
Razzia bei "Letzter Generation": Wo fanden Durchsuchungen statt?
Die Ermittler durchsuchten Objekte an folgenden Orten:
- Landkreis Rhön (Hessen): drei Objekte
- Hamburg: ein Objekt
- Magdeburg: ein Objekt
- Dresden: zwei Objekte
- Augsburg und München: drei Objekte
- Berlin: vier Objekte
- Kreis Segeberg (Schleswig-Holstein): ein Objekt