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Quote: Mit Thomas Gottschalk um die Wette schnarchen

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Mit Thomas Gottschalk um die Wette schnarchen

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    "Bauer sucht Frau" und "Das Supertalent" haben viel bessere Quoten als "Wetten, dass...?". Bildmontage: cor
    "Bauer sucht Frau" und "Das Supertalent" haben viel bessere Quoten als "Wetten, dass...?". Bildmontage: cor Foto: dpa/rtl

    Schauen sie noch oder sind sie schon längst im Jugendtreff, in der Disco oder auf dem Bahnhofsvorplatz? Vom Teenager bis zum jungen Erwachsenen zieht es die TV-Verweigerer (nicht nur) am Samstag ins "Night Fever".

    Was immer dieses auch bieten mag, es sieht nicht aus wie "Wetten, dass . . .?", "Verstehen Sie Spaß?" oder "Menschen 2009".

    Der Fernsehabend am Wochenende hat schon lange viel von seiner Faszination verloren. Was zuletzt das Flaggschiff deutscher Mehrheitsunterhaltung schmerzhaft erfahren hat. "Wetten, dass . . .?" ist weit von den elf bis 13 Millionen Zuschauern entfernt, die noch vor nicht allzu langer Zeit selbstverständlich waren. Zuletzt wollten nur noch 8,94 Millionen Gottschalk zu Couch und Wettspiel folgen.

    Von Krise will man beim ZDF allerdings nichts wissen. Für Unterhaltungschef Manfred Teubner gibt es keinen Anlass für einen Umbau der Sendung. Einer Show, in der Michelle Hunziker als blondes Faktotum zusehends nervt und allein das Comedy-Duo "Wolfgang und Anneliese" (Bastian Pastewka und Anke Engelke) bei Jüngeren gut ankam. Ohne die zwei wäre sogar der Fernseher eingeschlafen, urteilte ein Zuschauer im sozialen Netzwerk Facebook.

    Die träge Struktur von ARD und ZDF

    "Die Zeit der Samstagabend-Couch, als noch Papa, Mama und Kinder gemeinsam Rudi Carrell angeschaut haben, ist längst vorbei", sagt Sandra Hofhues vom Institut für Medien und Bildungstechnologie an der Universität Augsburg. "Mediennutzung und Freizeitgestaltung sind viel individueller geworden." Online-Nutzung, auch mobil, bestimme immer mehr den Medienkonsum gerade der 14- bis 49-Jährigen - jener Zielgruppe, auf die Fernsehen und Werbewirtschaft setzen.

    Im Wettbewerb sieht die Expertin bei der Unterhaltung Vorteile für die Privaten. "ARD und ZDF sind ganz einfach von der Struktur her träger und schaffen es nicht so schnell, sich einem veränderten Zuschauergeschmack anzupassen."

    Dass Fernsehen nach Schema F auch Publikum anlockt, zeigte am Samstag die RTL-Casting-Show "Das Supertalent". In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen hatte RTL einen Marktanteil von 28,3 Prozent - Gottschalk kam auf 23 Prozent.

    Regelmäßig über acht Millionen Zuschauer sammelt auf RTL auch der Braut suchende Bauer Josef ein, der mit seiner aus Thailand stammenden Narumol das Zusammenleben probt. Und die ARD kratzt mit dem "Tatort" Münster gelegentlich die Zehn-Millionen-Marke. Man merkt: Quote geht auch ohne große Show.

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