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Puma-Panzer: Kosten, Hersteller & Probleme

Bundeswehr

Kosten, Hersteller, Probleme: Das ist der "Pannenpanzer" Puma

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    Ein Schützenpanzer vom Typ Puma während einer Informationslehrübung.
    Ein Schützenpanzer vom Typ Puma während einer Informationslehrübung. Foto: Philipp Schulze, dpa

    18 von 18 Schützenpanzern Puma sind bei einer Schießübung der Bundeswehr ausgefallen. Betroffen waren Gefechtsfahrzeuge in einer speziellen Konfiguration, mit der sich die Panzergrenadierbrigade 37 ab dem neuen Jahr an der VJTV-Truppe (Very High Readiness Joint Task Force) der Nato beteiligen soll. Bei einem Krisentreffen will das Verteidigungsministerium mit Beteiligung von Ministerin Christine Lambrecht (SPD) am Montag beraten.

    Puma sollte Schützenpanzer Marder ersetzen

    Der Puma ist einer der schwersten und mit einem Preis von 17 Millionen Euro pro Stück teuersten Schützenpanzer der Welt. Er wird von den deutschen Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall Landsysteme entwickelt und produziert. Geplant war, dass 350 Pumas für die Bundeswehr beschafft werden sollen, die den Schützenpanzer Marder ersetzen sollen. Erst im vergangenen Jahr war der von zahlreichen technischen Problemen geplagte Schützenpanzer für gefechtstauglich erklärt worden. Zuvor hatte der Puma schon als "Pannenpanzer" Schlagzeilen gemacht.

    Nach den Ausfällen bei der Schießübung wurde der Nachkauf der Puma-Schützenpanzer nun aber vorerst ausgesetzt.

    Funktionen des VJTF Puma

    Der Schutzpanzer Puma bietet dem Schützentrupp eine 360-Grad-Rundumsicht. Alle Sichten könnten laut der Bundeswehr auch als fusioniertes Bild aus den Bildern der Farb- und Wärmebildkameras angezeigt werden. Die Waffenoptiken im Turm für Fahrer und Kommandant sowie die Rundumoptiken der Panzergrenadiergruppe sind nacht- und infrarotfähig und liefern Bilder in Farbe. Ein 20-facher Zoom soll die Aufklärung erleichtern.

    Die Funkverbindungen des Panzers sind digital und IP-basiert. Via Satellit werden Sprach- und alle anderen Informationen für ein digitales Lagebild übermittelt. Im System Panzergrenadier sind der Puma und die Besatzung miteinander vernetzt.

    Aus seinem Hubraum von elf Litern erzeugt das Triebwerk des Pumas 1088 PS. Der Gefechtskopf mit der Tandemhohlladung hat eine Kampfentfernung von vier Kilometern und kann bis zum Einschlag in das Ziel nachgelenkt werden. Der Panzer besitzt eine vollstabilisierte 30-Milimeter-Maschinenkanone. Damit soll er aus der Fahrt Ziele in einer Entfernung von bis zu drei Kilometern treffen. Eine adaptierbare Panzerung sorgt für den Schutz der Besatzung. Sie kann abgenommen werden, um den Puma für den Lufttransport und andere Transportträger vorzubereiten.

    Ausfall der Schützenpanzer Puma

    Laut einem Bericht des Kommandeurs der 10. Panzerdivision, Generalmajor Ruprecht von Butler, an die Führung des Heeres und das Verteidigungsministerium sei vor allem die Elektronik des Pumas anfällig. In einem Panzer habe es nach Angaben des Spiegel sogar einen schweren Kabelbrand im Fahrerraum gegeben. 

    Die Art der Mängel seien der Truppe bereits bekannt gewesen, heißt es in der Mail, sie seien "allerdings noch nie in dieser Häufigkeit" aufgetreten. Dabei seien die Systeme nur auf Schießbahnen in der norddeutschen Tiefebene bewegt und dort "nicht übermäßig beansprucht" worden. Die volle Einsatzbereitschaft der Kompanie kann nach Einschätzung des Schirrmeisters der betroffenen Kompanie, die er für sehr glaubhaft halte, schreibt der General, wohl erst in drei bis vier Monaten hergestellt werden. (mit dpa)

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