Trotz Kritik von Tierschützern beginnt in Schweden die jährliche Bärenjagd. Von Mittwoch an und bis zum 15. Oktober sind in verschiedenen Verwaltungsgebieten insgesamt 486 Bären zum Abschuss freigegeben, wie die schwedische Umweltschutzbehörde Naturvårdsverket mitteilte. Im Vorjahr durften 649 Exemplare getötet werden. Für die lizenzierte Jagd der Braunbären gelten wie für diejenige auf andere Raubtiere in dem skandinavischen Land strikte Auflagen.
Nach Schätzungen der Umweltschutzbehörde gab es im Herbst 2022 nach Abschluss der damaligen Jagdsaison rund 2.800 Bären in Schweden. Vorläufigen Zahlen zufolge ist dieser Bestand ein Jahr später auf etwa 2.450 gesunken.
Jedes der sieben Verwaltungsgebiete darf vorher selbst entscheiden, wie viele Bären sie zum Abschuss freigeben. Bereits in den ersten Stunden wurden mehr als 70 Bären getötet, wie die Fachzeitrschrift «Svensk Jakt» berichtete. Die Bärenjagd findet nach Behördenangaben hauptsächlich statt, um den Bärenbestand zu regulieren und Schäden an Haus- sowie Rentieren vorzubeugen.
Umweltschützer sind besorgt, dass die Zahl der Jagdlizenzen zu hoch ist und der Bärenbestand dadurch zu heftig beschnitten wird. Bei dem Raubtierschutzprojekt «Sweden's Big Five» ist von einer «Trophäenjagd» und Verstößen gegen EU-Direktiven die Rede. Die Jagd lasse sich nicht mit dem Schutzstatus des Bären innerhalb der EU in Einklang bringen, moniert man bei dem Projekt.
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