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Putin-Geliebte in der Schweiz? Liebesgrüße aus Lugano

Russland

Liebesgrüße aus Lugano: Putins verborgenes Liebesleben

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    Wladimir Putin und Alina Kabajewa 2004 im Kreml. Kabajewa war da gerade Olympiasiegerin geworden.
    Wladimir Putin und Alina Kabajewa 2004 im Kreml. Kabajewa war da gerade Olympiasiegerin geworden. Foto: Presidential Press Service, Itar-Tass/dpa (Archivbild)

    Angeblich soll sich Alina Kabajewa in der Schweiz aufhalten, in einem gesicherten Chalet bei Lugano im Tessin, wo sie im Februar 2015 Zwillingstöchter gebar. Der Vater der beiden soll angeblich Wladimir Wladimirowitsch Putin heißen. Und angeblich gibt es noch zwei Söhne – von Kabajewa, 38, der ehemaligen Olympiasiegerin in der Rhythmischen Sportgymnastik, und Putin, 69, Russlands Präsident.

    Viel „angeblich“ für einen Absatz. Was aber feststeht: Fast 70.000 Menschen haben inzwischen eine Petition unterschrieben, die die Ausweisung Kabajewas – der, so wörtlich, „persönlichen Favoritin des wahnsinnigen Diktators“ – aus der Schweiz fordert. Initiiert haben sie selbst ernannte „Bürger dreier Länder: Russlands, Weißrusslands und der leidenden Ukraine“. Die Behörden sahen sich veranlasst, „Abklärungen zu treffen“, wie das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement gegenüber dem Sender SRF mitteilte. Ergebnis: „Das EJPD hat keine Hinweise auf die Präsenz dieser Person in der Schweiz.“ Weiteres könne man mit Rücksicht auf den Persönlichkeitsschutz nicht sagen, teilt eine Sprecherin unserer Redaktion mit. Die Sache bleibt nebulös.

    Putins erste Ehe: Eine Liebe auf den dritten Blick

    Über seinen Alltag jenseits des Kreml hat der russische Präsident einmal gesagt: „Ich habe ein Privatleben, in das sich niemand einmischen soll. Das muss respektiert werden.“ Während Familien anderer Staatsoberhäupter immer wieder im Rampenlicht stehen, ist Putins Kreis der Liebsten Verschlusssache.

    Das Weiße Haus in Washington D. C. mag unter anderem aus Marmor gebaut sein – und doch ist es gläsern. Auf den Titelseiten französischer Gazetten konnte man bereits Nicolas Sarkozy Vespa-tuckernd im Liebesurlaub mit seiner Frau Carla Bruni bestaunen. Aus Deutschland ist zumindest bekannt, dass seit Helmut Kohl kein Kanzler und keine Kanzlerin leibliche Kinder hatte.

    Und in Russland? Gibt es kaum mehr als ein körniges Bild, aufgenommen um 1990. Es zeigt Putin im türkisblauen Trainingsanzug, eine blonde, schüchtern dreinblickende Frau und zwei Mädchen mit Schleifchen im Haar.

    1980 lernte der Präsident die Flugbegleiterin Ljudmila Schkrebnewa kennen. Ein Freund hatte die beiden einander vorgestellt und ins Theater eingeladen. Eine Liebe auf den dritten Blick. „Ganz unansehnlich“ sei dieser Mann gewesen, sagte Schkrebnewa einst einem russischen Putin-Biografen. „Ich habe mich allmählich an ihn gewöhnt und mich verliebt.“

    Die Töchter besuchten die Deutsche Schule in Moskau

    1983 heirateten sie auf einem Schiff, zwei Jahre später kam die erste Tochter zur Welt. Ihre Mutter wollte sie Natascha nennen. Doch Putin intervenierte: Nein, sie werde Mascha, also Maria, heißen. „Mir kamen die Tränen. Dann wurde mir klar, dass ich keine Wahl habe“, erinnerte sich Schkrebnewa, nun Putina. Das zweite Kind Katerina wurde in Dresden geboren, wo Putin als KGB-Agent stationiert war. Beide Töchter besuchten die Deutsche Schule in Moskau. Maria wurde Genforscherin, Katerina leitet ein Institut für Künstliche Intelligenz an einer Elite-Universität.

    Russlands Präsident Putin und seine damalige Frau Ljudmila 2012 in Moskau. Ein Jahr später trennten sich die beiden öffentlich.
    Russlands Präsident Putin und seine damalige Frau Ljudmila 2012 in Moskau. Ein Jahr später trennten sich die beiden öffentlich. Foto: Alexei Nikolsky/dpa

    Doch während Putin Mitte der Nullerjahre seine Macht zementierte, wurden die öffentlichen Auftritte seiner Frau weniger. Eine First Lady im klassischen Sinne hatte es in Russland mit Ausnahme von Raissa Gorbatschowa ohnehin nie gegeben. Ausschlaggebend scheint aber ein anderer Grund zu sein: Schon im Jahr 2008 berichtete der Moskovsij Korrespondent von einer Trennung und einer mutmaßlichen Verlobung mit Kabajewa. Am nächsten Tag wurde die Zeitung geschlossen.

    Putins intimster Moment, die Scheidung: belichtet und inszeniert.

    Das tatsächliche Ehe-Aus verkündete Putin dann in einem ihm ergebeneren Medium, Rossija 24, dem Staatssender: der Präsident im maßgeschneiderten Anzug, seine Noch-Frau mit Halstuch – „eine zivilisierte Scheidung“, sagte sie in die Kamera. Vielleicht Putins intimster Moment: belichtet und inszeniert.

    Fragen zum Privatleben schmettert der Kreml regelmäßig ab. Dazu, dass er eine weitere, inzwischen 18-jährige Tochter mit einer dritten Frau haben soll. Auch zu Kabajewa, die sieben Jahre für die Präsidentenpartei „Einiges Russland“ in der Staatsduma saß und seit 2014 die staatseigene National Media Group leitet; von der es Bilder offizieller Anlässe gibt, in denen sie Putin ehrfürchtig – oder verträumt? – anschaut. Dass er eine Freundin habe, hat Putin bei seiner Jahrespressekonferenz Ende 2014 verraten. Dass es Kabajewa sein soll, nicht.

    So oder so: Die Abschiebepetition wird wohl im Sand verlaufen, Putin sein Liebesleben weiter abschotten. Ganz unbegründet ist das nicht. Vor zwei Wochen brach ein Aktivist in das Anwesen seiner Tochter Katerina in Biarritz ein. Acht Schlafzimmer, drei Bäder, Blick auf den französischen Atlantik.

    Der Besetzer wechselte die Schlösser, hing eine ukrainische Flagge auf und bot die Villa als Zufluchtsort für Kriegsflüchtlinge an. Der Moskauer Politikwissenschaftler Waleri Solowei verbreitete unterdessen noch eine andere Theorie zum Aufenthaltsort von Putins Familie: Nicht im Tessin, nein, der Präsident soll sie in einem Hightech-Bunker im Altai-Gebirge versteckt haben. Angeblich.

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